Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

Bild:
<< vorherige Seite

wenn zwey fremde Personen ein besonderes Ge-
schlechte auf der Jnsul errichtet hätten. Demnach
fand sich ein junger Gesell aus Simons-Raum zu
ihrem Liebsten an, welchen sie, allem Ansehen nach,
etwas besser leiden konte, allein, vor meiner Ab-
reise wußte man noch nicht gewiß, ob ein Paar
aus ihnen werden würde.

Mit Eintritt des Monat Novembris war end-
lich der Capitain Horn am eifrigsten beschäfftiget,
alles das, was er mit nach Europa nehmen solte,
gäntzlich einzuschiffen, weil es demnach nur an mei-
ner Equippage fehlete, ersuchte der Alt-Vater
Mons. Wolffgangen einen Aufsatz von denenjenigen
Sachen zu machen, welche zu meiner Abfertigung
und Besorgung aller fernern Angelegenheiten un-
umgänglich erfordert würden, und da dieses gesche-
hen, bekam ich aus des Alt-Vaters Schatz-Kammer
eine überflüßige Quantität von gemüntzt und unge-
müntzten Gold, Silber Perlen, Edelsteinen und der-
gleichen Kostbarkeiten, nechstdem eine weitläufftige
schrifftliche Instruction, dessen, was ich mit Bey-
hülffe des Capitain Horns zum weitern Behuff und
Nutzen der Felsenburgischen Einwohner anschaffen
und bestellen solte. Hierbey gab mir nicht allein
Herr Mag. Schmeltzer ein groß Paquet Briefe mit,
um dieselben an die Seinigen zu übersenden, sondern
es folgten dessen Exempel auch verschiedene von den
andern letzt eingekommenen Europäern, als welche
Commissionen ich von einem so wohl als dem an-
dern mit besondern Freuden übernahm, und alles
bestens auszurichten versprach.

Am
n n 3

wenn zwey fremde Perſonen ein beſonderes Ge-
ſchlechte auf der Jnſul errichtet haͤtten. Demnach
fand ſich ein junger Geſell aus Simons-Raum zu
ihrem Liebſten an, welchen ſie, allem Anſehen nach,
etwas beſſer leiden konte, allein, vor meiner Ab-
reiſe wußte man noch nicht gewiß, ob ein Paar
aus ihnen werden wuͤrde.

Mit Eintritt des Monat Novembris war end-
lich der Capitain Horn am eifrigſten beſchaͤfftiget,
alles das, was er mit nach Europa nehmen ſolte,
gaͤntzlich einzuſchiffen, weil es demnach nur an mei-
ner Equippage fehlete, erſuchte der Alt-Vater
Monſ. Wolffgangen einen Aufſatz von denenjenigen
Sachen zu machen, welche zu meiner Abfertigung
und Beſorgung aller fernern Angelegenheiten un-
umgaͤnglich erfordert wuͤrden, und da dieſes geſche-
hen, bekam ich aus des Alt-Vaters Schatz-Kammer
eine uͤberfluͤßige Quantitaͤt von gemuͤntzt und unge-
muͤntzten Gold, Silber Perlen, Edelſteinen und der-
gleichen Koſtbarkeiten, nechſtdem eine weitlaͤufftige
ſchrifftliche Inſtruction, deſſen, was ich mit Bey-
huͤlffe des Capitain Horns zum weitern Behuff und
Nutzen der Felſenburgiſchen Einwohner anſchaffen
und beſtellen ſolte. Hierbey gab mir nicht allein
Herr Mag. Schmeltzer ein groß Paquet Briefe mit,
um dieſelben an die Seinigen zu uͤberſenden, ſondern
es folgten deſſen Exempel auch verſchiedene von den
andern letzt eingekommenen Europaͤern, als welche
Commiſſionen ich von einem ſo wohl als dem an-
dern mit beſondern Freuden uͤbernahm, und alles
beſtens auszurichten verſprach.

