Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903. Schauspielerin. Du redest wie ein Idiot . . . . Dichter (schmerzlich). Es gibt Frauen, welche vielleicht sagen würden . . . . wie ein Dichter. Schauspielerin. Nun geh' endlich. Aber fang' mir kein Ver- hältnis mit der Kellnerin an. -- Dichter (geht). Schauspielerin (kleidet sich aus. Sie hört, wie der Dichter über die Holztreppe hinuntergeht und hört jetzt seine Schritte unter dem Fenster. Sie geht, sobald sie ausge- kleidet ist, zum Fenster, sieht hinunter, er steht da; sie ruft flüsternd hinunter). Komm'! Dichter (kommt rasch herauf; stürzt zu ihr, die sich unterdessen ins Bett gelegt und das Licht ausgelöscht hat; er sperrt ab). Schauspielerin. So, jetzt kannst du dich zu mir setzen und mir 'was erzählen. Schauspielerin. Du redest wie ein Idiot . . . . Dichter (schmerzlich). Es gibt Frauen, welche vielleicht sagen würden . . . . wie ein Dichter. Schauspielerin. Nun geh’ endlich. Aber fang’ mir kein Ver- hältnis mit der Kellnerin an. — Dichter (geht). Schauspielerin (kleidet sich aus. Sie hört, wie der Dichter über die Holztreppe hinuntergeht und hört jetzt seine Schritte unter dem Fenster. Sie geht, sobald sie ausge- kleidet ist, zum Fenster, sieht hinunter, er steht da; sie ruft flüsternd hinunter). Komm’! Dichter (kommt rasch herauf; stürzt zu ihr, die sich unterdessen ins Bett gelegt und das Licht ausgelöscht hat; er sperrt ab). Schauspielerin. So, jetzt kannst du dich zu mir setzen und mir ’was erzählen. <TEI> <text> <body> <div n="2"> <pb facs="#f0193" n="185"/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>Du redest wie ein Idiot . . . .</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Dichter</hi> </speaker> <stage>(schmerzlich).</stage><lb/> <p>Es gibt Frauen, welche vielleicht sagen<lb/> würden . . . . wie ein Dichter.</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>Nun geh’ endlich. Aber fang’ mir kein Ver-<lb/> hältnis mit der Kellnerin an. —</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Dichter</hi> </speaker> <stage>(geht).</stage> </sp><lb/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin</hi> </speaker> <stage>(kleidet sich aus. Sie hört, wie der Dichter<lb/> über die Holztreppe hinuntergeht und hört jetzt seine<lb/> Schritte unter dem Fenster. Sie geht, sobald sie ausge-<lb/> kleidet ist, zum Fenster, sieht hinunter, er steht da; sie<lb/> ruft flüsternd hinunter).</stage><lb/> <p>Komm’!</p> </sp><lb/> <sp who="#DICHTER"> <speaker> <hi rendition="#b">Dichter</hi> </speaker> <stage>(kommt rasch herauf; stürzt zu ihr, die sich<lb/> unterdessen ins Bett gelegt und das Licht ausgelöscht<lb/> hat; er sperrt ab).</stage> </sp><lb/> <sp who="#SCHAU"> <speaker> <hi rendition="#b">Schauspielerin.</hi> </speaker><lb/> <p>So, jetzt kannst du dich zu mir setzen und<lb/> mir ’was erzählen.</p> </sp><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [185/0193]
Schauspielerin.
Du redest wie ein Idiot . . . .
Dichter (schmerzlich).
Es gibt Frauen, welche vielleicht sagen
würden . . . . wie ein Dichter.
Schauspielerin.
Nun geh’ endlich. Aber fang’ mir kein Ver-
hältnis mit der Kellnerin an. —
Dichter (geht).
Schauspielerin (kleidet sich aus. Sie hört, wie der Dichter
über die Holztreppe hinuntergeht und hört jetzt seine
Schritte unter dem Fenster. Sie geht, sobald sie ausge-
kleidet ist, zum Fenster, sieht hinunter, er steht da; sie
ruft flüsternd hinunter).
Komm’!
Dichter (kommt rasch herauf; stürzt zu ihr, die sich
unterdessen ins Bett gelegt und das Licht ausgelöscht
hat; er sperrt ab).
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 185. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/193>, abgerufen am 28.07.2024. |