alten Menschen mit seinen Wercken, Ungerechtigkeit, Falschheit, Lügen, Zorn, Zanck, Zwietracht, Unrei- nigkeit und Bosheit ausziehen. Weyhe dir mein Hertz zu einem Tempel, damit heute von mir nichts geredet oder vollbracht werde, was dir zuwider seyn könnte. Mein JEsu! der du bist das A und das O, der Anfang und das Ende, ich habe nun abermal durch deine Gnade das Ende einer Wochen erlebet, laß mich wohl bedencken, daß auch einmal die letzte Woche und der letzte Tag meines Lebens kommen werde, und laß mich alle Wochen und Tage so anfan- gen, mitteln und vollenden, daß ich in den letzten Lebens-Stunden mich nicht schämen oder beklagen möge, daß ich gelebet habe. Laß mich auch diesen Tag in deiner heiligen Furcht hinbringen, behüte mei- nen Ausgang und Eingang, segne meine Arbeit, stehe mir in allen Fällen bey, und richte all mein Be- ginnen und Trachten nach deinem Willen. Zerreiß das Sünden-Register, und streich es mit deinem Blu- te aus, welches ich diese Woche zusammen gebracht, und laß mich die neue Woche behutsamer, frömmer, aufrichtiger und dir gefälliger werden. Ich freue mich schon auf den morgenden Sonntag, da ich soll ruhen von aller meiner Arbeit, auf daß du dein Werck, zu meiner Erbauung, Heiligung und Bekehrung in mir haben mögest. Darum, o heiliger Geist! kehr bey mir ein, und laß mich deine Wohnung seyn, o komm, du Hertzens-Sonne! du Himmels-Licht! laß deinen Schein, bey mir und in mir kräfftig seyn, zu steter Freud und Wonne. Laß mich, durch dich,
fromm
Morgen-Gebett am Sonnabend.
alten Menſchen mit ſeinen Wercken, Ungerechtigkeit, Falſchheit, Lügen, Zorn, Zanck, Zwietracht, Unrei- nigkeit und Bosheit ausziehen. Weyhe dir mein Hertz zu einem Tempel, damit heute von mir nichts geredet oder vollbracht werde, was dir zuwider ſeyn könnte. Mein JEſu! der du biſt das A und das O, der Anfang und das Ende, ich habe nun abermal durch deine Gnade das Ende einer Wochen erlebet, laß mich wohl bedencken, daß auch einmal die letzte Woche und der letzte Tag meines Lebens kommen werde, und laß mich alle Wochen und Tage ſo anfan- gen, mitteln und vollenden, daß ich in den letzten Lebens-Stunden mich nicht ſchämen oder beklagen möge, daß ich gelebet habe. Laß mich auch dieſen Tag in deiner heiligen Furcht hinbringen, behüte mei- nen Ausgang und Eingang, ſegne meine Arbeit, ſtehe mir in allen Fällen bey, und richte all mein Be- ginnen und Trachten nach deinem Willen. Zerreiß das Sünden-Regiſter, und ſtreich es mit deinem Blu- te aus, welches ich dieſe Woche zuſammen gebracht, und laß mich die neue Woche behutſamer, frömmer, aufrichtiger und dir gefälliger werden. Ich freue mich ſchon auf den morgenden Sonntag, da ich ſoll ruhen von aller meiner Arbeit, auf daß du dein Werck, zu meiner Erbauung, Heiligung und Bekehrung in mir haben mögeſt. Darum, o heiliger Geiſt! kehr bey mir ein, und laß mich deine Wohnung ſeyn, o komm, du Hertzens-Sonne! du Himmels-Licht! laß deinen Schein, bey mir und in mir kräfftig ſeyn, zu ſteter Freud und Wonne. Laß mich, durch dich,
fromm
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Morgen-Gebett am Sonnabend.
alten Menſchen mit ſeinen Wercken, Ungerechtigkeit,
Falſchheit, Lügen, Zorn, Zanck, Zwietracht, Unrei-
nigkeit und Bosheit ausziehen. Weyhe dir mein
Hertz zu einem Tempel, damit heute von mir nichts
geredet oder vollbracht werde, was dir zuwider ſeyn
könnte. Mein JEſu! der du biſt das A und das O,
der Anfang und das Ende, ich habe nun abermal
durch deine Gnade das Ende einer Wochen erlebet,
laß mich wohl bedencken, daß auch einmal die letzte
Woche und der letzte Tag meines Lebens kommen
werde, und laß mich alle Wochen und Tage ſo anfan-
gen, mitteln und vollenden, daß ich in den letzten
Lebens-Stunden mich nicht ſchämen oder beklagen
möge, daß ich gelebet habe. Laß mich auch dieſen
Tag in deiner heiligen Furcht hinbringen, behüte mei-
nen Ausgang und Eingang, ſegne meine Arbeit,
ſtehe mir in allen Fällen bey, und richte all mein Be-
ginnen und Trachten nach deinem Willen. Zerreiß
das Sünden-Regiſter, und ſtreich es mit deinem Blu-
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und laß mich die neue Woche behutſamer, frömmer,
aufrichtiger und dir gefälliger werden. Ich freue
mich ſchon auf den morgenden Sonntag, da ich ſoll
ruhen von aller meiner Arbeit, auf daß du dein Werck,
zu meiner Erbauung, Heiligung und Bekehrung in
mir haben mögeſt. Darum, o heiliger Geiſt! kehr
bey mir ein, und laß mich deine Wohnung ſeyn, o
komm, du Hertzens-Sonne! du Himmels-Licht!
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 812. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/834>, abgerufen am 23.07.2024.
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