Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896. Fritz. Niemand war da. Ich sag's ja, Hallucinationen. Theodor. Gewiß. Aber es sollte Dich lehren, vorsichtiger sein. Fritz. Ich hätt' es ja auch merken müssen, wenn er einen Verdacht hätte. Gestern habe ich ja nach dem Theater mit ihnen soupirt -- mit ihm und ihr -- und es war so gemüthlich, sag' ich Dir! .... lächerlich! Theodor. Ich bitt' Dich, Fritz -- thu' mir den Gefallen, sei vernünftig. Gieb diese ganze verdammte Geschichte auf -- schon meinetwegen. Ich hab' ja auch Nerven ... Ich weiß ja, Du bist nicht der Mensch, Dich aus einem Abenteuer in's Freie zu retten, d'rum hab' ich Dir's ja so bequem gemacht, und Dir Ge- legenheit gegeben, Dich in ein anderes hinein zu retten ... Fritz. Du? ... Theodor. Nun, hab' ich Dich nicht vor ein paar Wochen zu meinem Rendezvous mit Fräulein Mizi mit- genommen? Und hab' ich nicht Fräulein Mizi ge- beten, ihre schönste Freundin mitzubringen? Und 2
Fritz. Niemand war da. Ich ſag’s ja, Hallucinationen. Theodor. Gewiß. Aber es ſollte Dich lehren, vorſichtiger ſein. Fritz. Ich hätt’ es ja auch merken müſſen, wenn er einen Verdacht hätte. Geſtern habe ich ja nach dem Theater mit ihnen ſoupirt — mit ihm und ihr — und es war ſo gemüthlich, ſag’ ich Dir! .... lächerlich! Theodor. Ich bitt’ Dich, Fritz — thu’ mir den Gefallen, ſei vernünftig. Gieb dieſe ganze verdammte Geſchichte auf — ſchon meinetwegen. Ich hab’ ja auch Nerven … Ich weiß ja, Du biſt nicht der Menſch, Dich aus einem Abenteuer in’s Freie zu retten, d’rum hab’ ich Dir’s ja ſo bequem gemacht, und Dir Ge- legenheit gegeben, Dich in ein anderes hinein zu retten … Fritz. Du? … Theodor. Nun, hab’ ich Dich nicht vor ein paar Wochen zu meinem Rendezvous mit Fräulein Mizi mit- genommen? Und hab’ ich nicht Fräulein Mizi ge- beten, ihre ſchönſte Freundin mitzubringen? Und 2
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Fritz.
Niemand war da. Ich ſag’s ja, Hallucinationen.
Theodor.
Gewiß. Aber es ſollte Dich lehren, vorſichtiger ſein.
Fritz.
Ich hätt’ es ja auch merken müſſen, wenn er
einen Verdacht hätte. Geſtern habe ich ja nach dem
Theater mit ihnen ſoupirt — mit ihm und ihr —
und es war ſo gemüthlich, ſag’ ich Dir! ....
lächerlich!
Theodor.
Ich bitt’ Dich, Fritz — thu’ mir den Gefallen,
ſei vernünftig. Gieb dieſe ganze verdammte Geſchichte
auf — ſchon meinetwegen. Ich hab’ ja auch
Nerven … Ich weiß ja, Du biſt nicht der Menſch,
Dich aus einem Abenteuer in’s Freie zu retten, d’rum
hab’ ich Dir’s ja ſo bequem gemacht, und Dir Ge-
legenheit gegeben, Dich in ein anderes hinein zu
retten …
Fritz.
Du? …
Theodor.
Nun, hab’ ich Dich nicht vor ein paar Wochen
zu meinem Rendezvous mit Fräulein Mizi mit-
genommen? Und hab’ ich nicht Fräulein Mizi ge-
beten, ihre ſchönſte Freundin mitzubringen? Und
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Zitationshilfe: | Schnitzler, Arthur: Liebelei. Berlin, 1896, S. 17. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_liebelei_1896/23>, abgerufen am 05.07.2024. |