habe? Jch glaube, wenn man sich bemü- hen will, pag. 54. von lin. 28. und pag. 85. von lin. 15. an, ein wenig fort zu lesen, so wird sich vermuthlich die Sache selbst defendiren, und mich einer Mühe, die mir ohnedem nicht hinlänglich bezahlet werden möchte, überheben.
Sonsten mag es doch wohl nicht gäntz- lich unwahr seyn, daß sich heutiges Tages in der Welt eine gewisse Art von Sonder- lingen und Super-klugen Leuten aufhal- ten soll, welche, wenn es allein nach ihren Köpffen gienge, wohl gar verschiedene Ca- pitel der Heil. Bibel ausmertzen, ja die gantze reine und lautere Theologie, in ei- ne andere, nach ihrer Phantasie gemachte Forme giessen möchte; Also nimmt es mich gar| kein Wunder, daß etwa ein oder ande- rer von dieser Sorte an meinem guten Ca- pit. Wolffgange, und andern Seefahrern, zum Ritter werden will, indem sie sich, wie mir gesagt ist, ungemein gern in alle und al- lerley Händel mengen. Jedoch nicht zu hi- tzig, meine feine Herrn, mein Rath wäre, ihr liesset die Seefahrer und Felsenburgischen Einwohner, ihrer Lebens-Art und ge- machten Anstalten halber, immer zufrie-
den,
habe? Jch glaube, wenn man ſich bemuͤ- hen will, pag. 54. von lin. 28. und pag. 85. von lin. 15. an, ein wenig fort zu leſen, ſo wird ſich vermuthlich die Sache ſelbſt defendiren, und mich einer Muͤhe, die mir ohnedem nicht hinlaͤnglich bezahlet werden moͤchte, uͤberheben.
Sonſten mag es doch wohl nicht gaͤntz- lich unwahr ſeyn, daß ſich heutiges Tages in der Welt eine gewiſſe Art von Sonder- lingen und Super-klugen Leuten aufhal- ten ſoll, welche, wenn es allein nach ihren Koͤpffen gienge, wohl gar verſchiedene Ca- pitel der Heil. Bibel ausmertzen, ja die gantze reine und lautere Theologie, in ei- ne andere, nach ihrer Phantaſie gemachte Forme gieſſen moͤchte; Alſo nimmt es mich gar| kein Wunder, daß etwa ein oder ande- rer von dieſer Sorte an meinem guten Ca- pit. Wolffgange, und andern Seefahrern, zum Ritter werden will, indem ſie ſich, wie mir geſagt iſt, ungemein gern in alle und al- lerley Haͤndel mengen. Jedoch nicht zu hi- tzig, meine feine Herrn, mein Rath waͤre, ihr lieſſet die Seefahrer und Felſenburgiſchen Einwohner, ihrer Lebens-Art und ge- machten Anſtalten halber, immer zufrie-
den,
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[0006]
habe? Jch glaube, wenn man ſich bemuͤ-
hen will, pag. 54. von lin. 28. und pag.
85. von lin. 15. an, ein wenig fort zu leſen,
ſo wird ſich vermuthlich die Sache ſelbſt
defendiren, und mich einer Muͤhe, die mir
ohnedem nicht hinlaͤnglich bezahlet werden
moͤchte, uͤberheben.
Sonſten mag es doch wohl nicht gaͤntz-
lich unwahr ſeyn, daß ſich heutiges Tages
in der Welt eine gewiſſe Art von Sonder-
lingen und Super-klugen Leuten aufhal-
ten ſoll, welche, wenn es allein nach ihren
Koͤpffen gienge, wohl gar verſchiedene Ca-
pitel der Heil. Bibel ausmertzen, ja die
gantze reine und lautere Theologie, in ei-
ne andere, nach ihrer Phantaſie gemachte
Forme gieſſen moͤchte; Alſo nimmt es mich
gar| kein Wunder, daß etwa ein oder ande-
rer von dieſer Sorte an meinem guten Ca-
pit. Wolffgange, und andern Seefahrern,
zum Ritter werden will, indem ſie ſich, wie
mir geſagt iſt, ungemein gern in alle und al-
lerley Haͤndel mengen. Jedoch nicht zu hi-
tzig, meine feine Herrn, mein Rath waͤre, ihr
lieſſet die Seefahrer und Felſenburgiſchen
Einwohner, ihrer Lebens-Art und ge-
machten Anſtalten halber, immer zufrie-
den,
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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/6>, abgerufen am 21.11.2024.
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