Auf Scheiden reimet sich das Leiden, Denn, muß man sein Geliebtes meiden, So gönnt die Sehnsucht immerzu Wenig Ruh.
Recitativ.
AchEberhardundCordula! Jhr allerliebsten Beyde, Mich düncket, eure Freude Jst itzo sehr vergällt, Doch wenigstens verstellt, Warum? die Abschieds-Zeit ist da. Der liebsteEberhard Muß sich den Wellen anvertrauen, Die wir so offt von hier mit Furcht beschauen; Der frohe Muth erstarrt, Wenn wir an die Gefahr gedencken, Jedoch des Himmels Macht, Die stets vor unser Glücke wacht, Kan alle Noth zurücke lencken.
Aria.
Sorge nicht, getreue Seele, AngenehmeCordula! Laß dein halbes Hertze fahren, Denn der Himmel will es ja Auf der Reise wohl bewahren, Daß, nach überstandner Pein, Deine Lust kan völlig seyn. Da Capo
Reci-
Auf Scheiden reimet ſich das Leiden, Denn, muß man ſein Geliebtes meiden, So goͤnnt die Sehnſucht immerzu Wenig Ruh.
Recitativ.
AchEberhardundCordula! Jhr allerliebſten Beyde, Mich duͤncket, eure Freude Jſt itzo ſehr vergaͤllt, Doch wenigſtens verſtellt, Warum? die Abſchieds-Zeit iſt da. Der liebſteEberhard Muß ſich den Wellen anvertrauen, Die wir ſo offt von hier mit Furcht beſchauen; Der frohe Muth erſtarrt, Wenn wir an die Gefahr gedencken, Jedoch des Himmels Macht, Die ſtets vor unſer Gluͤcke wacht, Kan alle Noth zuruͤcke lencken.
Aria.
Sorge nicht, getreue Seele, AngenehmeCordula! Laß dein halbes Hertze fahren, Denn der Himmel will es ja Auf der Reiſe wohl bewahren, Daß, nach uͤberſtandner Pein, Deine Luſt kan voͤllig ſeyn. Da Capo
Reci-
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><lgtype="poem"><lgn="1"><l><pbfacs="#f0587"n="571"/><hirendition="#fr">Auf Scheiden reimet ſich das Leiden,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Denn, muß man ſein Geliebtes meiden,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">So goͤnnt die Sehnſucht immerzu</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Wenig Ruh.</hi></l></lg><lb/><lgn="2"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Recitativ.</hi></hi></hi></head><lb/><l><hirendition="#fr">Ach</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Eberhard</hi></hi><hirendition="#fr">und</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cordula!</hi></hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Jhr allerliebſten Beyde,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Mich duͤncket, eure Freude</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Jſt itzo ſehr vergaͤllt,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Doch wenigſtens verſtellt,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Warum? die Abſchieds-Zeit iſt da.</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Der liebſte</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Eberhard</hi></hi><lb/><hirendition="#fr">Muß ſich den Wellen anvertrauen,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Die wir ſo offt von hier mit Furcht beſchauen;</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Der frohe Muth erſtarrt,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Wenn wir an die Gefahr gedencken,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Jedoch des Himmels Macht,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Die ſtets vor unſer Gluͤcke wacht,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Kan alle Noth zuruͤcke lencken.</hi></l></lg><lb/><lgn="3"><head><hirendition="#c"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Aria.</hi></hi></hi></head><lb/><l><hirendition="#fr">Sorge nicht, getreue Seele,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Angenehme</hi><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Cordula!</hi></hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Laß dein halbes Hertze fahren,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Denn der Himmel will es ja</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Auf der Reiſe wohl bewahren,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Daß, nach uͤberſtandner Pein,</hi></l><lb/><l><hirendition="#fr">Deine Luſt kan voͤllig ſeyn.</hi></l><lb/><l><hirendition="#et"><hirendition="#aq">Da Capo</hi></hi></l></lg><lb/><fwplace="bottom"type="catch"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Reci-</hi></hi></fw><lb/></lg></div></div></div></body></text></TEI>
[571/0587]
Auf Scheiden reimet ſich das Leiden,
Denn, muß man ſein Geliebtes meiden,
So goͤnnt die Sehnſucht immerzu
Wenig Ruh.
Recitativ.
Ach Eberhard und Cordula!
Jhr allerliebſten Beyde,
Mich duͤncket, eure Freude
Jſt itzo ſehr vergaͤllt,
Doch wenigſtens verſtellt,
Warum? die Abſchieds-Zeit iſt da.
Der liebſte Eberhard
Muß ſich den Wellen anvertrauen,
Die wir ſo offt von hier mit Furcht beſchauen;
Der frohe Muth erſtarrt,
Wenn wir an die Gefahr gedencken,
Jedoch des Himmels Macht,
Die ſtets vor unſer Gluͤcke wacht,
Kan alle Noth zuruͤcke lencken.
Aria.
Sorge nicht, getreue Seele,
Angenehme Cordula!
Laß dein halbes Hertze fahren,
Denn der Himmel will es ja
Auf der Reiſe wohl bewahren,
Daß, nach uͤberſtandner Pein,
Deine Luſt kan voͤllig ſeyn.
Da Capo
Reci-
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 571. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/587>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.