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Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754.

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Co
Nach ihm folgte das Federheer; zuerst das
Geflügel
Mit krummhackichten Schnäbeln, gefräßige,
beißende Vögel:
Dann die Arten des Spechts mit convexen,
klemmenden Schnäbeln. Noah, 243 S.

Man denke doch: ein Heer von Federn, a. St.
Vogelheer. So wird man auch bald Beine-
heer
sagen, denn es giebt Vögel, Paradiesvögel,
die keine Beine haben sollen: ein Heer von Bei-
nen.
Wie der tiefsinnige Mann nicht Geflügel
von Vögeln unterscheidet!

Corsaren.

Würde man wohl Corsaren bey einem
Patriarchen suchen? Wir haben sie nichts desto
weniger im Jacob und Joseph auf der 78 Seite
mit Bewunderung entdecket und angestaunet.

-- Corsaren und streifende banden
Haben sie weggezykt.
--

Bande a. St. Räuberbande. Das wegzyken
kömmt vieleicht von dem Entzücken des Apostels
Paulus in den dritten Himmel her. Dieß heissen
wir eigentlich verheutigen; d. i. die Patriarchen
zu Maltheserrittern schlagen:
Ausdrückungen,
die alle beyde von größer Richtigkeit sind. Die ei-
ne bemerket, wie wir uns um die Sitten der Zeiten
und Helden bekümmern; die andere zeiget die Ge-
walt an, mit welcher wir die Bibel romanisiren.
Kraft dieser Stärke kömmt es, daß Jacob ein
Liedchen, ein Schäferliedchen, wie Gellert, sin-
get, und Josephs Gemahlin Spinnstuben hat.
Daher kömmt es, daß Gott wie Klopstock

spricht;
Co
Nach ihm folgte das Federheer; zuerſt das
Gefluͤgel
Mit krummhackichten Schnaͤbeln, gefraͤßige,
beißende Voͤgel:
Dann die Arten des Spechts mit convexen,
klemmenden Schnaͤbeln. Noah, 243 S.

Man denke doch: ein Heer von Federn, a. St.
Vogelheer. So wird man auch bald Beine-
heer
ſagen, denn es giebt Voͤgel, Paradiesvoͤgel,
die keine Beine haben ſollen: ein Heer von Bei-
nen.
Wie der tiefſinnige Mann nicht Gefluͤgel
von Voͤgeln unterſcheidet!

Corſaren.

Wuͤrde man wohl Corſaren bey einem
Patriarchen ſuchen? Wir haben ſie nichts deſto
weniger im Jacob und Joſeph auf der 78 Seite
mit Bewunderung entdecket und angeſtaunet.

Corſaren und ſtreifende banden
Haben ſie weggezykt.

Bande a. St. Raͤuberbande. Das wegzyken
koͤmmt vieleicht von dem Entzuͤcken des Apoſtels
Paulus in den dritten Himmel her. Dieß heiſſen
wir eigentlich verheutigen; d. i. die Patriarchen
zu Maltheſerrittern ſchlagen:
Ausdruͤckungen,
die alle beyde von groͤßer Richtigkeit ſind. Die ei-
ne bemerket, wie wir uns um die Sitten der Zeiten
und Helden bekuͤmmern; die andere zeiget die Ge-
walt an, mit welcher wir die Bibel romaniſiren.
Kraft dieſer Staͤrke koͤmmt es, daß Jacob ein
Liedchen, ein Schaͤferliedchen, wie Gellert, ſin-
get, und Joſephs Gemahlin Spinnſtuben hat.
Daher koͤmmt es, daß Gott wie Klopſtock

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[94/0120] Co Nach ihm folgte das Federheer; zuerſt das Gefluͤgel Mit krummhackichten Schnaͤbeln, gefraͤßige, beißende Voͤgel: Dann die Arten des Spechts mit convexen, klemmenden Schnaͤbeln. Noah, 243 S. Man denke doch: ein Heer von Federn, a. St. Vogelheer. So wird man auch bald Beine- heer ſagen, denn es giebt Voͤgel, Paradiesvoͤgel, die keine Beine haben ſollen: ein Heer von Bei- nen. Wie der tiefſinnige Mann nicht Gefluͤgel von Voͤgeln unterſcheidet! Corſaren. Wuͤrde man wohl Corſaren bey einem Patriarchen ſuchen? Wir haben ſie nichts deſto weniger im Jacob und Joſeph auf der 78 Seite mit Bewunderung entdecket und angeſtaunet. — Corſaren und ſtreifende banden Haben ſie weggezykt. — Bande a. St. Raͤuberbande. Das wegzyken koͤmmt vieleicht von dem Entzuͤcken des Apoſtels Paulus in den dritten Himmel her. Dieß heiſſen wir eigentlich verheutigen; d. i. die Patriarchen zu Maltheſerrittern ſchlagen: Ausdruͤckungen, die alle beyde von groͤßer Richtigkeit ſind. Die ei- ne bemerket, wie wir uns um die Sitten der Zeiten und Helden bekuͤmmern; die andere zeiget die Ge- walt an, mit welcher wir die Bibel romaniſiren. Kraft dieſer Staͤrke koͤmmt es, daß Jacob ein Liedchen, ein Schaͤferliedchen, wie Gellert, ſin- get, und Joſephs Gemahlin Spinnſtuben hat. Daher koͤmmt es, daß Gott wie Klopſtock ſpricht;

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Zitationshilfe: Schönaich, Christoph Otto von: Die ganze Aesthetik in einer Nuß, oder Neologisches Wörterbuch. [Breslau], 1754, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoenaich_aesthetik_1754/120>, abgerufen am 21.11.2024.