Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903. Der junge Herr. Laß mir dich -- laß dir mich (er verspricht sich) .... laß .... mich -- dir -- helfen. Die junge Frau. Du zerreißt mir ja alles. Der junge Herr. Du hast kein Mieder an? Die junge Frau. Ich trag' nie ein Mieder. Die Odilon trägt auch keines. Aber die Schuh' kannst du mir aufknöpfeln. Der junge Herr (knöpfelt die Schuhe auf, küßt ihre Füße). Die junge Frau (ist ins Bett geschlüpft). Oh mir ist kalt. Der junge Herr. Gleich wird's warm werden. Die junge Frau (leise lachend). Glaubst du? Reigen. 5
Der junge Herr. Laß mir dich — laß dir mich (er verspricht sich) .... laß .... mich — dir — helfen. Die junge Frau. Du zerreißt mir ja alles. Der junge Herr. Du hast kein Mieder an? Die junge Frau. Ich trag’ nie ein Mieder. Die Odilon trägt auch keines. Aber die Schuh’ kannst du mir aufknöpfeln. Der junge Herr (knöpfelt die Schuhe auf, küßt ihre Füße). Die junge Frau (ist ins Bett geschlüpft). Oh mir ist kalt. Der junge Herr. Gleich wird’s warm werden. Die junge Frau (leise lachend). Glaubst du? Reigen. 5
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Der junge Herr.
Laß mir dich — laß dir mich (er verspricht
sich) .... laß .... mich — dir — helfen.
Die junge Frau.
Du zerreißt mir ja alles.
Der junge Herr.
Du hast kein Mieder an?
Die junge Frau.
Ich trag’ nie ein Mieder. Die Odilon trägt
auch keines. Aber die Schuh’ kannst du
mir aufknöpfeln.
Der junge Herr (knöpfelt die Schuhe auf, küßt ihre Füße).
Die junge Frau (ist ins Bett geschlüpft).
Oh mir ist kalt.
Der junge Herr.
Gleich wird’s warm werden.
Die junge Frau (leise lachend).
Glaubst du?
Reigen. 5
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 65. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/73>, abgerufen am 05.07.2024. |