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Schnitzler, Arthur: Fräulein Else. Novelle. Berlin u. a., 1924.

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Korrespondenz mit Mama vorstelle." Warum drückt er seine Knie an meine, während er da vor mir steht. Ach, ich lasse es mir gefallen. Was tut's! Wenn man einmal so tief gesunken ist. - "Die Sache verhält sich nämlich so. Doktor Fiala ist es, der diesmal dem Papa besondere Schwierigkeiten zu bereiten scheint." - "Ach, Doktor Fiala." - Er weiß offenbar auch, was er von diesem Fiala zu halten hat. "Ja, Doktor Fiala. Und die Summe, um die es sich handelt, soll am fünften, das ist übermorgen um zwölf Uhr Mittag, - vielmehr, sie muß in seinen Händen sein, wenn nicht der Baron Höning - ja, denken Sie, der Baron hat Papa zu sich bitten lassen, privat, er liebt ihn nämlich sehr." Warum red' ich denn von Höning, das wär' ja gar nicht notwendig gewesen. - "Sie wollen sagen, Else, daß andernfalls eine Verhaftung unausbleiblich wäre?" - Warum sagt er das so hart? Ich antworte nicht, ich nicke nur. "Ja." Nun habe ich doch Ja gesagt. - "Hm, das ist ja - schlimm, das ist ja wirklich sehr - dieser hochbegabte geniale Mensch, - Und um welchen Betrag handelt es sich denn eigentlich, Fräulein Else?" - Warum lächelt er

Korrespondenz mit Mama vorstelle.“ Warum drückt er seine Knie an meine, während er da vor mir steht. Ach, ich lasse es mir gefallen. Was tut’s! Wenn man einmal so tief gesunken ist. – „Die Sache verhält sich nämlich so. Doktor Fiala ist es, der diesmal dem Papa besondere Schwierigkeiten zu bereiten scheint.“ – „Ach, Doktor Fiala.“ – Er weiß offenbar auch, was er von diesem Fiala zu halten hat. „Ja, Doktor Fiala. Und die Summe, um die es sich handelt, soll am fünften, das ist übermorgen um zwölf Uhr Mittag, – vielmehr, sie muß in seinen Händen sein, wenn nicht der Baron Höning – ja, denken Sie, der Baron hat Papa zu sich bitten lassen, privat, er liebt ihn nämlich sehr.“ Warum red’ ich denn von Höning, das wär’ ja gar nicht notwendig gewesen. – „Sie wollen sagen, Else, daß andernfalls eine Verhaftung unausbleiblich wäre?“ – Warum sagt er das so hart? Ich antworte nicht, ich nicke nur. „Ja.“ Nun habe ich doch Ja gesagt. – „Hm, das ist ja – schlimm, das ist ja wirklich sehr – dieser hochbegabte geniale Mensch, – Und um welchen Betrag handelt es sich denn eigentlich, Fräulein Else?“ – Warum lächelt er

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[48/0046] Korrespondenz mit Mama vorstelle.“ Warum drückt er seine Knie an meine, während er da vor mir steht. Ach, ich lasse es mir gefallen. Was tut’s! Wenn man einmal so tief gesunken ist. – „Die Sache verhält sich nämlich so. Doktor Fiala ist es, der diesmal dem Papa besondere Schwierigkeiten zu bereiten scheint.“ – „Ach, Doktor Fiala.“ – Er weiß offenbar auch, was er von diesem Fiala zu halten hat. „Ja, Doktor Fiala. Und die Summe, um die es sich handelt, soll am fünften, das ist übermorgen um zwölf Uhr Mittag, – vielmehr, sie muß in seinen Händen sein, wenn nicht der Baron Höning – ja, denken Sie, der Baron hat Papa zu sich bitten lassen, privat, er liebt ihn nämlich sehr.“ Warum red’ ich denn von Höning, das wär’ ja gar nicht notwendig gewesen. – „Sie wollen sagen, Else, daß andernfalls eine Verhaftung unausbleiblich wäre?“ – Warum sagt er das so hart? Ich antworte nicht, ich nicke nur. „Ja.“ Nun habe ich doch Ja gesagt. – „Hm, das ist ja – schlimm, das ist ja wirklich sehr – dieser hochbegabte geniale Mensch, – Und um welchen Betrag handelt es sich denn eigentlich, Fräulein Else?“ – Warum lächelt er

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Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Fräulein Else. Novelle. Berlin u. a., 1924, S. 48. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_else_1924/46>, abgerufen am 22.11.2024.