dam. Theilweise unter schwerem Kampf mit der fran- zösischen und englischen Konkurrenz haben sich die deut- schen Geschäfte emporgearbeitet, mehr und mehr haben sie den inländischen Markt sich erobert und einen bedeu- tenden Export gewonnen, so daß jetzt die deutsche Seidenindustrie die erste nach der französischen ist, die deutsche Stadt Krefeld nächst Lyon als der erste Seiden- manufakturort der Welt gilt. Die Einfuhr fremder, hauptsächlich französischer Seidenwaaren hat in Artikeln, welche in Deutschland wenig oder gar nicht gemacht werden, noch bis in die neueste Zeit zugenommen, aber sehr viel stärker stieg die Ausfuhr, sowohl in seidenen als in halbseidenen Waaren.1
Die folgende Uebersicht zeigt die Zunahme der preußischen Seidenweberei, wobei ich jedoch bemerke, daß der Rückgang in der Zahl der Webstühle und noch mehr in der Zahl der Fabrikgeschäfte von 1858 -- 61 mehr von einer veränderten Art der Zählung, als von einer wirklichen Abnahme herrühren muß. Im Ganzen zeigt die Tabelle klar die glänzende Entwicklung der preußi- schen Seidenweberei:
[Tabelle]
1 Bienengräber S. 237 ff.: 1842 eine Mehrausfuhr von 2736 Ztnr. seidnen und 1075 Ztnr. halbseidnen, 1864 von 13676 seidnen und 10276 Ztnr. halbseidnen Waaren.
Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
dam. Theilweiſe unter ſchwerem Kampf mit der fran- zöſiſchen und engliſchen Konkurrenz haben ſich die deut- ſchen Geſchäfte emporgearbeitet, mehr und mehr haben ſie den inländiſchen Markt ſich erobert und einen bedeu- tenden Export gewonnen, ſo daß jetzt die deutſche Seideninduſtrie die erſte nach der franzöſiſchen iſt, die deutſche Stadt Krefeld nächſt Lyon als der erſte Seiden- manufakturort der Welt gilt. Die Einfuhr fremder, hauptſächlich franzöſiſcher Seidenwaaren hat in Artikeln, welche in Deutſchland wenig oder gar nicht gemacht werden, noch bis in die neueſte Zeit zugenommen, aber ſehr viel ſtärker ſtieg die Ausfuhr, ſowohl in ſeidenen als in halbſeidenen Waaren.1
Die folgende Ueberſicht zeigt die Zunahme der preußiſchen Seidenweberei, wobei ich jedoch bemerke, daß der Rückgang in der Zahl der Webſtühle und noch mehr in der Zahl der Fabrikgeſchäfte von 1858 — 61 mehr von einer veränderten Art der Zählung, als von einer wirklichen Abnahme herrühren muß. Im Ganzen zeigt die Tabelle klar die glänzende Entwicklung der preußi- ſchen Seidenweberei:
[Tabelle]
1 Bienengräber S. 237 ff.: 1842 eine Mehrausfuhr von 2736 Ztnr. ſeidnen und 1075 Ztnr. halbſeidnen, 1864 von 13676 ſeidnen und 10276 Ztnr. halbſeidnen Waaren.
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Die Umbildung einzelner Gewerbszweige.
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zöſiſchen und engliſchen Konkurrenz haben ſich die deut-
ſchen Geſchäfte emporgearbeitet, mehr und mehr haben
ſie den inländiſchen Markt ſich erobert und einen bedeu-
tenden Export gewonnen, ſo daß jetzt die deutſche
Seideninduſtrie die erſte nach der franzöſiſchen iſt, die
deutſche Stadt Krefeld nächſt Lyon als der erſte Seiden-
manufakturort der Welt gilt. Die Einfuhr fremder,
hauptſächlich franzöſiſcher Seidenwaaren hat in Artikeln,
welche in Deutſchland wenig oder gar nicht gemacht
werden, noch bis in die neueſte Zeit zugenommen, aber
ſehr viel ſtärker ſtieg die Ausfuhr, ſowohl in ſeidenen
als in halbſeidenen Waaren. 1
Die folgende Ueberſicht zeigt die Zunahme der
preußiſchen Seidenweberei, wobei ich jedoch bemerke, daß
der Rückgang in der Zahl der Webſtühle und noch mehr
in der Zahl der Fabrikgeſchäfte von 1858 — 61 mehr
von einer veränderten Art der Zählung, als von einer
wirklichen Abnahme herrühren muß. Im Ganzen zeigt
die Tabelle klar die glänzende Entwicklung der preußi-
ſchen Seidenweberei:
1 Bienengräber S. 237 ff.: 1842 eine Mehrausfuhr von
2736 Ztnr. ſeidnen und 1075 Ztnr. halbſeidnen, 1864 von
13676 ſeidnen und 10276 Ztnr. halbſeidnen Waaren.
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 592. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/614>, abgerufen am 23.11.2024.
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