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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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machen, unschuldiges Menschen-Blut zu vergies-
sen.

Warum woltest Du also, Du Gerechtig-
keit liebender König und Herr!
zu geben, daß
man uns verderben solte? da wir Dir so wenig
als unsere Vorfahren Zeit-Lebens das allerge-
ringste zu Leide gethan, vielmehr allen denen, die
sich seit vielen Jahren daher vor Portugiesen aus-
gegeben, wenn sie nemlich etwa hier oder da auf
der See verunglückt, alle möglichsten Gefällig-
keiten und Dienstleistungen erwiesen.

Wir erkennen Dich ja, o König, wie wir
schon gemeldet, vor den allermächtigsten Beherr-
scher so vieler Königreiche, Fürstenthümer und
Staaten in allen 4. Theilen der Welt, und schä-
tzen uns nicht würdig zu seyn, den Staub von
Deinen Schuhen abzuwischen, derowegen gönne
uns den bißhero genossenen Frieden und einfältige
Ruhe noch fernerweit. Geruhe demnach dem
tapffern Capitain Don Juan de Silves, als welcher
uns, so zu sagen, bereits mit Feuer und Schwerdt
gedrohet hat, wenn wir ihn nicht in unsere Hütten
aufnehmen wolten, allergnädigsten und ernstlichen
Befehl zu ertheilen, uns hinführo unbehelliget zu
lassen, damit wir die wenigen Gaben unsers GOt-
tes nicht in Kummer und Sorge zu geniessen Ur-
sach haben. Und eben dergleichen Ordre wollest
Du, Großmächtigster, an alle andere derglei-
chen Deine allerhöchst-bestallten See-Offician-
t
en ergehen lassen, damit wir den Nahmen der
edlen Portugiesischen Nation hinführo nicht, als
einen feindseeligen Nahmen erkennen müssen, son-

dern
(r) 4

machen, unſchuldiges Menſchen-Blut zu vergieſ-
ſen.

Warum wolteſt Du alſo, Du Gerechtig-
keit liebender Koͤnig und Herr!
zu geben, daß
man uns verderben ſolte? da wir Dir ſo wenig
als unſere Vorfahren Zeit-Lebens das allerge-
ringſte zu Leide gethan, vielmehr allen denen, die
ſich ſeit vielen Jahren daher vor Portugieſen aus-
gegeben, wenn ſie nemlich etwa hier oder da auf
der See verungluͤckt, alle moͤglichſten Gefaͤllig-
keiten und Dienſtleiſtungen erwieſen.

Wir erkennen Dich ja, o Koͤnig, wie wir
ſchon gemeldet, vor den allermaͤchtigſten Beherr-
ſcher ſo vieler Koͤnigreiche, Fuͤrſtenthuͤmer und
Staaten in allen 4. Theilen der Welt, und ſchaͤ-
tzen uns nicht wuͤrdig zu ſeyn, den Staub von
Deinen Schuhen abzuwiſchen, derowegen goͤnne
uns den bißhero genoſſenen Frieden und einfaͤltige
Ruhe noch fernerweit. Geruhe demnach dem
tapffern Capitain Don Juan de Silves, als welcher
uns, ſo zu ſagen, bereits mit Feuer und Schwerdt
gedrohet hat, wenn wir ihn nicht in unſere Huͤtten
aufnehmen wolten, allergnaͤdigſten und ernſtlichen
Befehl zu ertheilen, uns hinfuͤhro unbehelliget zu
laſſen, damit wir die wenigen Gaben unſers GOt-
tes nicht in Kummer und Sorge zu genieſſen Ur-
ſach haben. Und eben dergleichen Ordre wolleſt
Du, Großmaͤchtigſter, an alle andere derglei-
chen Deine allerhoͤchſt-beſtallten See-Offician-
t
en ergehen laſſen, damit wir den Nahmen der
edlen Portugieſiſchen Nation hinfuͤhro nicht, als
einen feindſeeligen Nahmen erkennen muͤſſen, ſon-

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[263/0273] machen, unſchuldiges Menſchen-Blut zu vergieſ- ſen. Warum wolteſt Du alſo, Du Gerechtig- keit liebender Koͤnig und Herr! zu geben, daß man uns verderben ſolte? da wir Dir ſo wenig als unſere Vorfahren Zeit-Lebens das allerge- ringſte zu Leide gethan, vielmehr allen denen, die ſich ſeit vielen Jahren daher vor Portugieſen aus- gegeben, wenn ſie nemlich etwa hier oder da auf der See verungluͤckt, alle moͤglichſten Gefaͤllig- keiten und Dienſtleiſtungen erwieſen. Wir erkennen Dich ja, o Koͤnig, wie wir ſchon gemeldet, vor den allermaͤchtigſten Beherr- ſcher ſo vieler Koͤnigreiche, Fuͤrſtenthuͤmer und Staaten in allen 4. Theilen der Welt, und ſchaͤ- tzen uns nicht wuͤrdig zu ſeyn, den Staub von Deinen Schuhen abzuwiſchen, derowegen goͤnne uns den bißhero genoſſenen Frieden und einfaͤltige Ruhe noch fernerweit. Geruhe demnach dem tapffern Capitain Don Juan de Silves, als welcher uns, ſo zu ſagen, bereits mit Feuer und Schwerdt gedrohet hat, wenn wir ihn nicht in unſere Huͤtten aufnehmen wolten, allergnaͤdigſten und ernſtlichen Befehl zu ertheilen, uns hinfuͤhro unbehelliget zu laſſen, damit wir die wenigen Gaben unſers GOt- tes nicht in Kummer und Sorge zu genieſſen Ur- ſach haben. Und eben dergleichen Ordre wolleſt Du, Großmaͤchtigſter, an alle andere derglei- chen Deine allerhoͤchſt-beſtallten See-Offician- ten ergehen laſſen, damit wir den Nahmen der edlen Portugieſiſchen Nation hinfuͤhro nicht, als einen feindſeeligen Nahmen erkennen muͤſſen, ſon- dern (r) 4

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 263. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/273>, abgerufen am 22.11.2024.