Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Dichter.
Engel, kleiner. Nicht wahr, es liegt sich gut
auf dem weichen, persischen Teppich?
Das süße Mädel.
Oh ja. Geh', willst nicht weiter Klavier
spielen?
Der Dichter.
Nein, ich bin schon lieber da bei dir.
(Streichelt sie.)
Das süße Mädel.
Geh', willst nicht lieber Licht machen?
Der Dichter.
Oh nein . . . . Diese Dämmerung tut ja so
wohl. Wir waren heute den ganzen Tag
wie in Sonnenstrahlen gebadet. Jetzt sind
wir sozusagen aus dem Bad gestiegen und
schlagen . . . . die Dämmerung wie einen
Badmantel (lacht) ah nein -- das muß anders
gesagt werden . . . . Findest du nicht?
Das süße Mädel.
Weiß nicht.

Der Dichter.
Engel, kleiner. Nicht wahr, es liegt sich gut
auf dem weichen, persischen Teppich?
Das süße Mädel.
Oh ja. Geh’, willst nicht weiter Klavier
spielen?
Der Dichter.
Nein, ich bin schon lieber da bei dir.
(Streichelt sie.)
Das süße Mädel.
Geh’, willst nicht lieber Licht machen?
Der Dichter.
Oh nein . . . . Diese Dämmerung tut ja so
wohl. Wir waren heute den ganzen Tag
wie in Sonnenstrahlen gebadet. Jetzt sind
wir sozusagen aus dem Bad gestiegen und
schlagen . . . . die Dämmerung wie einen
Badmantel (lacht) ah nein — das muß anders
gesagt werden . . . . Findest du nicht?
Das süße Mädel.
Weiß nicht.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="2">
        <pb facs="#f0162" n="154"/>
        <sp who="#DICHTER">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Dichter.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Engel, kleiner. Nicht wahr, es liegt sich gut<lb/>
auf dem weichen, persischen Teppich?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MAEDEL">
          <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Oh ja. Geh&#x2019;, willst nicht weiter Klavier<lb/>
spielen?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#DICHTER">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Dichter.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Nein, ich bin schon lieber da bei dir.</p><lb/>
          <stage>(Streichelt sie.)</stage>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MAEDEL">
          <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Geh&#x2019;, willst nicht lieber Licht machen?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#DICHTER">
          <speaker> <hi rendition="#b">Der Dichter.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Oh nein . . . . Diese Dämmerung tut ja so<lb/>
wohl. Wir waren heute den ganzen Tag<lb/>
wie in Sonnenstrahlen gebadet. Jetzt sind<lb/>
wir sozusagen aus dem Bad gestiegen und<lb/>
schlagen . . . . die Dämmerung wie einen<lb/>
Badmantel <stage>(lacht)</stage> ah nein &#x2014; das muß anders<lb/>
gesagt werden . . . . Findest du nicht?</p>
        </sp><lb/>
        <sp who="#MAEDEL">
          <speaker> <hi rendition="#b">Das süße Mädel.</hi> </speaker><lb/>
          <p>Weiß nicht.</p>
        </sp><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[154/0162] Der Dichter. Engel, kleiner. Nicht wahr, es liegt sich gut auf dem weichen, persischen Teppich? Das süße Mädel. Oh ja. Geh’, willst nicht weiter Klavier spielen? Der Dichter. Nein, ich bin schon lieber da bei dir. (Streichelt sie.) Das süße Mädel. Geh’, willst nicht lieber Licht machen? Der Dichter. Oh nein . . . . Diese Dämmerung tut ja so wohl. Wir waren heute den ganzen Tag wie in Sonnenstrahlen gebadet. Jetzt sind wir sozusagen aus dem Bad gestiegen und schlagen . . . . die Dämmerung wie einen Badmantel (lacht) ah nein — das muß anders gesagt werden . . . . Findest du nicht? Das süße Mädel. Weiß nicht.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/162
Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Reigen. Wien, 1903, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_reigen_1903/162>, abgerufen am 24.11.2024.