Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.
euch/ es ist die in dem blauen Beltz/ sie kahme im- mer zu euch auff die Stube/ wie ihr noch ein Penal waret. Amandus versteckt sich und spricht: Was wil sie denn? Sage nur zu ihr/ ich were nicht zu Hause. Die Dame kömt hinein und bringet ihm ein Kind. Wo ist denn euer Herr? Pickelhering. Er ist nicht zu Hause. Was wolt ihr bey ihm? Die Dame. Hier bringe ich ihm dieses Kind so ihme zu- stehet/ und weil er Vater dazu/ so mag er mich auch und dasselbige ernehren. Jch gehe nicht ehe von der Stube/ er vertrage sich denn mit mir zuvor. Pickelhering. Je/ das wird ihm recht lieb seyn. Er ist ohne das melancholisch/ es kömt ihm gleich zu passe/ und bekommet gleich so was/ damit er die Zeit ver- treiben kan. Jhr könt nur das Kind hier lassen/ und könt wieder her kommen/ ihr werdet ihn wol schwerlich erwarten. Die Dame wil sich nicht abweisen lassen/ Pickelher. läufft sucht seinen Herrn/ kömbt wieder und sagt/ er könte ihn nicht finden/ die
euch/ es iſt die in dem blauen Beltz/ ſie kahme im- mer zu euch auff die Stube/ wie ihr noch ein Penal waret. Amandus verſteckt ſich und ſpricht: Was wil ſie denn? Sage nur zu ihr/ ich were nicht zu Hauſe. Die Dame koͤmt hinein und bringet ihm ein Kind. Wo iſt denn euer Herr? Pickelhering. Er iſt nicht zu Hauſe. Was wolt ihr bey ihm? Die Dame. Hier bringe ich ihm dieſes Kind ſo ihme zu- ſtehet/ und weil er Vater dazu/ ſo mag er mich auch und daſſelbige ernehren. Jch gehe nicht ehe von der Stube/ er vertrage ſich denn mit mir zuvor. Pickelhering. Je/ das wird ihm recht lieb ſeyn. Er iſt ohne das melancholiſch/ es koͤmt ihm gleich zu paſſe/ und bekommet gleich ſo was/ damit er die Zeit ver- treiben kan. Jhr koͤnt nur das Kind hier laſſen/ und koͤnt wieder her kommen/ ihr werdet ihn wol ſchwerlich erwarten. Die Dame wil ſich nicht abweiſen laſſen/ Pickelher. laͤufft ſucht ſeinen Herrn/ koͤmbt wieder und ſagt/ er koͤnte ihn nicht finden/ die
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#BOT"> <p><pb facs="#f0176"/> euch/ es iſt die in dem blauen Beltz/ ſie kahme im-<lb/> mer zu euch auff die Stube/ wie ihr noch ein <hi rendition="#aq">Penal</hi><lb/> waret.</p> </sp><lb/> <sp who="#AMA"> <speaker> <hi rendition="#aq">Amandus</hi> </speaker> <stage>verſteckt ſich und ſpricht:</stage><lb/> <p>Was wil ſie denn? Sage nur zu ihr/ ich were<lb/> nicht zu Hauſe.</p><lb/> <stage>Die Dame koͤmt hinein und bringet ihm<lb/> ein Kind.</stage><lb/> <p>Wo iſt denn euer Herr?</p> </sp><lb/> <sp who="#PIC"> <speaker>Pickelhering.</speaker><lb/> <p>Er iſt nicht zu Hauſe. Was wolt ihr bey<lb/> ihm?</p> </sp><lb/> <sp who="#DAM"> <speaker>Die Dame.</speaker><lb/> <p>Hier bringe ich ihm dieſes Kind ſo ihme zu-<lb/> ſtehet/ und weil er Vater dazu/ ſo mag er mich<lb/> auch und daſſelbige ernehren. Jch gehe nicht<lb/> ehe von der Stube/ er vertrage ſich denn mit mir<lb/> zuvor.</p> </sp><lb/> <sp who="#PIC"> <speaker>Pickelhering.</speaker><lb/> <p>Je/ das wird ihm recht lieb ſeyn. Er iſt ohne<lb/> das <hi rendition="#aq">melancholi</hi>ſch/ es koͤmt ihm gleich zu paſſe/<lb/> und bekommet gleich ſo was/ damit er die Zeit ver-<lb/> treiben kan. Jhr koͤnt nur das Kind hier laſſen/<lb/> und koͤnt wieder her kommen/ ihr werdet ihn wol<lb/> ſchwerlich erwarten.</p><lb/> <stage>Die Dame wil ſich nicht abweiſen laſſen/<lb/> Pickelher. laͤufft ſucht ſeinen Herrn/ koͤmbt<lb/> wieder und ſagt/ er koͤnte ihn nicht finden/<lb/> <fw place="bottom" type="catch">die</fw><lb/></stage> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0176]
euch/ es iſt die in dem blauen Beltz/ ſie kahme im-
mer zu euch auff die Stube/ wie ihr noch ein Penal
waret.
Amandus verſteckt ſich und ſpricht:
Was wil ſie denn? Sage nur zu ihr/ ich were
nicht zu Hauſe.
Die Dame koͤmt hinein und bringet ihm
ein Kind.
Wo iſt denn euer Herr?
Pickelhering.
Er iſt nicht zu Hauſe. Was wolt ihr bey
ihm?
Die Dame.
Hier bringe ich ihm dieſes Kind ſo ihme zu-
ſtehet/ und weil er Vater dazu/ ſo mag er mich
auch und daſſelbige ernehren. Jch gehe nicht
ehe von der Stube/ er vertrage ſich denn mit mir
zuvor.
Pickelhering.
Je/ das wird ihm recht lieb ſeyn. Er iſt ohne
das melancholiſch/ es koͤmt ihm gleich zu paſſe/
und bekommet gleich ſo was/ damit er die Zeit ver-
treiben kan. Jhr koͤnt nur das Kind hier laſſen/
und koͤnt wieder her kommen/ ihr werdet ihn wol
ſchwerlich erwarten.
Die Dame wil ſich nicht abweiſen laſſen/
Pickelher. laͤufft ſucht ſeinen Herrn/ koͤmbt
wieder und ſagt/ er koͤnte ihn nicht finden/
die
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/176 |
Zitationshilfe: | Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/176>, abgerufen am 06.07.2024. |