Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite

Morgen-Gebett am Mittwoche.
Leben ein, erhalte, kräfftige, versorge, leite, schütze,
mich als dein Eigenthum, ich will dir danckbar
seyn. Leib, Seele, Freund und Feind, die Deinen
und die Meinen, Kirch, Regiment und Haus be-
fehl ich deiner Hand; Laß allen überall dein Gna-
den-Antlitz scheinen, mach fruchtbar unser Hertz,
und auch das liebe Land. So bleibe denn bey uns
auch mitten in der Wochen, auch mitten im Beruff,
auch mitten in der Noth. Du wirst es alles thun,
der Mittler hats versprochen, zuletzt bist du bey uns
auch mitten in dem Tod.

Morgen-Lied.
Mel.
Aus meines Hertzens Grunde, etc.

DU Anfang aus der Höhe, du Glantz der Herrlichkeit;
Durch deine Gnade gehe ich aus der Dunckelheit, den
hellen Tag zu sehn. Ach! lasse seine Strahlen, mir recht
vor Augen mahlen, wie wohl mir ist geschehn.

2. Ich lag im sanfften Schlummer, in der vergangnen
Nacht, und dacht an keinen Kummer, der andre traurig
macht. Jetzt da das Licht erblickt, so leb ich gleichsam wie-
der, und habe meine Glieder mit neuer Krafft erquickt.

3. Nun HErr! von deinem Sorgen kommt alles Wohl-
ergehn: Der Abend und der Morgen, muß deinen Ruhm
erhöhn. Ach halte ferner an, daß mein Beruffs-Geschäff-
te der neuen Lebens-Kräffte auch wohl geniessen kan.

4. Erfüll mit deiner Gnade, mein Hertze früh und spat,
daß mir kein Unglück schade; gieb beydes Rath und That.
Erhalt in Lieb und Leyd ein ruhiges Gewissen, soll ich mein
Leben schliessen? ach komm! ich bin bereit.

Abend-Gebett am Mittwoche.

DIe Nacht ist wieder da, mein Bethe rufft mich
wieder, doch rufft mich auch mein GOTT
vorher zur Danckbarkeit, drum werff ich mich all-

hier

Morgen-Gebett am Mittwoche.
Leben ein, erhalte, kräfftige, verſorge, leite, ſchütze,
mich als dein Eigenthum, ich will dir danckbar
ſeyn. Leib, Seele, Freund und Feind, die Deinen
und die Meinen, Kirch, Regiment und Haus be-
fehl ich deiner Hand; Laß allen überall dein Gna-
den-Antlitz ſcheinen, mach fruchtbar unſer Hertz,
und auch das liebe Land. So bleibe denn bey uns
auch mitten in der Wochen, auch mitten im Beruff,
auch mitten in der Noth. Du wirſt es alles thun,
der Mittler hats verſprochen, zuletzt biſt du bey uns
auch mitten in dem Tod.

Morgen-Lied.
Mel.
Aus meines Hertzens Grunde, ꝛc.

DU Anfang aus der Höhe, du Glantz der Herrlichkeit;
Durch deine Gnade gehe ich aus der Dunckelheit, den
hellen Tag zu ſehn. Ach! laſſe ſeine Strahlen, mir recht
vor Augen mahlen, wie wohl mir iſt geſchehn.

2. Ich lag im ſanfften Schlummer, in der vergangnen
Nacht, und dacht an keinen Kummer, der andre traurig
macht. Jetzt da das Licht erblickt, ſo leb ich gleichſam wie-
der, und habe meine Glieder mit neuer Krafft erquickt.

3. Nun HErr! von deinem Sorgen kommt alles Wohl-
ergehn: Der Abend und der Morgen, muß deinen Ruhm
erhöhn. Ach halte ferner an, daß mein Beruffs-Geſchäff-
te der neuen Lebens-Kräffte auch wohl genieſſen kan.

4. Erfüll mit deiner Gnade, mein Hertze früh und ſpat,
daß mir kein Unglück ſchade; gieb beydes Rath und That.
Erhalt in Lieb und Leyd ein ruhiges Gewiſſen, ſoll ich mein
Leben ſchlieſſen? ach komm! ich bin bereit.

Abend-Gebett am Mittwoche.

