lich hin und zurück. Man reiste auch mit der besten Fuhre sehr langsam. Fünf Meilen der Tag, zwei Stunden die Meile, scheint der gewöhnliche Fortschritt gewesen zu sein. Eine Entfernung von 20 Meilen war zu Wagen nicht unter 3 Tagen zu durchmessen, in der Regel wurden 4 dazu gebraucht."
In England hatte man für die Briefbeförderung schon länger die sogenannten Schnellposten. Der preußische Generalpostmeister von Nagler führt sie 1824 auf deutschem Boden ein. Es erregt große Bewunderung, daß der Post- wagen von Berlin nach Magdeburg, der vorher 2 Tage und eine Nacht gebraucht, nunmehr den Weg in 15 Stunden zurücklegt. Die Personenposten zum Verkehr von Personen, Briefen und Paketen zusammen datiren in Preußen erst von 1838. Landbriefträger gab es 1846 erst 571 in Preußen, 1856 schon 3868. Das Land- briefträger-Institut beförderte 1850 etwa 7 4/5 Millionen Briefe, 1856 schon 15 Millionen. 1
Die Briefportoreform ging von England aus; Row- land Hill setzt 1840 die einstufige Taxe durch; 1839 wurden in England 79, 1840 - 186, 1854 - 400, 1862 - 605, 1865 - 720 Millionen Briefe befördert. In Preußen konnte noch 1844 ein Brief bis 19 Sgr. kosten. Von Frankfurt a/M. bis Berlin kostete er 8 Sgr., von Frankfurt a/M. bis Danzig 15 Sgr. Im Jahre 1844 tritt die Ermäßigung auf höchstens 6 Sgr.
1 Vergl. darüber Jahrb. für die amtliche Statistik I, 516 ff. Schmidt, zur Geschichte der Briefportoreform in Deutschland in Hildebr. Jahrb. III, S. 1 ff.
Das Poſtweſen.
lich hin und zurück. Man reiſte auch mit der beſten Fuhre ſehr langſam. Fünf Meilen der Tag, zwei Stunden die Meile, ſcheint der gewöhnliche Fortſchritt geweſen zu ſein. Eine Entfernung von 20 Meilen war zu Wagen nicht unter 3 Tagen zu durchmeſſen, in der Regel wurden 4 dazu gebraucht.“
In England hatte man für die Briefbeförderung ſchon länger die ſogenannten Schnellpoſten. Der preußiſche Generalpoſtmeiſter von Nagler führt ſie 1824 auf deutſchem Boden ein. Es erregt große Bewunderung, daß der Poſt- wagen von Berlin nach Magdeburg, der vorher 2 Tage und eine Nacht gebraucht, nunmehr den Weg in 15 Stunden zurücklegt. Die Perſonenpoſten zum Verkehr von Perſonen, Briefen und Paketen zuſammen datiren in Preußen erſt von 1838. Landbriefträger gab es 1846 erſt 571 in Preußen, 1856 ſchon 3868. Das Land- briefträger-Inſtitut beförderte 1850 etwa 7⅘ Millionen Briefe, 1856 ſchon 15 Millionen. 1
Die Briefportoreform ging von England aus; Row- land Hill ſetzt 1840 die einſtufige Taxe durch; 1839 wurden in England 79, 1840 - 186, 1854 - 400, 1862 - 605, 1865 - 720 Millionen Briefe befördert. In Preußen konnte noch 1844 ein Brief bis 19 Sgr. koſten. Von Frankfurt a/M. bis Berlin koſtete er 8 Sgr., von Frankfurt a/M. bis Danzig 15 Sgr. Im Jahre 1844 tritt die Ermäßigung auf höchſtens 6 Sgr.
1 Vergl. darüber Jahrb. für die amtliche Statiſtik I, 516 ff. Schmidt, zur Geſchichte der Briefportoreform in Deutſchland in Hildebr. Jahrb. III, S. 1 ff.
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Das Poſtweſen.
lich hin und zurück. Man reiſte auch mit der beſten
Fuhre ſehr langſam. Fünf Meilen der Tag, zwei
Stunden die Meile, ſcheint der gewöhnliche Fortſchritt
geweſen zu ſein. Eine Entfernung von 20 Meilen war
zu Wagen nicht unter 3 Tagen zu durchmeſſen, in der
Regel wurden 4 dazu gebraucht.“
In England hatte man für die Briefbeförderung
ſchon länger die ſogenannten Schnellpoſten. Der preußiſche
Generalpoſtmeiſter von Nagler führt ſie 1824 auf deutſchem
Boden ein. Es erregt große Bewunderung, daß der Poſt-
wagen von Berlin nach Magdeburg, der vorher 2 Tage
und eine Nacht gebraucht, nunmehr den Weg in 15
Stunden zurücklegt. Die Perſonenpoſten zum Verkehr von
Perſonen, Briefen und Paketen zuſammen datiren in
Preußen erſt von 1838. Landbriefträger gab es 1846
erſt 571 in Preußen, 1856 ſchon 3868. Das Land-
briefträger-Inſtitut beförderte 1850 etwa 7⅘ Millionen
Briefe, 1856 ſchon 15 Millionen. 1
Die Briefportoreform ging von England aus; Row-
land Hill ſetzt 1840 die einſtufige Taxe durch; 1839
wurden in England 79, 1840 - 186, 1854 - 400,
1862 - 605, 1865 - 720 Millionen Briefe befördert.
In Preußen konnte noch 1844 ein Brief bis 19 Sgr.
koſten. Von Frankfurt a/M. bis Berlin koſtete er
8 Sgr., von Frankfurt a/M. bis Danzig 15 Sgr. Im
Jahre 1844 tritt die Ermäßigung auf höchſtens 6 Sgr.
1 Vergl. darüber Jahrb. für die amtliche Statiſtik I, 516 ff.
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Schmoller, Gustav: Zur Geschichte der deutschen Kleingewerbe im 19. Jahrhundert. Halle (Saale), 1870, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmoller_kleingewerbe_1870/191>, abgerufen am 25.11.2024.
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