Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658.
gantze Schauspiel eigentlich gemeynet/ erkläre/ so wil ich euch anietzo in zweyen kurtzen Gesichten schauen lassen/ Die Hauptlehre und den rich- tigen Ausgang des gantzen Studenten-Le- bens/ gar in einer Enge begriffen/ damit ihr erkennen möget/ wie solches recht zu gebrauchen/ und was es mit solcher Studenten-Lust letzlich vor einen Ausgang gewinnet. So ihr demnach dessen begierig seyd zu vernehmen/ so gebt etwan ein Zeichen von euch solches euers gefallens. Es ist schon gut/ seyd nur ein wenig gemach und stil- le/ damit ich mein Gebet zu dem Apollo verrich- ten kan: Apollo, du grosser Musen Gott/ du Va- ter/ Erhalter und Vrheber aller Wissenschafft und freyen Künste; Du Ausleger und Erklärer aller verborgenen Weißheit; Du Schutzherr aller studirenden Jugend/ dich ruffe ich an/ du wollest Krafft deiner Gottheit die Augen dieser verblendeten und verkehrten Jugend anietzo er- öffnen (und ihnen den rechten Weg zu ihrer Wol- fahrt und Studieren zeigen/ damit sie bey zeiten in sich schlagen/ die so übel verschwendete und an- gewendete Zeit bereuen/ und den rechten Nutzen noch ergreiffen mögen/ (Schlägt dreymahl mit seinem Stabe an die Scene.) Die Scene wird auffgezogen/ und wer- den wunderliche Gestalten gezeigt: Es sitzet K ij
gantze Schauſpiel eigentlich gemeynet/ erklaͤre/ ſo wil ich euch anietzo in zweyen kurtzen Geſichten ſchauen laſſen/ Die Hauptlehre und den rich- tigẽ Ausgang des gantzen Studenten-Le- bens/ gar in einer Enge begriffen/ damit ihr erkennen moͤget/ wie ſolches recht zu gebrauchen/ und was es mit ſolcher Studenten-Luſt letzlich vor einen Ausgang gewinnet. So ihr demnach deſſen begierig ſeyd zu vernehmen/ ſo gebt etwan ein Zeichen von euch ſolches euers gefallens. Es iſt ſchon gut/ ſeyd nur ein wenig gemach und ſtil- le/ damit ich mein Gebet zu dem Apollo verrich- ten kan: Apollo, du groſſer Muſen Gott/ du Va- ter/ Erhalter und Vrheber aller Wiſſenſchafft und freyen Kuͤnſte; Du Ausleger und Erklaͤrer aller verborgenen Weißheit; Du Schutzherr aller ſtudirenden Jugend/ dich ruffe ich an/ du wolleſt Krafft deiner Gottheit die Augen dieſer verblendeten und verkehrten Jugend anietzo er- oͤffnen (und ihnen den rechten Weg zu ihrer Wol- fahrt und Studieren zeigen/ damit ſie bey zeiten in ſich ſchlagen/ die ſo uͤbel verſchwendete und an- gewendete Zeit bereuen/ und den rechten Nutzen noch ergreiffen moͤgen/ (Schlaͤgt dreymahl mit ſeinem Stabe an die Scene.) Die Scene wird auffgezogen/ und wer- den wunderliche Geſtalten gezeigt: Es ſitzet K ij
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ſchauen laſſen/ Die Hauptlehre und den rich-
tigẽ Ausgang des gantzen Studenten-Le-
bens/ gar in einer Enge begriffen/ damit ihr
erkennen moͤget/ wie ſolches recht zu gebrauchen/
und was es mit ſolcher Studenten-Luſt letzlich
vor einen Ausgang gewinnet. So ihr demnach
deſſen begierig ſeyd zu vernehmen/ ſo gebt etwan
ein Zeichen von euch ſolches euers gefallens. Es
iſt ſchon gut/ ſeyd nur ein wenig gemach und ſtil-
le/ damit ich mein Gebet zu dem Apollo verrich-
ten kan:
Apollo, du groſſer Muſen Gott/ du Va-
ter/ Erhalter und Vrheber aller Wiſſenſchafft
und freyen Kuͤnſte; Du Ausleger und Erklaͤrer
aller verborgenen Weißheit; Du Schutzherr
aller ſtudirenden Jugend/ dich ruffe ich an/ du
wolleſt Krafft deiner Gottheit die Augen dieſer
verblendeten und verkehrten Jugend anietzo er-
oͤffnen (und ihnen den rechten Weg zu ihrer Wol-
fahrt und Studieren zeigen/ damit ſie bey zeiten
in ſich ſchlagen/ die ſo uͤbel verſchwendete und an-
gewendete Zeit bereuen/ und den rechten Nutzen
noch ergreiffen moͤgen/ (Schlaͤgt dreymahl
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Zitationshilfe: | Schoch, Johann Georg: Comoedia Vom Studenten-Leben. Leipzig, 1658, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schoch_comoedia_1658/149>, abgerufen am 16.07.2024. |