Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

Bild:
<< vorherige Seite

Volcke, und seinen Heiligen, auf daß sie nicht
auf eine Thorheit gerathen.

Doch ist ja seine Hülffe nahe denen, die
ihn fürchten, daß in unserm Lande Ehre
wohne.

Daß Güte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede sich küssen.

Daß Treue auf der Erden wachse, und
Gerechtigkeit vom Himmel schaue.

Daß uns auch der HErr Gutes thue, da-
mit unser Land sein Gewächs gebe.

Daß Gerechtigkeit dennoch für ihm bleibe,
und im Schwange gehe.

Nach Ablesung dieses Psalms, machte Hr.
Mag. Schmeltzer eine weitläufftige Erzählung,
der uns und unsern Vorfahren, vornehmlich auf
dieser schönen fruchtbaren Jnsul, gantz besonders
erwiesenen Gnade GOttes, ermahnete uns anbey,
daß wir uns derselben Erinnerung niemahls sol-
ten aus dem Hertzen kommen lassen, auch bestän-
dig unser Vertrauen auf den allmächtigen, barm-
hertzigen Vater im Himmel setzen, als worzu
uns die bißherigen Begebenheiten gantz besonders
erweckten. Ferner, (sagte er:) daß GOtt, wie
er vestiglich glaubte, laut des verlesenen Psalms
seinen Gläubigen mit seiner Hülffe nahe sey, und
uns also vor dißmahl noch nicht werde verderben
lassen. Unterrichtete zuletzt, daß des Landes
Wohlstand, der in Gottesfurcht und in Frucht-
barkeit der Erden bestünde, auch in fleißigen Voll-
bringen dessen, was einem jeden nach seinem Stan-
de und Beruffe zukäme, als worein sich ein jeder

nächst
(b) 3

Volcke, und ſeinen Heiligen, auf daß ſie nicht
auf eine Thorheit gerathen.

Doch iſt ja ſeine Huͤlffe nahe denen, die
ihn fuͤrchten, daß in unſerm Lande Ehre
wohne.

Daß Guͤte und Treue einander begegnen,
Gerechtigkeit und Friede ſich kuͤſſen.

Daß Treue auf der Erden wachſe, und
Gerechtigkeit vom Himmel ſchaue.

Daß uns auch der HErr Gutes thue, da-
mit unſer Land ſein Gewaͤchs gebe.

Daß Gerechtigkeit dennoch fuͤr ihm bleibe,
und im Schwange gehe.

Nach Ableſung dieſes Pſalms, machte Hr.
Mag. Schmeltzer eine weitlaͤufftige Erzaͤhlung,
der uns und unſern Vorfahren, vornehmlich auf
dieſer ſchoͤnen fruchtbaren Jnſul, gantz beſonders
erwieſenen Gnade GOttes, ermahnete uns anbey,
daß wir uns derſelben Erinnerung niemahls ſol-
ten aus dem Hertzen kommen laſſen, auch beſtaͤn-
dig unſer Vertrauen auf den allmaͤchtigen, barm-
hertzigen Vater im Himmel ſetzen, als worzu
uns die bißherigen Begebenheiten gantz beſonders
erweckten. Ferner, (ſagte er:) daß GOtt, wie
er veſtiglich glaubte, laut des verleſenen Pſalms
ſeinen Glaͤubigen mit ſeiner Huͤlffe nahe ſey, und
uns alſo vor dißmahl noch nicht werde verderben
laſſen. Unterrichtete zuletzt, daß des Landes
Wohlſtand, der in Gottesfurcht und in Frucht-
barkeit der Erden beſtuͤnde, auch in fleißigen Voll-
bringen deſſen, was einem jeden nach ſeinem Stan-
de und Beruffe zukaͤme, als worein ſich ein jeder

