Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903.
sie sich wenigstens nicht verstellt, das sollte einen eher freuen ... Du -- weißt, ich komm nächstens wieder zu dir. Dirne (mit geschlossenen Augen). Gut. Graf. Wann bist du immer zu Haus? Dirne. Ich bin immer zu Haus. Brauchst nur nach der Leocadia zu fragen. Graf. Leokadia . . . . Schön -- Also grüß dich Gott. (Bei der Thür.) Ich hab' doch noch immer den Wein im Kopf. Also das ist doch das Höchste ... ich bin bei so einer und hab' nichts getan, als ihr die Augen geküßt, weil sie mich an wen erinnert hat ... (Wendet sich zu ihr.) Du, Leokadie, passiert dir das öfter, daß man so weggeht von dir? Dirne. Wie denn?
sie sich wenigstens nicht verstellt, das sollte einen eher freuen … Du — weißt, ich komm nächstens wieder zu dir. Dirne (mit geschlossenen Augen). Gut. Graf. Wann bist du immer zu Haus? Dirne. Ich bin immer zu Haus. Brauchst nur nach der Leocadia zu fragen. Graf. Leokadia . . . . Schön — Also grüß dich Gott. (Bei der Thür.) Ich hab’ doch noch immer den Wein im Kopf. Also das ist doch das Höchste … ich bin bei so einer und hab’ nichts getan, als ihr die Augen geküßt, weil sie mich an wen erinnert hat … (Wendet sich zu ihr.) Du, Leokadie, passiert dir das öfter, daß man so weggeht von dir? Dirne. Wie denn? <TEI> <text> <body> <div n="2"> <sp who="#GRAF"> <p><pb facs="#f0254" n="246"/> sie sich wenigstens nicht verstellt, das sollte<lb/> einen eher freuen … Du — weißt, ich komm<lb/> nächstens wieder zu dir.</p> </sp><lb/> <sp who="#DIRNE"> <speaker> <hi rendition="#b">Dirne</hi> </speaker> <stage>(mit geschlossenen Augen).</stage><lb/> <p>Gut.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRAF"> <speaker> <hi rendition="#b">Graf.</hi> </speaker><lb/> <p>Wann bist du immer zu Haus?</p> </sp><lb/> <sp who="#DIRNE"> <speaker> <hi rendition="#b">Dirne.</hi> </speaker><lb/> <p>Ich bin immer zu Haus. Brauchst nur nach<lb/> der Leocadia zu fragen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRAF"> <speaker> <hi rendition="#b">Graf.</hi> </speaker><lb/> <p>Leokadia . . . . Schön — Also grüß dich<lb/> Gott. <stage>(Bei der Thür.)</stage> Ich hab’ doch noch immer<lb/> den Wein im Kopf. Also das ist doch das<lb/> Höchste … ich bin bei so einer und hab’<lb/> nichts getan, als ihr die Augen geküßt,<lb/> weil sie mich an wen erinnert hat …<lb/><stage>(Wendet sich zu ihr.)</stage> Du, Leokadie, passiert<lb/> dir das öfter, daß man so weggeht von dir?</p> </sp><lb/> <sp who="#DIRNE"> <speaker> <hi rendition="#b">Dirne.</hi> </speaker><lb/> <p>Wie denn?</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [246/0254]
sie sich wenigstens nicht verstellt, das sollte
einen eher freuen … Du — weißt, ich komm
nächstens wieder zu dir.
Dirne (mit geschlossenen Augen).
Gut.
Graf.
Wann bist du immer zu Haus?
Dirne.
Ich bin immer zu Haus. Brauchst nur nach
der Leocadia zu fragen.
Graf.
Leokadia . . . . Schön — Also grüß dich
Gott. (Bei der Thür.) Ich hab’ doch noch immer
den Wein im Kopf. Also das ist doch das
Höchste … ich bin bei so einer und hab’
nichts getan, als ihr die Augen geküßt,
weil sie mich an wen erinnert hat …
(Wendet sich zu ihr.) Du, Leokadie, passiert
dir das öfter, daß man so weggeht von dir?
Dirne.
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/254>, abgerufen am 27.07.2024. |