auch den Tag zu Ende gehn, so will ich gerne mich auf dein Geheiß bescheiden, laß mich im Tode nur auf Christum veste stehn. Es ist das letzte doch, wenn wir gelebet haben, so macht der Tod den Schluß, und führt uns aus der Welt; Da wird der Himmel uns nach aller Arbeit laben, wo keine Hi- tze mehr auf unsre Glieder fällt. In dieser Hoffnung will ich an die Arbeit gehen, und an dem Joche noch, so lang ich lebe, ziehn. Ach laß in deiner Huld mich und die Meinen stehen! und deines Segens Krafft an allen Orten blühn. Sey unser aller GOtt, jetzt und zu allen Zeiten, so werden wir dein Volck und deine Kinder seyn: Es decket uns dein Schild bey allen Fährlichkeiten, und deine milde Hand versor- get Groß und Klein. So wird kein Donner uns am Donnerstage schrecken, und lauter Sonnen-Licht um unsre Scheitel seyn, ja wenn dein Donner wird uns zum Gerichte wecken, so gehn wir Freuden-voll ins stille Zion ein.
Morgen-Lied. Mel. GOtt des Himmels und der Erden, etc.
GOtt du wohnst in einem Lichte, dahin niemand kommen kan; doch dein helles Angesichte schaut uns alle Mor- gen an, daß uns ein solch Licht umfaßt, welches du geschaf- fen hast.
2. Da der Vorhang aufgezogen, den die Nacht um uns gehüllt, und die Träume hingeflogen, die mit Schrecken angefüllt, sehen wir mit Freuden an, was du, HErr! an uns gethan.
3. Deinen Schild, der uns bedecket, salben wir mit Danck- barkeit. Deine Hand, die uns gewecket, küssen wir, und sind erfreut, daß du noch an uns gedenckst, und uns neues Leben schenckst.
4. Un-
Morgen-Gebett am Donnerſtage.
auch den Tag zu Ende gehn, ſo will ich gerne mich auf dein Geheiß beſcheiden, laß mich im Tode nur auf Chriſtum veſte ſtehn. Es iſt das letzte doch, wenn wir gelebet haben, ſo macht der Tod den Schluß, und führt uns aus der Welt; Da wird der Himmel uns nach aller Arbeit laben, wo keine Hi- tze mehr auf unſre Glieder fällt. In dieſer Hoffnung will ich an die Arbeit gehen, und an dem Joche noch, ſo lang ich lebe, ziehn. Ach laß in deiner Huld mich und die Meinen ſtehen! und deines Segens Krafft an allen Orten blühn. Sey unſer aller GOtt, jetzt und zu allen Zeiten, ſo werden wir dein Volck und deine Kinder ſeyn: Es decket uns dein Schild bey allen Fährlichkeiten, und deine milde Hand verſor- get Groß und Klein. So wird kein Donner uns am Donnerſtage ſchrecken, und lauter Sonnen-Licht um unſre Scheitel ſeyn, ja wenn dein Donner wird uns zum Gerichte wecken, ſo gehn wir Freuden-voll ins ſtille Zion ein.
Morgen-Lied. Mel. GOtt des Himmels und der Erden, ꝛc.
GOtt du wohnſt in einem Lichte, dahin niemand kommen kan; doch dein helles Angeſichte ſchaut uns alle Mor- gen an, daß uns ein ſolch Licht umfaßt, welches du geſchaf- fen haſt.
2. Da der Vorhang aufgezogen, den die Nacht um uns gehüllt, und die Träume hingeflogen, die mit Schrecken angefüllt, ſehen wir mit Freuden an, was du, HErr! an uns gethan.
3. Deinen Schild, der uns bedecket, ſalben wir mit Danck- barkeit. Deine Hand, die uns gewecket, küſſen wir, und ſind erfreut, daß du noch an uns gedenckſt, und uns neues Leben ſchenckſt.
4. Un-
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Morgen-Gebett am Donnerſtage.
auch den Tag zu Ende gehn, ſo will ich gerne mich
auf dein Geheiß beſcheiden, laß mich im Tode nur
auf Chriſtum veſte ſtehn. Es iſt das letzte doch,
wenn wir gelebet haben, ſo macht der Tod den
Schluß, und führt uns aus der Welt; Da wird der
Himmel uns nach aller Arbeit laben, wo keine Hi-
tze mehr auf unſre Glieder fällt. In dieſer Hoffnung
will ich an die Arbeit gehen, und an dem Joche noch,
ſo lang ich lebe, ziehn. Ach laß in deiner Huld mich
und die Meinen ſtehen! und deines Segens Krafft
an allen Orten blühn. Sey unſer aller GOtt, jetzt
und zu allen Zeiten, ſo werden wir dein Volck und
deine Kinder ſeyn: Es decket uns dein Schild bey
allen Fährlichkeiten, und deine milde Hand verſor-
get Groß und Klein. So wird kein Donner uns
am Donnerſtage ſchrecken, und lauter Sonnen-Licht
um unſre Scheitel ſeyn, ja wenn dein Donner wird
uns zum Gerichte wecken, ſo gehn wir Freuden-voll
ins ſtille Zion ein.
Morgen-Lied.
Mel. GOtt des Himmels und der Erden, ꝛc.
GOtt du wohnſt in einem Lichte, dahin niemand kommen
kan; doch dein helles Angeſichte ſchaut uns alle Mor-
gen an, daß uns ein ſolch Licht umfaßt, welches du geſchaf-
fen haſt.
2. Da der Vorhang aufgezogen, den die Nacht um uns
gehüllt, und die Träume hingeflogen, die mit Schrecken
angefüllt, ſehen wir mit Freuden an, was du, HErr! an uns
gethan.
3. Deinen Schild, der uns bedecket, ſalben wir mit Danck-
barkeit. Deine Hand, die uns gewecket, küſſen wir, und
ſind erfreut, daß du noch an uns gedenckſt, und uns neues
Leben ſchenckſt.
4. Un-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 760. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/782>, abgerufen am 23.11.2024.
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