naͤchſt
(b) 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p>
          <pb facs="#f0031" n="21"/> <hi rendition="#fr">Volcke, und &#x017F;einen Heiligen, auf daß &#x017F;ie nicht<lb/>
auf eine Thorheit gerathen.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Doch i&#x017F;t ja &#x017F;eine Hu&#x0364;lffe nahe denen, die<lb/>
ihn fu&#x0364;rchten, daß in un&#x017F;erm Lande Ehre<lb/>
wohne.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Daß Gu&#x0364;te und Treue einander begegnen,<lb/>
Gerechtigkeit und Friede &#x017F;ich ku&#x0364;&#x017F;&#x017F;en.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Daß Treue auf der Erden wach&#x017F;e, und<lb/>
Gerechtigkeit vom Himmel &#x017F;chaue.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Daß uns auch der HErr Gutes thue, da-<lb/>
mit un&#x017F;er Land &#x017F;ein Gewa&#x0364;chs gebe.</hi> </p><lb/>
        <p> <hi rendition="#fr">Daß Gerechtigkeit dennoch fu&#x0364;r ihm bleibe,<lb/>
und im Schwange gehe.</hi> </p><lb/>
        <p>Nach Able&#x017F;ung die&#x017F;es P&#x017F;alms, machte Hr.<lb/><hi rendition="#aq">Mag.</hi> Schmeltzer eine weitla&#x0364;ufftige Erza&#x0364;hlung,<lb/>
der uns und un&#x017F;ern Vorfahren, vornehmlich auf<lb/>
die&#x017F;er &#x017F;cho&#x0364;nen fruchtbaren Jn&#x017F;ul, gantz be&#x017F;onders<lb/>
erwie&#x017F;enen Gnade GOttes, ermahnete uns anbey,<lb/>
daß wir uns der&#x017F;elben Erinnerung niemahls &#x017F;ol-<lb/>
ten aus dem Hertzen kommen la&#x017F;&#x017F;en, auch be&#x017F;ta&#x0364;n-<lb/>
dig un&#x017F;er Vertrauen auf den allma&#x0364;chtigen, barm-<lb/>
hertzigen Vater im Himmel &#x017F;etzen, als worzu<lb/>
uns die bißherigen Begebenheiten gantz be&#x017F;onders<lb/>
erweckten. Ferner, (&#x017F;agte er:) daß GOtt, wie<lb/>
er ve&#x017F;tiglich glaubte, laut des verle&#x017F;enen P&#x017F;alms<lb/>
&#x017F;einen Gla&#x0364;ubigen mit &#x017F;einer Hu&#x0364;lffe nahe &#x017F;ey, und<lb/>
uns al&#x017F;o vor dißmahl noch nicht werde verderben<lb/>
la&#x017F;&#x017F;en. Unterrichtete zuletzt, daß des Landes<lb/>
Wohl&#x017F;tand, der in Gottesfurcht und in Frucht-<lb/>
barkeit der Erden be&#x017F;tu&#x0364;nde, auch in fleißigen Voll-<lb/>
bringen de&#x017F;&#x017F;en, was einem jeden nach &#x017F;einem Stan-<lb/>
de und Beruffe zuka&#x0364;me, als worein &#x017F;ich ein jeder<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">(b) 3</fw><fw place="bottom" type="catch">na&#x0364;ch&#x017F;t</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[21/0031] Volcke, und ſeinen Heiligen, auf daß ſie nicht auf eine Thorheit gerathen. Doch iſt ja ſeine Huͤlffe nahe denen, die ihn fuͤrchten, daß in unſerm Lande Ehre wohne. Daß Guͤte und Treue einander begegnen, Gerechtigkeit und Friede ſich kuͤſſen. Daß Treue auf der Erden wachſe, und Gerechtigkeit vom Himmel ſchaue. Daß uns auch der HErr Gutes thue, da- mit unſer Land ſein Gewaͤchs gebe. Daß Gerechtigkeit dennoch fuͤr ihm bleibe, und im Schwange gehe. Nach Ableſung dieſes Pſalms, machte Hr. Mag. Schmeltzer eine weitlaͤufftige Erzaͤhlung, der uns und unſern Vorfahren, vornehmlich auf dieſer ſchoͤnen fruchtbaren Jnſul, gantz beſonders erwieſenen Gnade GOttes, ermahnete uns anbey, daß wir uns derſelben Erinnerung niemahls ſol- ten aus dem Hertzen kommen laſſen, auch beſtaͤn- dig unſer Vertrauen auf den allmaͤchtigen, barm- hertzigen Vater im Himmel ſetzen, als worzu uns die bißherigen Begebenheiten gantz beſonders erweckten. Ferner, (ſagte er:) daß GOtt, wie er veſtiglich glaubte, laut des verleſenen Pſalms ſeinen Glaͤubigen mit ſeiner Huͤlffe nahe ſey, und uns alſo vor dißmahl noch nicht werde verderben laſſen. Unterrichtete zuletzt, daß des Landes Wohlſtand, der in Gottesfurcht und in Frucht- barkeit der Erden beſtuͤnde, auch in fleißigen Voll- bringen deſſen, was einem jeden nach ſeinem Stan- de und Beruffe zukaͤme, als worein ſich ein jeder naͤchſt (b) 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/31
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/31>, abgerufen am 26.04.2024.