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Schnitzler, Arthur: Anatol. Berlin, 1893.

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Anatol. Du hast Dein Wort nicht gehalten! -- Schon
längst bist Du in ihn verliebt! -- Das ist eine dumme Lüge,
das von heute Abend!
Annie. So glaub's mir meinethalben nicht!
Max. Na, Annie ... erzählen Sie uns doch die Ge-
schichte ... Wissen Sie -- ganz -- oder gar nicht! --
Wenn Sie schon im Frieden auseinandergehen wollen -- so
müssen Sie ihm das doch noch zu Liebe thun, dem Anatol ..
Anatol. Ich erzähle Dir dann auch was ...
Annie. Na ... angefangen hat's halt so ... (Kellner
tritt ein ...)
Anatol. Erzähle nur -- erzähle nur ... (setzt sich zu ihr)
Annie. ... Das sind vielleicht jetzt vierzehn Tage ..
oder länger, da hat er mir ein paar Rosen gegeben -- beim
Ausgangsthürl ... Ich hab' lachen müssen! -- Ganz schüchtern
hat er dabei ausgeschaut --
Anatol. Warum hast Du mir nichts davon erzählt --
Annie. Davon? -- Na, da hätt' ich viel zu erzählen
gehabt!
Anatol. Also weiter -- weiter!
Annie. ... Dann ist er bei den Proben immer so
merkwürdig um mich herum geschlichen -- na -- und das
hab' ich bemerkt -- und Anfangs hat's mich geärgert -- und
dann hat's mich g'freut --
Anatol. Höchst einfach ...
Annie. Na ... und dann haben wir gesprochen --
und da hat mir Alles so gut an ihm gefallen --
Anatol. Worüber habt Ihr denn gesprochen? --
Anatol. Du haſt Dein Wort nicht gehalten! — Schon
längſt biſt Du in ihn verliebt! — Das iſt eine dumme Lüge,
das von heute Abend!
Annie. So glaub’s mir meinethalben nicht!
Max. Na, Annie … erzählen Sie uns doch die Ge-
ſchichte … Wiſſen Sie — ganz — oder gar nicht! —
Wenn Sie ſchon im Frieden auseinandergehen wollen — ſo
müſſen Sie ihm das doch noch zu Liebe thun, dem Anatol ..
Anatol. Ich erzähle Dir dann auch was …
Annie. Na … angefangen hat’s halt ſo … (Kellner
tritt ein …)
Anatol. Erzähle nur — erzähle nur … (ſetzt ſich zu ihr)
Annie. … Das ſind vielleicht jetzt vierzehn Tage ..
oder länger, da hat er mir ein paar Roſen gegeben — beim
Ausgangsthürl … Ich hab’ lachen müſſen! — Ganz ſchüchtern
hat er dabei ausgeſchaut —
Anatol. Warum haſt Du mir nichts davon erzählt —
Annie. Davon? — Na, da hätt’ ich viel zu erzählen
gehabt!
Anatol. Alſo weiter — weiter!
Annie. … Dann iſt er bei den Proben immer ſo
merkwürdig um mich herum geſchlichen — na — und das
hab’ ich bemerkt — und Anfangs hat’s mich geärgert — und
dann hat’s mich g’freut —
Anatol. Höchſt einfach …
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[92/0102] Anatol. Du haſt Dein Wort nicht gehalten! — Schon längſt biſt Du in ihn verliebt! — Das iſt eine dumme Lüge, das von heute Abend! Annie. So glaub’s mir meinethalben nicht! Max. Na, Annie … erzählen Sie uns doch die Ge- ſchichte … Wiſſen Sie — ganz — oder gar nicht! — Wenn Sie ſchon im Frieden auseinandergehen wollen — ſo müſſen Sie ihm das doch noch zu Liebe thun, dem Anatol .. Anatol. Ich erzähle Dir dann auch was … Annie. Na … angefangen hat’s halt ſo …(Kellner tritt ein …) Anatol. Erzähle nur — erzähle nur …(ſetzt ſich zu ihr) Annie. … Das ſind vielleicht jetzt vierzehn Tage .. oder länger, da hat er mir ein paar Roſen gegeben — beim Ausgangsthürl … Ich hab’ lachen müſſen! — Ganz ſchüchtern hat er dabei ausgeſchaut — Anatol. Warum haſt Du mir nichts davon erzählt — Annie. Davon? — Na, da hätt’ ich viel zu erzählen gehabt! Anatol. Alſo weiter — weiter! Annie. … Dann iſt er bei den Proben immer ſo merkwürdig um mich herum geſchlichen — na — und das hab’ ich bemerkt — und Anfangs hat’s mich geärgert — und dann hat’s mich g’freut — Anatol. Höchſt einfach … Annie. Na … und dann haben wir geſprochen — und da hat mir Alles ſo gut an ihm gefallen — Anatol. Worüber habt Ihr denn geſprochen? —

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Zitationshilfe: Schnitzler, Arthur: Anatol. Berlin, 1893, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnitzler_anatol_1893/102>, abgerufen am 25.11.2024.