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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743.

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gedoppelt revangirte; Mein Bruder aber sagte in
deutscher Sprache zu mir: Mein Bruder! ihr
hättet mit gröster Renommee noch eine Stunde
schlaffen, und mich in meinem Vergnügen unge-
stöhrt lassen können.

Gebt euch zu frieden, mein Bruder! (gab ich ihm
zur Antwort,) ich will gantz und gar nicht ein Stöh-
rer eures Vergnügens seyn, sondern ich sage nur so
viel, bedenckt, wo wir uns aufhalten, und gehet behut-
sam; auf dem Zimmer wollen wir von dieser Bege-
benheit ein mehrers mit einander sprechen.

Hierauf giengen wir aus der Hütte heraus,
nahmen das Fräulein in die Mitte, und giengen noch
eine Zeitlang im Garten herum spaziren, biß wir
bemerckten, daß im Hause alles munter war, da
denn das Fräulein, nachdem sie uns beyde geküs-
set, im Garten zurück blieb, wir aber giengen auf un-
sere Zimmer, und traffen daselbst schon die Por-
tugiesischen Capitains und 2. Cavaliers des Gou-
verneurs
an, welche bereits den Anfang gemacht
hatten, sich jeder nach seinem Belieben mit Thee,
Caffee
und Chocolade tractiren zu lassen, da wir
denn mit machten, und ihnen erzähleten, daß wir wohl
2. Stunden lang der angenehmen Morgen-Lufft
genossen. Wir divertirten uns mit allerhand
Gesprächen, biß uns Trompeten und Paucken zur
Taffel citirten, da wir beyden Brüder denn, nach-
dem wir unter währender Zeit uns ankleiden lassen,
also bald, da ein Page kam, und uns zur Taffel invi-
tir
te, insgesammt hinunter giengen. Es gieng bey
der Taffel so zu, als es vorhero gewöhnlich gewe-
sen, nur daß die Taffel eher, als sonst gewöhnlich,

auf-

gedoppelt revangirte; Mein Bruder aber ſagte in
deutſcher Sprache zu mir: Mein Bruder! ihr
haͤttet mit groͤſter Renommee noch eine Stunde
ſchlaffen, und mich in meinem Vergnuͤgen unge-
ſtoͤhrt laſſen koͤnnen.

Gebt euch zu frieden, mein Bruder! (gab ich ihm
zur Antwort,) ich will gantz und gar nicht ein Stoͤh-
rer eures Vergnuͤgens ſeyn, ſondern ich ſage nur ſo
viel, bedenckt, wo wir uns aufhalten, und gehet behut-
ſam; auf dem Zimmer wollen wir von dieſer Bege-
benheit ein mehrers mit einander ſprechen.

Hierauf giengen wir aus der Huͤtte heraus,
nahmen das Fraͤulein in die Mitte, und giengen noch
eine Zeitlang im Garten herum ſpaziren, biß wir
bemerckten, daß im Hauſe alles munter war, da
denn das Fraͤulein, nachdem ſie uns beyde gekuͤſ-
ſet, im Garten zuruͤck blieb, wir aber giengen auf un-
ſere Zimmer, und traffen daſelbſt ſchon die Por-
tugieſiſchen Capitains und 2. Cavaliers des Gou-
verneurs
an, welche bereits den Anfang gemacht
hatten, ſich jeder nach ſeinem Belieben mit Thee,
Caffee
und Chocolade tractiren zu laſſen, da wir
deñ mit machten, und ihnen erzaͤhleten, daß wir wohl
2. Stunden lang der angenehmen Morgen-Lufft
genoſſen. Wir divertirten uns mit allerhand
Geſpraͤchen, biß uns Trompeten und Paucken zur
Taffel citirten, da wir beyden Bruͤder denn, nach-
dem wir unter waͤhrender Zeit uns ankleiden laſſen,
alſo bald, da ein Page kam, und uns zur Taffel invi-
tir
te, insgeſammt hinunter giengen. Es gieng bey
der Taffel ſo zu, als es vorhero gewoͤhnlich gewe-
ſen, nur daß die Taffel eher, als ſonſt gewoͤhnlich,

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[106/0116] gedoppelt revangirte; Mein Bruder aber ſagte in deutſcher Sprache zu mir: Mein Bruder! ihr haͤttet mit groͤſter Renommee noch eine Stunde ſchlaffen, und mich in meinem Vergnuͤgen unge- ſtoͤhrt laſſen koͤnnen. Gebt euch zu frieden, mein Bruder! (gab ich ihm zur Antwort,) ich will gantz und gar nicht ein Stoͤh- rer eures Vergnuͤgens ſeyn, ſondern ich ſage nur ſo viel, bedenckt, wo wir uns aufhalten, und gehet behut- ſam; auf dem Zimmer wollen wir von dieſer Bege- benheit ein mehrers mit einander ſprechen. Hierauf giengen wir aus der Huͤtte heraus, nahmen das Fraͤulein in die Mitte, und giengen noch eine Zeitlang im Garten herum ſpaziren, biß wir bemerckten, daß im Hauſe alles munter war, da denn das Fraͤulein, nachdem ſie uns beyde gekuͤſ- ſet, im Garten zuruͤck blieb, wir aber giengen auf un- ſere Zimmer, und traffen daſelbſt ſchon die Por- tugieſiſchen Capitains und 2. Cavaliers des Gou- verneurs an, welche bereits den Anfang gemacht hatten, ſich jeder nach ſeinem Belieben mit Thee, Caffee und Chocolade tractiren zu laſſen, da wir deñ mit machten, und ihnen erzaͤhleten, daß wir wohl 2. Stunden lang der angenehmen Morgen-Lufft genoſſen. Wir divertirten uns mit allerhand Geſpraͤchen, biß uns Trompeten und Paucken zur Taffel citirten, da wir beyden Bruͤder denn, nach- dem wir unter waͤhrender Zeit uns ankleiden laſſen, alſo bald, da ein Page kam, und uns zur Taffel invi- tirte, insgeſammt hinunter giengen. Es gieng bey der Taffel ſo zu, als es vorhero gewoͤhnlich gewe- ſen, nur daß die Taffel eher, als ſonſt gewoͤhnlich, auf-

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 4. Nordhausen, 1743, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata04_1743/116>, abgerufen am 21.11.2024.