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Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737.

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merckwürdiges zu betrachten vorkam, machten wir
bey zeiten Feyerabend, schossen jedoch ein kleines
Wild, um das auf dieser Jnsul erzeugte Wildpret
theils gekocht, theils gebraten zu versuchen, befan-
den aber gegen unser Groß-Felsenburgisches nicht
den geringsten Unterschied. Nächstfolgenden fünff-
ten Tages setzten wir uns bey der kleinen See in
aller Frühe wieder in unsere Boote, ruderten den
Strohm hinauf, wendeten uns aber über der klei-
nen Jnsul um, und kamen gegen Mittag auf der
mit B. bezeichneten Stätte an, allwo unser Schiff
vor Ancker liegend, und die aufgebaueten Lauber-
Hütten annoch unversehrt angetroffen wurden. Es
gefiel uns allen, noch eine Nacht in diesen, noch ziem-
lich frischen Laub-Hütten zu schlafen, derowegen
wendeten wir den übrigen Theil des Tages darzu
an, eine grosse Menge der besten Früchte, Kräuter
und Wurtzeln aufs Schiff zu schaffen, um solches
unsern Freunden zum Schertz als etwas seltsames
mit zubringen. Lademann, Herrlich und andere
mehr, machten sich indessen ebenfalls unnöthige Mü-
he, indem sie verschiedene gerade Bäume und
Stangen umhieben, und dieselbe zum Mitnehmen
mit größter Mühe aufs Schiff schafften. Mons.
Litzberg
nahm zur Curiosite sein gesottenes
Saltz, Plager aber eine grosse Menge Ertzhafftige
Steine aus dem Gebürge mit, als woran er sich,
nebst etlichen andern fast halb kranck getragen hat-
te, wir lachten ihn dieserwegen ziemlich aus, allein
er lachte wieder und sagte: Meine lieben Herren,
es wird schon die Zeit kommen, daß ihr oder eurs
Kinder Glocken, Brau-Pfannen, Kessel und ande-

res

merckwuͤrdiges zu betrachten vorkam, machten wir
bey zeiten Feyerabend, ſchoſſen jedoch ein kleines
Wild, um das auf dieſer Jnſul erzeugte Wildpret
theils gekocht, theils gebraten zu verſuchen, befan-
den aber gegen unſer Groß-Felſenburgiſches nicht
den geringſten Unterſchied. Naͤchſtfolgenden fuͤnff-
ten Tages ſetzten wir uns bey der kleinen See in
aller Fruͤhe wieder in unſere Boote, ruderten den
Strohm hinauf, wendeten uns aber uͤber der klei-
nen Jnſul um, und kamen gegen Mittag auf der
mit B. bezeichneten Staͤtte an, allwo unſer Schiff
vor Ancker liegend, und die aufgebaueten Lauber-
Huͤtten annoch unverſehrt angetroffen wurden. Es
gefiel uns allen, noch eine Nacht in dieſen, noch ziem-
lich friſchen Laub-Huͤtten zu ſchlafen, derowegen
wendeten wir den uͤbrigen Theil des Tages darzu
an, eine groſſe Menge der beſten Fruͤchte, Kraͤuter
und Wurtzeln aufs Schiff zu ſchaffen, um ſolches
unſern Freunden zum Schertz als etwas ſeltſames
mit zubringen. Lademann, Herrlich und andere
mehr, machten ſich indeſſen ebenfalls unnoͤthige Muͤ-
he, indem ſie verſchiedene gerade Baͤume und
Stangen umhieben, und dieſelbe zum Mitnehmen
mit groͤßter Muͤhe aufs Schiff ſchafften. Monſ.
Litzberg
nahm zur Curioſité ſein geſottenes
Saltz, Plager aber eine groſſe Menge Ertzhafftige
Steine aus dem Gebuͤrge mit, als woran er ſich,
nebſt etlichen andern faſt halb kranck getragen hat-
te, wir lachten ihn dieſerwegen ziemlich aus, allein
er lachte wieder und ſagte: Meine lieben Herren,
es wird ſchon die Zeit kommen, daß ihr oder eurs
Kinder Glocken, Brau-Pfannen, Keſſel und ande-

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[456/0472] merckwuͤrdiges zu betrachten vorkam, machten wir bey zeiten Feyerabend, ſchoſſen jedoch ein kleines Wild, um das auf dieſer Jnſul erzeugte Wildpret theils gekocht, theils gebraten zu verſuchen, befan- den aber gegen unſer Groß-Felſenburgiſches nicht den geringſten Unterſchied. Naͤchſtfolgenden fuͤnff- ten Tages ſetzten wir uns bey der kleinen See in aller Fruͤhe wieder in unſere Boote, ruderten den Strohm hinauf, wendeten uns aber uͤber der klei- nen Jnſul um, und kamen gegen Mittag auf der mit B. bezeichneten Staͤtte an, allwo unſer Schiff vor Ancker liegend, und die aufgebaueten Lauber- Huͤtten annoch unverſehrt angetroffen wurden. Es gefiel uns allen, noch eine Nacht in dieſen, noch ziem- lich friſchen Laub-Huͤtten zu ſchlafen, derowegen wendeten wir den uͤbrigen Theil des Tages darzu an, eine groſſe Menge der beſten Fruͤchte, Kraͤuter und Wurtzeln aufs Schiff zu ſchaffen, um ſolches unſern Freunden zum Schertz als etwas ſeltſames mit zubringen. Lademann, Herrlich und andere mehr, machten ſich indeſſen ebenfalls unnoͤthige Muͤ- he, indem ſie verſchiedene gerade Baͤume und Stangen umhieben, und dieſelbe zum Mitnehmen mit groͤßter Muͤhe aufs Schiff ſchafften. Monſ. Litzberg nahm zur Curioſité ſein geſottenes Saltz, Plager aber eine groſſe Menge Ertzhafftige Steine aus dem Gebuͤrge mit, als woran er ſich, nebſt etlichen andern faſt halb kranck getragen hat- te, wir lachten ihn dieſerwegen ziemlich aus, allein er lachte wieder und ſagte: Meine lieben Herren, es wird ſchon die Zeit kommen, daß ihr oder eurs Kinder Glocken, Brau-Pfannen, Keſſel und ande- res

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Zitationshilfe: Gisander [i. e. Schnabel, Johann Gottfried]: Wunderliche Fata einiger See-Fahrer. Bd. 2. Nordhausen, 1737, S. 456. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schnabel_fata02_1737/472>, abgerufen am 25.11.2024.