So viel hat mir der Capitain Horn von seinen Umständen eröffnet, er tractirte nachhero noch ver- schiedene Sachen mit dem Herrn H. W. um welche ich mich eben nicht zu bekümern hatte, indem ich ein gutes Honorarium vor meine Reise-Kosten und al- les von ihm bekommen. Gern wäre ich mit dem- selben nach Amsterdam gereiset, und hätte die Schiffe und alle Anstalten selbst in Augenschein ge- nommen, indem er mir allen Aufwand und Ver- säumniß gedoppelt zu bezahlen versprach, allein, ein wichtiger Umstand, den ich eben nicht melden will, verhinderte mich an dieser Reise, die ich zu anderer Zeit, auch vor mein eigen Geld, mit Lust gethan ha- ben würde. Demnach reisete der Capitain mit dem Herrn H. W. ohne mich, fort, der letztere aber hat mich nachhero schrifftlich berichtet, daß der Ca- pitain, bey seiner Ankunfft in Amsterdam, alles zu feinen grösten Vergnügen in vollkommenen Stan- de angetroffen, und am 4ten Julii des itzt lauffenden 1735sten Jahres nebst seinem Bruder mit 2. Schif- fen aus dem Texel gelauffen sey. Demnach machte ich mich, wenn mir meine ordinairen Ge- schäffte einige müßige Stunden vergönneten, auch an die Arbeit, und brachte eben noch zu rechter Zeit
Die Felsenburgische Geschichts- Beschreibung zu ENDE.
Anhang
So viel hat mir der Capitain Horn von ſeinen Umſtaͤnden eroͤffnet, er tractirte nachhero noch ver- ſchiedene Sachen mit dem Herrn H. W. um welche ich mich eben nicht zu bekuͤmern hatte, indem ich ein gutes Honorarium vor meine Reiſe-Koſten und al- les von ihm bekommen. Gern waͤre ich mit dem- ſelben nach Amſterdam gereiſet, und haͤtte die Schiffe und alle Anſtalten ſelbſt in Augenſchein ge- nommen, indem er mir allen Aufwand und Ver- ſaͤumniß gedoppelt zu bezahlen verſprach, allein, ein wichtiger Umſtand, den ich eben nicht melden will, verhinderte mich an dieſer Reiſe, die ich zu anderer Zeit, auch vor mein eigen Geld, mit Luſt gethan ha- ben wuͤrde. Demnach reiſete der Capitain mit dem Herrn H. W. ohne mich, fort, der letztere aber hat mich nachhero ſchrifftlich berichtet, daß der Ca- pitain, bey ſeiner Ankunfft in Amſterdam, alles zu feinen groͤſten Vergnuͤgen in vollkommenen Stan- de angetroffen, und am 4ten Julii des itzt lauffenden 1735ſten Jahres nebſt ſeinem Bruder mit 2. Schif- fen aus dem Texel gelauffen ſey. Demnach machte ich mich, wenn mir meine ordinairen Ge- ſchaͤffte einige muͤßige Stunden vergoͤnneten, auch an die Arbeit, und brachte eben noch zu rechter Zeit
Die Felſenburgiſche Geſchichts- Beſchreibung zu ENDE.
Anhang
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So viel hat mir der Capitain Horn von ſeinen
Umſtaͤnden eroͤffnet, er tractirte nachhero noch ver-
ſchiedene Sachen mit dem Herrn H. W. um welche
ich mich eben nicht zu bekuͤmern hatte, indem ich ein
gutes Honorarium vor meine Reiſe-Koſten und al-
les von ihm bekommen. Gern waͤre ich mit dem-
ſelben nach Amſterdam gereiſet, und haͤtte die
Schiffe und alle Anſtalten ſelbſt in Augenſchein ge-
nommen, indem er mir allen Aufwand und Ver-
ſaͤumniß gedoppelt zu bezahlen verſprach, allein, ein
wichtiger Umſtand, den ich eben nicht melden will,
verhinderte mich an dieſer Reiſe, die ich zu anderer
Zeit, auch vor mein eigen Geld, mit Luſt gethan ha-
ben wuͤrde. Demnach reiſete der Capitain mit
dem Herrn H. W. ohne mich, fort, der letztere aber
hat mich nachhero ſchrifftlich berichtet, daß der Ca-
pitain, bey ſeiner Ankunfft in Amſterdam, alles zu
feinen groͤſten Vergnuͤgen in vollkommenen Stan-
de angetroffen, und am 4ten Julii des itzt lauffenden
1735ſten Jahres nebſt ſeinem Bruder mit 2. Schif-
fen aus dem Texel gelauffen ſey. Demnach
machte ich mich, wenn mir meine ordinairen Ge-
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Die Felſenburgiſche Geſchichts-
Beſchreibung
zu
ENDE.
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 470. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/478>, abgerufen am 21.11.2024.
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