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Schnitzler, Arthur: Anatol. Berlin, 1893.

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Franz (öffnet die Thüre rechts, durch die Max hereintritt).
Max (herzlich). Mein lieber Freund!
Anatol. Pst. ... Stille! ... Noch eine Tasse, Franz!
Max. Es stehen ja schon zwei Tassen da!
Anatol. Noch eine Tasse, Franz -- und hinaus (Franz ab).
So ... und jetzt, mein Lieber, was führt Dich um acht
Uhr Morgens zu mir her?
Max. Es ist zehn!
Anatol. Also was führt Dich um zehn Uhr Morgens
zu mir her?
Max. Meine Vergeßlichkeit.
Anatol. Leiser...
Max. Ja warum denn eigentlich? Bist Du nervös?
Anatol. Ja, sehr!
Max. Du solltest aber heute nicht nervös sein.
Anatol. Was willst Du also?
Max. Du weißt, ich bin heute Zeuge bei Deiner Hochzeit;
Deine reizende Cousine Alma ist meine Dame!
Anatol (tonlos). Zur Sache.
Max. Nun -- ich habe vergessen das Bouquet zu be-
stellen, und weiß in diesem Augenblicke nicht, was für eine
Toilette Fräulein Alma tragen wird. Wird sie weiß, rosa,
blau oder grün erscheinen?
Anatol (ärgerlich). Keinesfalls grün!
Max. Warum leinesfalls grün?
Anatol. Meine Cousine trägt nie grün.
Max (pikirt.) Das kann ich doch nicht wissen!
Franz (öffnet die Thüre rechts, durch die Max hereintritt).
Max (herzlich). Mein lieber Freund!
Anatol. Pſt. … Stille! … Noch eine Taſſe, Franz!
Max. Es ſtehen ja ſchon zwei Taſſen da!
Anatol. Noch eine Taſſe, Franz — und hinaus (Franz ab).
So … und jetzt, mein Lieber, was führt Dich um acht
Uhr Morgens zu mir her?
Max. Es iſt zehn!
Anatol. Alſo was führt Dich um zehn Uhr Morgens
zu mir her?
Max. Meine Vergeßlichkeit.
Anatol. Leiſer…
Max. Ja warum denn eigentlich? Biſt Du nervös?
Anatol. Ja, ſehr!
Max. Du ſollteſt aber heute nicht nervös ſein.
Anatol. Was willſt Du alſo?
Max. Du weißt, ich bin heute Zeuge bei Deiner Hochzeit;
Deine reizende Couſine Alma iſt meine Dame!
Anatol (tonlos). Zur Sache.
Max. Nun — ich habe vergeſſen das Bouquet zu be-
ſtellen, und weiß in dieſem Augenblicke nicht, was für eine
Toilette Fräulein Alma tragen wird. Wird ſie weiß, roſa,
blau oder grün erſcheinen?
Anatol (ärgerlich). Keinesfalls grün!
Max. Warum leinesfalls grün?
Anatol. Meine Couſine trägt nie grün.
Max (pikirt.) Das kann ich doch nicht wiſſen!
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[116/0126] Franz (öffnet die Thüre rechts, durch die Max hereintritt). Max (herzlich). Mein lieber Freund! Anatol. Pſt. … Stille! … Noch eine Taſſe, Franz! Max. Es ſtehen ja ſchon zwei Taſſen da! Anatol. Noch eine Taſſe, Franz — und hinaus(Franz ab). So … und jetzt, mein Lieber, was führt Dich um acht Uhr Morgens zu mir her? Max. Es iſt zehn! Anatol. Alſo was führt Dich um zehn Uhr Morgens zu mir her? Max. Meine Vergeßlichkeit. Anatol. Leiſer… Max. Ja warum denn eigentlich? Biſt Du nervös? Anatol. Ja, ſehr! Max. Du ſollteſt aber heute nicht nervös ſein. Anatol. Was willſt Du alſo? Max. Du weißt, ich bin heute Zeuge bei Deiner Hochzeit; Deine reizende Couſine Alma iſt meine Dame! Anatol (tonlos). Zur Sache. Max. Nun — ich habe vergeſſen das Bouquet zu be- ſtellen, und weiß in dieſem Augenblicke nicht, was für eine Toilette Fräulein Alma tragen wird. Wird ſie weiß, roſa, blau oder grün erſcheinen? Anatol (ärgerlich). Keinesfalls grün! Max. Warum leinesfalls grün? Anatol. Meine Couſine trägt nie grün. Max (pikirt.) Das kann ich doch nicht wiſſen!

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Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Anatol. Berlin, 1893, S. 116. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_anatol_1893/126>, abgerufen am 23.11.2024.