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Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.

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stellen/ und bestelle du die deinen/ damit wir mit
dem frühesten Morgen auff seyn können.
Pickelhering.
Jch habe schon alles eingepackt/ biß auff mei-
ne Spielknöpgen/ die wil ich auch bald zusammen
finden.

Clarissa des Kauffmans Frau gehet ein.
Pickelhering fährt fort.

Aber hört/ ihr Herr/ ein Schelm der was
anders thut/ als frist und säufft.
Amandus winckt ihm.
Sachte/ Pickelhering/ siehestu meine Fr. Mut-
ter nicht? Willkommen Fr. Mutter. So wolt
ihr uns auch noch für unserm Abschied besuchen.
Clarissa.
Ja/ ihr lieben Kinder: und du mein lieber
Sohn/ ich wolte wündschen/ daß ich dich nur stets
daheime behalten solte. So wilstu dennoch gewiß
mit Juncker Floretto fort.
Amandus.
Ja liebstes Müttergen/ es wird auff dieses
mahl nichts anders draus. Lebet nur wol indessen/
und gesund.
Clarissa.
Vnd du auch mein lieber Sohn. Wenn ich
nur wissen solte/ daß du auch wol versorget werest/
und nicht etwa mangel leiden dürfftest.

Pickel-
C
ſtellen/ und beſtelle du die deinen/ damit wir mit
dem fruͤheſten Morgen auff ſeyn koͤnnen.
Pickelhering.
Jch habe ſchon alles eingepackt/ biß auff mei-
ne Spielknoͤpgen/ die wil ich auch bald zuſammen
finden.

Clariſſa des Kauffmans Frau gehet ein.
Pickelhering faͤhrt fort.

Aber hoͤrt/ ihr Herr/ ein Schelm der was
anders thut/ als friſt und ſaͤufft.
Amandus winckt ihm.
Sachte/ Pickelhering/ ſieheſtu meine Fr. Mut-
ter nicht? Willkommen Fr. Mutter. So wolt
ihr uns auch noch fuͤr unſerm Abſchied beſuchen.
Clariſſa.
Ja/ ihr lieben Kinder: und du mein lieber
Sohn/ ich wolte wuͤndſchen/ daß ich dich nur ſtets
daheime behalten ſolte. So wilſtu dennoch gewiß
mit Juncker Floretto fort.
Amandus.
Ja liebſtes Muͤttergen/ es wird auff dieſes
mahl nichts anders draus. Lebet nur wol indeſſen/
und geſund.
Clariſſa.
Vnd du auch mein lieber Sohn. Wenn ich
nur wiſſen ſolte/ daß du auch wol verſorget wereſt/
und nicht etwa mangel leiden duͤrffteſt.

Pickel-
C
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[0035] ſtellen/ und beſtelle du die deinen/ damit wir mit dem fruͤheſten Morgen auff ſeyn koͤnnen. Pickelhering. Jch habe ſchon alles eingepackt/ biß auff mei- ne Spielknoͤpgen/ die wil ich auch bald zuſammen finden. Clariſſa des Kauffmans Frau gehet ein. Pickelhering faͤhrt fort. Aber hoͤrt/ ihr Herr/ ein Schelm der was anders thut/ als friſt und ſaͤufft. Amandus winckt ihm. Sachte/ Pickelhering/ ſieheſtu meine Fr. Mut- ter nicht? Willkommen Fr. Mutter. So wolt ihr uns auch noch fuͤr unſerm Abſchied beſuchen. Clariſſa. Ja/ ihr lieben Kinder: und du mein lieber Sohn/ ich wolte wuͤndſchen/ daß ich dich nur ſtets daheime behalten ſolte. So wilſtu dennoch gewiß mit Juncker Floretto fort. Amandus. Ja liebſtes Muͤttergen/ es wird auff dieſes mahl nichts anders draus. Lebet nur wol indeſſen/ und geſund. Clariſſa. Vnd du auch mein lieber Sohn. Wenn ich nur wiſſen ſolte/ daß du auch wol verſorget wereſt/ und nicht etwa mangel leiden duͤrffteſt. Pickel- C

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Zitationshilfe: Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/35>, abgerufen am 28.04.2024.