DIe Nacht iſt wieder da, mein Bethe rufft mich
wieder, doch rufft mich auch mein GOTT
vorher zur Danckbarkeit, drum werff ich mich all-

hier
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0776" n="754"/><fw place="top" type="header">Morgen-Gebett am Mittwoche.</fw><lb/>
Leben ein, erhalte, kräfftige, ver&#x017F;orge, leite, &#x017F;chütze,<lb/>
mich als dein Eigenthum, ich will dir danckbar<lb/>
&#x017F;eyn. Leib, Seele, Freund und Feind, die Deinen<lb/>
und die Meinen, Kirch, Regiment und Haus be-<lb/>
fehl ich deiner Hand; Laß allen überall dein Gna-<lb/>
den-Antlitz &#x017F;cheinen, mach fruchtbar un&#x017F;er Hertz,<lb/>
und auch das liebe Land. So bleibe denn bey uns<lb/>
auch mitten in der Wochen, auch mitten im Beruff,<lb/>
auch mitten in der Noth. Du wir&#x017F;t es alles thun,<lb/>
der Mittler hats ver&#x017F;prochen, zuletzt bi&#x017F;t du bey uns<lb/>
auch mitten in dem Tod.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head><hi rendition="#fr">Morgen-Lied.<lb/>
Mel.</hi> Aus meines Hertzens Grunde, &#xA75B;c.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>U Anfang aus der Höhe, du Glantz der Herrlichkeit;<lb/>
Durch deine Gnade gehe ich aus der Dunckelheit, den<lb/>
hellen Tag zu &#x017F;ehn. Ach! la&#x017F;&#x017F;e &#x017F;eine Strahlen, mir recht<lb/>
vor Augen mahlen, wie wohl mir i&#x017F;t ge&#x017F;chehn.</p><lb/>
            <p>2. Ich lag im &#x017F;anfften Schlummer, in der vergangnen<lb/>
Nacht, und dacht an keinen Kummer, der andre traurig<lb/>
macht. Jetzt da das Licht erblickt, &#x017F;o leb ich gleich&#x017F;am wie-<lb/>
der, und habe meine Glieder mit neuer Krafft erquickt.</p><lb/>
            <p>3. Nun HErr! von deinem Sorgen kommt alles Wohl-<lb/>
ergehn: Der Abend und der Morgen, muß deinen Ruhm<lb/>
erhöhn. Ach halte ferner an, daß mein Beruffs-Ge&#x017F;chäff-<lb/>
te der neuen Lebens-Kräffte auch wohl genie&#x017F;&#x017F;en kan.</p><lb/>
            <p>4. Erfüll mit deiner Gnade, mein Hertze früh und &#x017F;pat,<lb/>
daß mir kein Unglück &#x017F;chade; gieb beydes Rath und That.<lb/>
Erhalt in Lieb und Leyd ein ruhiges Gewi&#x017F;&#x017F;en, &#x017F;oll ich mein<lb/>
Leben &#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en? ach komm! ich bin bereit.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>Abend-Gebett am Mittwoche.</head><lb/>
            <p><hi rendition="#in">D</hi>Ie Nacht i&#x017F;t wieder da, mein Bethe rufft mich<lb/>
wieder, doch rufft mich auch mein GOTT<lb/>
vorher zur Danckbarkeit, drum werff ich mich all-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">hier</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[754/0776] Morgen-Gebett am Mittwoche. Leben ein, erhalte, kräfftige, verſorge, leite, ſchütze, mich als dein Eigenthum, ich will dir danckbar ſeyn. Leib, Seele, Freund und Feind, die Deinen und die Meinen, Kirch, Regiment und Haus be- fehl ich deiner Hand; Laß allen überall dein Gna- den-Antlitz ſcheinen, mach fruchtbar unſer Hertz, und auch das liebe Land. So bleibe denn bey uns auch mitten in der Wochen, auch mitten im Beruff, auch mitten in der Noth. Du wirſt es alles thun, der Mittler hats verſprochen, zuletzt biſt du bey uns auch mitten in dem Tod. Morgen-Lied. Mel. Aus meines Hertzens Grunde, ꝛc. DU Anfang aus der Höhe, du Glantz der Herrlichkeit; Durch deine Gnade gehe ich aus der Dunckelheit, den hellen Tag zu ſehn. Ach! laſſe ſeine Strahlen, mir recht vor Augen mahlen, wie wohl mir iſt geſchehn. 2. Ich lag im ſanfften Schlummer, in der vergangnen Nacht, und dacht an keinen Kummer, der andre traurig macht. Jetzt da das Licht erblickt, ſo leb ich gleichſam wie- der, und habe meine Glieder mit neuer Krafft erquickt. 3. Nun HErr! von deinem Sorgen kommt alles Wohl- ergehn: Der Abend und der Morgen, muß deinen Ruhm erhöhn. Ach halte ferner an, daß mein Beruffs-Geſchäff- te der neuen Lebens-Kräffte auch wohl genieſſen kan. 4. Erfüll mit deiner Gnade, mein Hertze früh und ſpat, daß mir kein Unglück ſchade; gieb beydes Rath und That. Erhalt in Lieb und Leyd ein ruhiges Gewiſſen, ſoll ich mein Leben ſchlieſſen? ach komm! ich bin bereit. Abend-Gebett am Mittwoche. DIe Nacht iſt wieder da, mein Bethe rufft mich wieder, doch rufft mich auch mein GOTT vorher zur Danckbarkeit, drum werff ich mich all- hier

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/776
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 754. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/776>, abgerufen am 23.11.2024.