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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870.

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Zur Kritik der Zahlen.

Auch für die folgenden Aufnahmen habe ich die
Summen nach den Spezialtabellen neu berechnet, für
1837 und 40 nach den Fortsetzungen der statistischen
Uebersichten,1 für 1843 nach dem besondern für dieses
Jahr veröffentlichten Tabellenwerk.2 Ich habe dabei die
sämmtlich bisher gezählten Gewerbe mitgezählt, die
Gehülfen da weggelassen, wo sie früher auch fehlten,
um so die Summen direkt vergleichbar mit den frühern
Aufnahmen zu machen. Dadurch stimmen die Zahlen
aber nicht ganz überein mit den gelegentlich von Die-
terici erwähnten oder speziell von ihm berechneten.3

1 Erste Fortsetzung, Berlin 1842. S. 384--401. Zweite
Fortsetzung, Berlin 1844. S. 600--618.
2 Dieterici, die statistischen Tabellen S. 130.
3 Für 1837 erwähnt Dieterici, 2te Fortsetzung S. 619,
368429 Meister mit 231266 Gehülfen; er giebt nicht an, wie
er das berechnet hat; ohne Zweifel läßt er wieder die Tuchscheerer,
Korbmacher, Buchdrucker, Kuchenbäcker weg; für 1840 giebt er
das. S. 619 und 627 (an letzterer Stelle nach Provinzen
summirt) 387687 Meister mit 286612 Gehülfen an; die gerin-
gere Meisterzahl hat dieselbe Ursache, die höhere Gehülfenzahl
als unsere hat ihren Grund in dem Mitzählen aller aufgenom-
menen Gehülfen. Für 1843 giebt er in seinem "Volkswohl-
stand" S. 254 eine Summirung (400932 Meister mit 309570
Gehülfen), die von da in alle spätere Literatur übergegangen
ist. Sie ist wesentlich niedriger als unsere, da sie, zur Ver-
gleichung mit einer ebenfalls lückenhaften Tabelle von 1831
gemacht, wieder verschiedene Kategorien wegläßt. In den statist.
Tabellen pro 1843 S. 145 giebt er eine andere Summirung
nach Provinzen (410221 Meister mit 358660 Gehülfen), die
wieder wesentlich höher ist als unsere; die Zahl der Meister nur
um 2000, die Ursache ist mir nicht klar; die Zahl der Gehülfen
um circa 47000, weil Dieterici hier für alle Gewerbe, in
Zur Kritik der Zahlen.

Auch für die folgenden Aufnahmen habe ich die
Summen nach den Spezialtabellen neu berechnet, für
1837 und 40 nach den Fortſetzungen der ſtatiſtiſchen
Ueberſichten,1 für 1843 nach dem beſondern für dieſes
Jahr veröffentlichten Tabellenwerk.2 Ich habe dabei die
ſämmtlich bisher gezählten Gewerbe mitgezählt, die
Gehülfen da weggelaſſen, wo ſie früher auch fehlten,
um ſo die Summen direkt vergleichbar mit den frühern
Aufnahmen zu machen. Dadurch ſtimmen die Zahlen
aber nicht ganz überein mit den gelegentlich von Die-
terici erwähnten oder ſpeziell von ihm berechneten.3

1 Erſte Fortſetzung, Berlin 1842. S. 384—401. Zweite
Fortſetzung, Berlin 1844. S. 600—618.
2 Dieterici, die ſtatiſtiſchen Tabellen S. 130.
3 Für 1837 erwähnt Dieterici, 2te Fortſetzung S. 619,
368429 Meiſter mit 231266 Gehülfen; er giebt nicht an, wie
er das berechnet hat; ohne Zweifel läßt er wieder die Tuchſcheerer,
Korbmacher, Buchdrucker, Kuchenbäcker weg; für 1840 giebt er
daſ. S. 619 und 627 (an letzterer Stelle nach Provinzen
ſummirt) 387687 Meiſter mit 286612 Gehülfen an; die gerin-
gere Meiſterzahl hat dieſelbe Urſache, die höhere Gehülfenzahl
als unſere hat ihren Grund in dem Mitzählen aller aufgenom-
menen Gehülfen. Für 1843 giebt er in ſeinem „Volkswohl-
ſtand“ S. 254 eine Summirung (400932 Meiſter mit 309570
Gehülfen), die von da in alle ſpätere Literatur übergegangen
iſt. Sie iſt weſentlich niedriger als unſere, da ſie, zur Ver-
gleichung mit einer ebenfalls lückenhaften Tabelle von 1831
gemacht, wieder verſchiedene Kategorien wegläßt. In den ſtatiſt.
Tabellen pro 1843 S. 145 giebt er eine andere Summirung
nach Provinzen (410221 Meiſter mit 358660 Gehülfen), die
wieder weſentlich höher iſt als unſere; die Zahl der Meiſter nur
um 2000, die Urſache iſt mir nicht klar; die Zahl der Gehülfen
um circa 47000, weil Dieterici hier für alle Gewerbe, in
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[63/0085] Zur Kritik der Zahlen. Auch für die folgenden Aufnahmen habe ich die Summen nach den Spezialtabellen neu berechnet, für 1837 und 40 nach den Fortſetzungen der ſtatiſtiſchen Ueberſichten, 1 für 1843 nach dem beſondern für dieſes Jahr veröffentlichten Tabellenwerk. 2 Ich habe dabei die ſämmtlich bisher gezählten Gewerbe mitgezählt, die Gehülfen da weggelaſſen, wo ſie früher auch fehlten, um ſo die Summen direkt vergleichbar mit den frühern Aufnahmen zu machen. Dadurch ſtimmen die Zahlen aber nicht ganz überein mit den gelegentlich von Die- terici erwähnten oder ſpeziell von ihm berechneten. 3 1 Erſte Fortſetzung, Berlin 1842. S. 384—401. Zweite Fortſetzung, Berlin 1844. S. 600—618. 2 Dieterici, die ſtatiſtiſchen Tabellen S. 130. 3 Für 1837 erwähnt Dieterici, 2te Fortſetzung S. 619, 368429 Meiſter mit 231266 Gehülfen; er giebt nicht an, wie er das berechnet hat; ohne Zweifel läßt er wieder die Tuchſcheerer, Korbmacher, Buchdrucker, Kuchenbäcker weg; für 1840 giebt er daſ. S. 619 und 627 (an letzterer Stelle nach Provinzen ſummirt) 387687 Meiſter mit 286612 Gehülfen an; die gerin- gere Meiſterzahl hat dieſelbe Urſache, die höhere Gehülfenzahl als unſere hat ihren Grund in dem Mitzählen aller aufgenom- menen Gehülfen. Für 1843 giebt er in ſeinem „Volkswohl- ſtand“ S. 254 eine Summirung (400932 Meiſter mit 309570 Gehülfen), die von da in alle ſpätere Literatur übergegangen iſt. Sie iſt weſentlich niedriger als unſere, da ſie, zur Ver- gleichung mit einer ebenfalls lückenhaften Tabelle von 1831 gemacht, wieder verſchiedene Kategorien wegläßt. In den ſtatiſt. Tabellen pro 1843 S. 145 giebt er eine andere Summirung nach Provinzen (410221 Meiſter mit 358660 Gehülfen), die wieder weſentlich höher iſt als unſere; die Zahl der Meiſter nur um 2000, die Urſache iſt mir nicht klar; die Zahl der Gehülfen um circa 47000, weil Dieterici hier für alle Gewerbe, in

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Zitationshilfe: Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/85>, abgerufen am 04.05.2024.