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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739.

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nicht die gröste Begierde gezeigt hätte, diesen Gö-
tzen-Tempel und das gantze unterirrdische Werck
selbst in Augenschein zu nehmen, weßwegen beschlos-
sen wurde, daß wir gleich bey der ersten Fahrt, den
Alt-Vater Albertum, Herrn Mag Schmeltzern
und noch einige Stamm-Väter mit dahin nehmen
solten. Wie also, nicht nur die stille Woche,
sondern auch das Heilige Oster-Fest mit behöri-
ger Andacht gefeyert worden, machten wir so
gleich Tags hernach Anstalt zu unserer Reise, und
Donnerstags den 9 April. fuhren wir in starcker
Gesellschafft auf 2. Fahr-Zeugen abermahls hin-
über, liessen mit dem einen den Capitain Horn
wiederum zu seinen Leuten, hergegen den Priester,
Herr Herrmannen, nebst den Singe-Knaben zu-
rück, auf den grünen Platz bringen; von wel-
chen wir erfuhren, daß sich der meiste Theil des
Schiffs-Volcks, auch so gar die fremden Por-
tugiesen, diese Heilige Tage über sehr still und an-
dächtig bezeigt, auch die wenigsten gespielet oder an-
dere üppige Lust getrieben hätten. Unter der
Zeit aber, da das andere Fahr-Zeug unterwegs,
war der gröste Theil der Unsern mit dem Alt-Va-
ter, Herrn Mag. Schmeltzern und andern Aelte-
sten in den Berg hinein gegangen, da denn alles
so gefunden wurde, wie wir es verlassen hatten,
worbey, wie leichtlich zu erachten, diejenigen, so den
wunderbaren Bau zum ersten mahle sahen, sich
ungemein darüber verwunderten, da aber die Trä-
ger ihre Lasten zum andern mahle aufgefasset, und
schon ein ziemlich Stück Weges damit voraus
waren, folgeten wir übrigen ihnen auch nach, in-

dem

nicht die groͤſte Begierde gezeigt haͤtte, dieſen Goͤ-
tzen-Tempel und das gantze unterirrdiſche Werck
ſelbſt in Augenſchein zu nehmen, weßwegen beſchloſ-
ſen wurde, daß wir gleich bey der erſten Fahrt, den
Alt-Vater Albertum, Herrn Mag Schmeltzern
und noch einige Stamm-Vaͤter mit dahin nehmen
ſolten. Wie alſo, nicht nur die ſtille Woche,
ſondern auch das Heilige Oſter-Feſt mit behoͤri-
ger Andacht gefeyert worden, machten wir ſo
gleich Tags hernach Anſtalt zu unſerer Reiſe, und
Donnerſtags den 9 April. fuhren wir in ſtarcker
Geſellſchafft auf 2. Fahr-Zeugen abermahls hin-
uͤber, lieſſen mit dem einen den Capitain Horn
wiederum zu ſeinen Leuten, hergegen den Prieſter,
Herr Herrmannen, nebſt den Singe-Knaben zu-
ruͤck, auf den gruͤnen Platz bringen; von wel-
chen wir erfuhren, daß ſich der meiſte Theil des
Schiffs-Volcks, auch ſo gar die fremden Por-
tugieſen, dieſe Heilige Tage uͤber ſehr ſtill und an-
daͤchtig bezeigt, auch die wenigſten geſpielet oder an-
dere uͤppige Luſt getrieben haͤtten. Unter der
Zeit aber, da das andere Fahr-Zeug unterwegs,
war der groͤſte Theil der Unſern mit dem Alt-Va-
ter, Herrn Mag. Schmeltzern und andern Aelte-
ſten in den Berg hinein gegangen, da denn alles
ſo gefunden wurde, wie wir es verlaſſen hatten,
worbey, wie leichtlich zu erachten, diejenigen, ſo den
wunderbaren Bau zum erſten mahle ſahen, ſich
ungemein daruͤber verwunderten, da aber die Traͤ-
ger ihre Laſten zum andern mahle aufgefaſſet, und
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waren, folgeten wir uͤbrigen ihnen auch nach, in-

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[342/0350] nicht die groͤſte Begierde gezeigt haͤtte, dieſen Goͤ- tzen-Tempel und das gantze unterirrdiſche Werck ſelbſt in Augenſchein zu nehmen, weßwegen beſchloſ- ſen wurde, daß wir gleich bey der erſten Fahrt, den Alt-Vater Albertum, Herrn Mag Schmeltzern und noch einige Stamm-Vaͤter mit dahin nehmen ſolten. Wie alſo, nicht nur die ſtille Woche, ſondern auch das Heilige Oſter-Feſt mit behoͤri- ger Andacht gefeyert worden, machten wir ſo gleich Tags hernach Anſtalt zu unſerer Reiſe, und Donnerſtags den 9 April. fuhren wir in ſtarcker Geſellſchafft auf 2. Fahr-Zeugen abermahls hin- uͤber, lieſſen mit dem einen den Capitain Horn wiederum zu ſeinen Leuten, hergegen den Prieſter, Herr Herrmannen, nebſt den Singe-Knaben zu- ruͤck, auf den gruͤnen Platz bringen; von wel- chen wir erfuhren, daß ſich der meiſte Theil des Schiffs-Volcks, auch ſo gar die fremden Por- tugieſen, dieſe Heilige Tage uͤber ſehr ſtill und an- daͤchtig bezeigt, auch die wenigſten geſpielet oder an- dere uͤppige Luſt getrieben haͤtten. Unter der Zeit aber, da das andere Fahr-Zeug unterwegs, war der groͤſte Theil der Unſern mit dem Alt-Va- ter, Herrn Mag. Schmeltzern und andern Aelte- ſten in den Berg hinein gegangen, da denn alles ſo gefunden wurde, wie wir es verlaſſen hatten, worbey, wie leichtlich zu erachten, diejenigen, ſo den wunderbaren Bau zum erſten mahle ſahen, ſich ungemein daruͤber verwunderten, da aber die Traͤ- ger ihre Laſten zum andern mahle aufgefaſſet, und ſchon ein ziemlich Stuͤck Weges damit voraus waren, folgeten wir uͤbrigen ihnen auch nach, in- dem

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 3. Nordhausen, 1739, S. 342. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata03_1739/350>, abgerufen am 25.11.2024.