Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903.
nämlich noch rein gar nichts. So . . . . da wären wir ja (am Bett): Küß die Hand. Schauspielerin. Nehmen Sie Platz, Herr Graf. Graf. Frau Mama sagte mir, Fräulein sind un- päßlich . . . . Wird doch hoffentlich nichts ernstes sein. Schauspielerin. Nichts ernstes? Ich bin dem Tode nahe gewesen! Graf. Um Gotteswillen, wie ist denn das mög- lich? Schauspielerin. Es ist jedenfalls sehr freundlich, daß Sie sich zu mir bemühen. Graf. Dem Tode nahe! Und gestern Abend haben Sie noch gespielt wie eine Göttin.
nämlich noch rein gar nichts. So . . . . da wären wir ja (am Bett): Küß die Hand. Schauspielerin. Nehmen Sie Platz, Herr Graf. Graf. Frau Mama sagte mir, Fräulein sind un- päßlich . . . . Wird doch hoffentlich nichts ernstes sein. Schauspielerin. Nichts ernstes? Ich bin dem Tode nahe gewesen! Graf. Um Gotteswillen, wie ist denn das mög- lich? Schauspielerin. Es ist jedenfalls sehr freundlich, daß Sie sich zu mir bemühen. Graf. Dem Tode nahe! Und gestern Abend haben Sie noch gespielt wie eine Göttin. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <sp who="#GRAF"> <p><pb facs="#f0214" n="206"/> nämlich noch rein gar nichts. So . . . . da<lb/> wären wir ja <stage>(am Bett):</stage> Küß die Hand.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>Nehmen Sie Platz, Herr Graf.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRAF"> <speaker> <hi rendition="#b">Graf.</hi> </speaker><lb/> <p>Frau Mama sagte mir, Fräulein sind un-<lb/> päßlich . . . . Wird doch hoffentlich nichts<lb/> ernstes sein.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>Nichts ernstes? Ich bin dem Tode nahe<lb/> gewesen!</p> </sp><lb/> <sp who="#GRAF"> <speaker> <hi rendition="#b">Graf.</hi> </speaker><lb/> <p>Um Gotteswillen, wie ist denn das mög-<lb/> lich?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>Es ist jedenfalls sehr freundlich, daß Sie<lb/> sich zu mir bemühen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRAF"> <speaker> <hi rendition="#b">Graf.</hi> </speaker><lb/> <p>Dem Tode nahe! Und gestern Abend haben<lb/> Sie noch gespielt wie eine Göttin.</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [206/0214]
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Schauspielerin.
Nehmen Sie Platz, Herr Graf.
Graf.
Frau Mama sagte mir, Fräulein sind un-
päßlich . . . . Wird doch hoffentlich nichts
ernstes sein.
Schauspielerin.
Nichts ernstes? Ich bin dem Tode nahe
gewesen!
Graf.
Um Gotteswillen, wie ist denn das mög-
lich?
Schauspielerin.
Es ist jedenfalls sehr freundlich, daß Sie
sich zu mir bemühen.
Graf.
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Sie noch gespielt wie eine Göttin.
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/214>, abgerufen am 28.07.2024. |