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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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gegen mich aufgeführet, auch mich immer einer
Mühe und Arbeit nach der andern überheben wol-
len, allein ich bedanckte mich deßfalls zum öfftern
vor seine Höflichkeit und gute Meynung, die er vor
mich hegte, anbey solle er nicht glauben, daß ich
ein Freund der Bequemlichkeit und Feind der Ar-
beit wäre, hergegen beobachten, daß meine Leute,
wenn sie sähen, daß ich selbst mit Hand anlegte,
zehenmahl fleißiger wären, als wohl gewöhnlich,
welches denn auch die klare Wahrheit war.

Mittlerweile seegelten wir auf dieser angeneh-
men Strasse, bey gutem Winde und Wetter, mit
gröstem Vergnügen fort, und kan ich nicht sagen,
daß uns eins oder das andere Verdrüßliche bege-
gnete, ausgenommen die gräulich vielen Meer-
Wunder und Meer-Thiere, welche uns dann und
wann beunruhigen wolten, allein, da meine Leute
nur ihren Spaß und Spott darmit trieben, und
viele derselben ertödteten, gab ich ihnen zu verneh-
men, daß es mir eben nicht allzuwohl gefiele, wenn
sie sich mit diesen unvernünfftigen Creaturen in
einen Kampff einliessen, und ob ich schon nicht
abergläubig wäre, so könte ihnen dennoch versi-
chern, daß mir und meinem Geleite zum öfftern,
nach Kränckung dieser Dinger, das gröste Unheil
wieder fahren, als dessen Propheten oder Wahr-
sager sie gemeiniglich zum Voraus wären. Dem-
nach könten sie zwar mit den See-Hunden, See-
Löwen, See-Pferden, See-Kälbern und derglei-
chen mehr so umgehen, wie sie selber wolten, weil
diese zum Theil zur Speise dieneten, vor allen
Dingen aber solten sie sich hüten, ein Meer-Wun-

der

gegen mich aufgefuͤhret, auch mich immer einer
Muͤhe und Arbeit nach der andern uͤberheben wol-
len, allein ich bedanckte mich deßfalls zum oͤfftern
vor ſeine Hoͤflichkeit und gute Meynung, die er vor
mich hegte, anbey ſolle er nicht glauben, daß ich
ein Freund der Bequemlichkeit und Feind der Ar-
beit waͤre, hergegen beobachten, daß meine Leute,
wenn ſie ſaͤhen, daß ich ſelbſt mit Hand anlegte,
zehenmahl fleißiger waͤren, als wohl gewoͤhnlich,
welches denn auch die klare Wahrheit war.

Mittlerweile ſeegelten wir auf dieſer angeneh-
men Straſſe, bey gutem Winde und Wetter, mit
groͤſtem Vergnuͤgen fort, und kan ich nicht ſagen,
daß uns eins oder das andere Verdruͤßliche bege-
gnete, ausgenommen die graͤulich vielen Meer-
Wunder und Meer-Thiere, welche uns dann und
wann beunruhigen wolten, allein, da meine Leute
nur ihren Spaß und Spott darmit trieben, und
viele derſelben ertoͤdteten, gab ich ihnen zu verneh-
men, daß es mir eben nicht allzuwohl gefiele, wenn
ſie ſich mit dieſen unvernuͤnfftigen Creaturen in
einen Kampff einlieſſen, und ob ich ſchon nicht
aberglaͤubig waͤre, ſo koͤnte ihnen dennoch verſi-
chern, daß mir und meinem Geleite zum oͤfftern,
nach Kraͤnckung dieſer Dinger, das groͤſte Unheil
wieder fahren, als deſſen Propheten oder Wahr-
ſager ſie gemeiniglich zum Voraus waͤren. Dem-
nach koͤnten ſie zwar mit den See-Hunden, See-
Loͤwen, See-Pferden, See-Kaͤlbern und derglei-
chen mehr ſo umgehen, wie ſie ſelber wolten, weil
dieſe zum Theil zur Speiſe dieneten, vor allen
Dingen aber ſolten ſie ſich huͤten, ein Meer-Wun-

der
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[192/0202] gegen mich aufgefuͤhret, auch mich immer einer Muͤhe und Arbeit nach der andern uͤberheben wol- len, allein ich bedanckte mich deßfalls zum oͤfftern vor ſeine Hoͤflichkeit und gute Meynung, die er vor mich hegte, anbey ſolle er nicht glauben, daß ich ein Freund der Bequemlichkeit und Feind der Ar- beit waͤre, hergegen beobachten, daß meine Leute, wenn ſie ſaͤhen, daß ich ſelbſt mit Hand anlegte, zehenmahl fleißiger waͤren, als wohl gewoͤhnlich, welches denn auch die klare Wahrheit war. Mittlerweile ſeegelten wir auf dieſer angeneh- men Straſſe, bey gutem Winde und Wetter, mit groͤſtem Vergnuͤgen fort, und kan ich nicht ſagen, daß uns eins oder das andere Verdruͤßliche bege- gnete, ausgenommen die graͤulich vielen Meer- Wunder und Meer-Thiere, welche uns dann und wann beunruhigen wolten, allein, da meine Leute nur ihren Spaß und Spott darmit trieben, und viele derſelben ertoͤdteten, gab ich ihnen zu verneh- men, daß es mir eben nicht allzuwohl gefiele, wenn ſie ſich mit dieſen unvernuͤnfftigen Creaturen in einen Kampff einlieſſen, und ob ich ſchon nicht aberglaͤubig waͤre, ſo koͤnte ihnen dennoch verſi- chern, daß mir und meinem Geleite zum oͤfftern, nach Kraͤnckung dieſer Dinger, das groͤſte Unheil wieder fahren, als deſſen Propheten oder Wahr- ſager ſie gemeiniglich zum Voraus waͤren. Dem- nach koͤnten ſie zwar mit den See-Hunden, See- Loͤwen, See-Pferden, See-Kaͤlbern und derglei- chen mehr ſo umgehen, wie ſie ſelber wolten, weil dieſe zum Theil zur Speiſe dieneten, vor allen Dingen aber ſolten ſie ſich huͤten, ein Meer-Wun- der

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/202>, abgerufen am 24.11.2024.