eine halbe Stunde lang ungemein schön figurirt und musicirt, welches mir wohl ins Gehör fiel; hernach trat ein Probst auf, welcher dem Ver- storbenen eine gelehrte und admirable Leichen- Predigt hielt. Nach diesen war wieder Musique und die Seel-Messe gelesen, hernach eine Paren- tation in lateinischer Sprache gehalten; worauf denn nochmahls Musique gemacht, und die Leiche in| die Grufft gebracht wurde, da denn auf gegebe- nes Signal, abermahls 24. Canonen von der Cita- delle, und eben so viel von unsern im Hafen liegen- den Schiffen gehöret wurden, worauf alle Cavalle- risten und Infanteristen zu 3. mahlen Salve gaben.
Endlich machten die Herrn Geistlichen den Schluß, mit ihren Todten-Gesängen, weßwegen wir auf des Gouverneurs Bitten uns in dessen Behausung begaben, und unsere Mannschafft wie- der zurück marchiren liessen, nachdem noch 24. Canonen-Schüsse von der Citadelle, und eben so viel von unsern Schiffen gehöret, auch so wohl von der Cavallerie als Infanterie drey Salven ge- geben worden.
Jn des Gouverneurs Behausung traffen wir eine wohl besetzte Taffel an, welcher wir uns ohngeachtet es schon über Mitternacht war, bedie- neten, jedoch nicht lange dabey sitzen blieben, als biß gegen Tages-Anbruch, da denn wir beyden Brüder und die Portugiesischen Capitains von dem Gouverneur, seiner Familie und allen noch anwesenden Gästen Abschied nahmen, und uns Reisefertig nach unsern Schiffen machten.
Der allzu gütige Gouverneur wolte uns
durch-
(h) 2
eine halbe Stunde lang ungemein ſchoͤn figurirt und muſicirt, welches mir wohl ins Gehoͤr fiel; hernach trat ein Probſt auf, welcher dem Ver- ſtorbenen eine gelehrte und admirable Leichen- Predigt hielt. Nach dieſen war wieder Muſique und die Seel-Meſſe geleſen, hernach eine Paren- tation in lateiniſcher Sprache gehalten; worauf denn nochmahls Muſique gemacht, und die Leiche in| die Grufft gebracht wurde, da denn auf gegebe- nes Signal, abermahls 24. Canonen von der Cita- delle, und eben ſo viel von unſern im Hafen liegen- den Schiffen gehoͤret wurden, worauf alle Cavalle- riſten und Infanteriſten zu 3. mahlen Salve gaben.
Endlich machten die Herrn Geiſtlichen den Schluß, mit ihren Todten-Geſaͤngen, weßwegen wir auf des Gouverneurs Bitten uns in deſſen Behauſung begaben, und unſere Mannſchafft wie- der zuruͤck marchiren lieſſen, nachdem noch 24. Canonen-Schuͤſſe von der Citadelle, und eben ſo viel von unſern Schiffen gehoͤret, auch ſo wohl von der Cavallerie als Infanterie drey Salven ge- geben worden.
Jn des Gouverneurs Behauſung traffen wir eine wohl beſetzte Taffel an, welcher wir uns ohngeachtet es ſchon uͤber Mitternacht war, bedie- neten, jedoch nicht lange dabey ſitzen blieben, als biß gegen Tages-Anbruch, da denn wir beyden Bruͤder und die Portugieſiſchen Capitains von dem Gouverneur, ſeiner Familie und allen noch anweſenden Gaͤſten Abſchied nahmen, und uns Reiſefertig nach unſern Schiffen machten.
Der allzu guͤtige Gouverneur wolte uns
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eine halbe Stunde lang ungemein ſchoͤn figurirt
und muſicirt, welches mir wohl ins Gehoͤr fiel;
hernach trat ein Probſt auf, welcher dem Ver-
ſtorbenen eine gelehrte und admirable Leichen-
Predigt hielt. Nach dieſen war wieder Muſique
und die Seel-Meſſe geleſen, hernach eine Paren-
tation in lateiniſcher Sprache gehalten; worauf
denn nochmahls Muſique gemacht, und die Leiche
in| die Grufft gebracht wurde, da denn auf gegebe-
nes Signal, abermahls 24. Canonen von der Cita-
delle, und eben ſo viel von unſern im Hafen liegen-
den Schiffen gehoͤret wurden, worauf alle Cavalle-
riſten und Infanteriſten zu 3. mahlen Salve gaben.
Endlich machten die Herrn Geiſtlichen den
Schluß, mit ihren Todten-Geſaͤngen, weßwegen
wir auf des Gouverneurs Bitten uns in deſſen
Behauſung begaben, und unſere Mannſchafft wie-
der zuruͤck marchiren lieſſen, nachdem noch 24.
Canonen-Schuͤſſe von der Citadelle, und eben
ſo viel von unſern Schiffen gehoͤret, auch ſo wohl
von der Cavallerie als Infanterie drey Salven ge-
geben worden.
Jn des Gouverneurs Behauſung traffen
wir eine wohl beſetzte Taffel an, welcher wir uns
ohngeachtet es ſchon uͤber Mitternacht war, bedie-
neten, jedoch nicht lange dabey ſitzen blieben, als
biß gegen Tages-Anbruch, da denn wir beyden
Bruͤder und die Portugieſiſchen Capitains von
dem Gouverneur, ſeiner Familie und allen noch
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Reiſefertig nach unſern Schiffen machten.
Der allzu guͤtige Gouverneur wolte uns
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/125>, abgerufen am 21.11.2024.
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