Am
n n 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0581" n="565"/>
wenn zwey fremde Per&#x017F;onen ein be&#x017F;onderes Ge-<lb/>
&#x017F;chlechte auf der Jn&#x017F;ul errichtet ha&#x0364;tten. Demnach<lb/>
fand &#x017F;ich ein junger Ge&#x017F;ell aus <hi rendition="#aq">Simons-</hi>Raum zu<lb/>
ihrem Lieb&#x017F;ten an, welchen &#x017F;ie, allem An&#x017F;ehen nach,<lb/>
etwas be&#x017F;&#x017F;er leiden konte, allein, vor meiner Ab-<lb/>
rei&#x017F;e wußte man noch nicht gewiß, ob ein Paar<lb/>
aus ihnen werden wu&#x0364;rde.</p><lb/>
            <p>Mit Eintritt des Monat <hi rendition="#aq">Novembris</hi> war end-<lb/>
lich der <hi rendition="#aq">Capitain</hi> Horn am eifrig&#x017F;ten be&#x017F;cha&#x0364;fftiget,<lb/>
alles das, was er mit nach Europa nehmen &#x017F;olte,<lb/>
ga&#x0364;ntzlich einzu&#x017F;chiffen, weil es demnach nur an mei-<lb/>
ner <hi rendition="#aq">Equippage</hi> fehlete, er&#x017F;uchte der Alt-Vater<lb/><hi rendition="#aq">Mon&#x017F;. Wolffgangen</hi> einen Auf&#x017F;atz von denenjenigen<lb/>
Sachen zu machen, welche zu meiner Abfertigung<lb/>
und Be&#x017F;orgung aller fernern Angelegenheiten un-<lb/>
umga&#x0364;nglich erfordert wu&#x0364;rden, und da die&#x017F;es ge&#x017F;che-<lb/>
hen, bekam ich aus des Alt-Vaters Schatz-Kammer<lb/>
eine u&#x0364;berflu&#x0364;ßige <hi rendition="#aq">Quantit</hi>a&#x0364;t von gemu&#x0364;ntzt und unge-<lb/>
mu&#x0364;ntzten Gold, Silber Perlen, Edel&#x017F;teinen und der-<lb/>
gleichen Ko&#x017F;tbarkeiten, nech&#x017F;tdem eine weitla&#x0364;ufftige<lb/>
&#x017F;chrifftliche <hi rendition="#aq">In&#x017F;truction,</hi> de&#x017F;&#x017F;en, was ich mit Bey-<lb/>
hu&#x0364;lffe des <hi rendition="#aq">Capitain Horns</hi> zum weitern Behuff und<lb/>
Nutzen der Fel&#x017F;enburgi&#x017F;chen Einwohner an&#x017F;chaffen<lb/>
und be&#x017F;tellen &#x017F;olte. Hierbey gab mir nicht allein<lb/>
Herr <hi rendition="#aq">Mag.</hi> Schmeltzer ein groß <hi rendition="#aq">Paquet</hi> Briefe mit,<lb/>
um die&#x017F;elben an die Seinigen zu u&#x0364;ber&#x017F;enden, &#x017F;ondern<lb/>
es folgten de&#x017F;&#x017F;en Exempel auch ver&#x017F;chiedene von den<lb/>
andern letzt eingekommenen Europa&#x0364;ern, als welche<lb/><hi rendition="#aq">Commi&#x017F;&#x017F;ion</hi>en ich von einem &#x017F;o wohl als dem an-<lb/>
dern mit be&#x017F;ondern Freuden u&#x0364;bernahm, und alles<lb/>
be&#x017F;tens auszurichten ver&#x017F;prach.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">n n 3</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Am</fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[565/0581] wenn zwey fremde Perſonen ein beſonderes Ge- ſchlechte auf der Jnſul errichtet haͤtten. Demnach fand ſich ein junger Geſell aus Simons-Raum zu ihrem Liebſten an, welchen ſie, allem Anſehen nach, etwas beſſer leiden konte, allein, vor meiner Ab- reiſe wußte man noch nicht gewiß, ob ein Paar aus ihnen werden wuͤrde. Mit Eintritt des Monat Novembris war end- lich der Capitain Horn am eifrigſten beſchaͤfftiget, alles das, was er mit nach Europa nehmen ſolte, gaͤntzlich einzuſchiffen, weil es demnach nur an mei- ner Equippage fehlete, erſuchte der Alt-Vater Monſ. Wolffgangen einen Aufſatz von denenjenigen Sachen zu machen, welche zu meiner Abfertigung und Beſorgung aller fernern Angelegenheiten un- umgaͤnglich erfordert wuͤrden, und da dieſes geſche- hen, bekam ich aus des Alt-Vaters Schatz-Kammer eine uͤberfluͤßige Quantitaͤt von gemuͤntzt und unge- muͤntzten Gold, Silber Perlen, Edelſteinen und der- gleichen Koſtbarkeiten, nechſtdem eine weitlaͤufftige ſchrifftliche Inſtruction, deſſen, was ich mit Bey- huͤlffe des Capitain Horns zum weitern Behuff und Nutzen der Felſenburgiſchen Einwohner anſchaffen und beſtellen ſolte. Hierbey gab mir nicht allein Herr Mag. Schmeltzer ein groß Paquet Briefe mit, um dieſelben an die Seinigen zu uͤberſenden, ſondern es folgten deſſen Exempel auch verſchiedene von den andern letzt eingekommenen Europaͤern, als welche Commiſſionen ich von einem ſo wohl als dem an- dern mit beſondern Freuden uͤbernahm, und alles beſtens auszurichten verſprach. Am n n 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/581
Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 565. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/581>, abgerufen am 20.05.2024.