SO stirbt der erste Tag in dieser neuen Wochen; mein JEsu! habe Danck vor deine Güt und Treu, und weil die finstre Nacht bereits herein gebro- chen, so gieb, daß meine Ruh in dir gesegnet sey. Doch denck ich auch zuvor an meine Missethaten, die schon den ersten Tag von mir begangen seyn; in was vor grosse Schuld bin ich bey dir gerathen? Gedan- cken, Wort und Werck sind keines vor dir rein. Dein Auge hats gesehn, dein Ohr hat es gehöret, und deine Hand hat es gewißlich angemerckt, wie offt mich Satan, Welt und eigne Lust bethöret, ja in der Bos- heit noch erhalten und gestärckt. Vor dir ist alles bloß, du prüffest Hertz und Nieren, es kan das In- nerste dir nicht verborgen seyn; und wollt ich gleich mein Thun mit eitelm Ruhme zieren, so gilt vor dir kein Schertz, kein falscher Heuchel-Schein. Allwis- sender, du weißst die Menge meiner Sünden, die ich nicht alle weiß, und auch nicht zählen kan, die wird man groß und klein in deinem Buche finden, wie übel hab ich doch, o HERR! für dir gethan? Wann dein Gesetze spricht, ich soll dich hertzlich lieben, so hab ich mehr die Welt und ihre Lust geliebt. Was mir das Christenthum für Reglen fürgeschrieben, die hab ich niemals recht, wohl gar nicht, ausgeübt. Mein JEsu ist mir wohl mit Beyspiel vorgegangen, allein! wie folg ich ihm in seinen Stapfen nach; ich sollte Fleisch und Blut vest an sein Creutze hangen,
so
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Abend-Gebett am Montage.
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SO ſtirbt der erſte Tag in dieſer neuen Wochen; mein JEſu! habe Danck vor deine Güt und Treu, und weil die finſtre Nacht bereits herein gebro- chen, ſo gieb, daß meine Ruh in dir geſegnet ſey. Doch denck ich auch zuvor an meine Miſſethaten, die ſchon den erſten Tag von mir begangen ſeyn; in was vor groſſe Schuld bin ich bey dir gerathen? Gedan- cken, Wort und Werck ſind keines vor dir rein. Dein Auge hats geſehn, dein Ohr hat es gehöret, und deine Hand hat es gewißlich angemeꝛckt, wie offt mich Satan, Welt und eigne Luſt bethöret, ja in der Bos- heit noch erhalten und geſtärckt. Vor dir iſt alles bloß, du prüffeſt Hertz und Nieren, es kan das In- nerſte dir nicht verborgen ſeyn; und wollt ich gleich mein Thun mit eitelm Ruhme zieren, ſo gilt vor dir kein Schertz, kein falſcher Heuchel-Schein. Allwiſ- ſender, du weißſt die Menge meiner Sünden, die ich nicht alle weiß, und auch nicht zählen kan, die wird man groß und klein in deinem Buche finden, wie übel hab ich doch, o HERR! für dir gethan? Wann dein Geſetze ſpricht, ich ſoll dich hertzlich lieben, ſo hab ich mehr die Welt und ihre Luſt geliebt. Was mir das Chriſtenthum für Reglen fürgeſchrieben, die hab ich niemals recht, wohl gar nicht, ausgeübt. Mein JEſu iſt mir wohl mit Beyſpiel vorgegangen, allein! wie folg ich ihm in ſeinen Stapfen nach; ich ſollte Fleiſch und Blut veſt an ſein Creutze hangen,
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SO ſtirbt der erſte Tag in dieſer neuen Wochen;
mein JEſu! habe Danck vor deine Güt und
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chen, ſo gieb, daß meine Ruh in dir geſegnet ſey.
Doch denck ich auch zuvor an meine Miſſethaten, die
ſchon den erſten Tag von mir begangen ſeyn; in was
vor groſſe Schuld bin ich bey dir gerathen? Gedan-
cken, Wort und Werck ſind keines vor dir rein. Dein
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hab ich mehr die Welt und ihre Luſt geliebt. Was
mir das Chriſtenthum für Reglen fürgeſchrieben, die
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 741. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/763>, abgerufen am 23.11.2024.
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