mit einem Kuß? Da traten sie hinzu, und legten die Hände an JEsum, und griffen ihn.
Da aber sahen, die um ihn waren, was da wer- den wollte, sprachen sie zu ihm: HErr! sollen wir mit dem Schwerdt drein schlagen? Da hatte Si- mon Petrus ein Schwerdt, und zog es aus, und schlug nach des Hohenpriesters Knecht, und hieb ihm sein recht Ohr ab. Und der Knecht hieß Mal- chus. JEsus aber antwortete, und sprach: Laß sie doch so ferne machen. Und sprach zu Petro: Stecke dein Schwerdt in die Scheide, dann wer das Schwerdt nimmt, der soll durchs Schwerdt umkommen, oder meynest du, daß ich nicht könnte meinen Vatter bitten, daß er mir zuschickte mehr dann zwölff Legion Engel. Soll ich den Kelch nicht trincken, den mir mein Vatter gegeben hat? Wie würde aber die Schrifft erfüllet? Es muß also ge- schehen. Und er rühret sein Ohr an, und heilet ihn.
Zu der Stund sprach JEsus zu den Hohenprie- stern und Hauptleuten des Tempels, und den Aelte- sten, die über ihn kommen waren: Ihr seyd als zu einem Mörder, mit Schwerdtern und mit Stangen ausgangen, mich zu fahen, bin ich doch täglich geses- sen bey euch, und habe gelehret im Tempel, und ihr habt keine Hand an mich gelegt. Aber diß ist euer Stund, und die Macht der Finsterniß, auf daß die Schrifft erfüllet werde. Das ist aber alles gesche- hen, auf daß erfüllet würde die Schrifft der Pro- pheten. Da verliessen ihn alle Jünger und flo- hen.
Und
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Hiſtoria vom Leiden Chriſti.
mit einem Kuß? Da traten ſie hinzu, und legten die Hände an JEſum, und griffen ihn.
Da aber ſahen, die um ihn waren, was da wer- den wollte, ſprachen ſie zu ihm: HErr! ſollen wir mit dem Schwerdt drein ſchlagen? Da hatte Si- mon Petrus ein Schwerdt, und zog es aus, und ſchlug nach des Hohenprieſters Knecht, und hieb ihm ſein recht Ohr ab. Und der Knecht hieß Mal- chus. JEſus aber antwortete, und ſprach: Laß ſie doch ſo ferne machen. Und ſprach zu Petro: Stecke dein Schwerdt in die Scheide, dann wer das Schwerdt nimmt, der ſoll durchs Schwerdt umkommen, oder meyneſt du, daß ich nicht könnte meinen Vatter bitten, daß er mir zuſchickte mehr dann zwölff Legion Engel. Soll ich den Kelch nicht trincken, den mir mein Vatter gegeben hat? Wie würde aber die Schrifft erfüllet? Es muß alſo ge- ſchehen. Und er rühret ſein Ohr an, und heilet ihn.
Zu der Stund ſprach JEſus zu den Hohenprie- ſtern und Hauptleuten des Tempels, und den Aelte- ſten, die über ihn kommen waren: Ihr ſeyd als zu einem Mörder, mit Schwerdtern und mit Stangen ausgangen, mich zu fahen, bin ich doch täglich geſeſ- ſen bey euch, und habe gelehret im Tempel, und ihr habt keine Hand an mich gelegt. Aber diß iſt euer Stund, und die Macht der Finſterniß, auf daß die Schrifft erfüllet werde. Das iſt aber alles geſche- hen, auf daß erfüllet würde die Schrifft der Pro- pheten. Da verlieſſen ihn alle Jünger und flo- hen.
Und
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Hiſtoria vom Leiden Chriſti.
mit einem Kuß? Da traten ſie hinzu, und legten
die Hände an JEſum, und griffen ihn.
Da aber ſahen, die um ihn waren, was da wer-
den wollte, ſprachen ſie zu ihm: HErr! ſollen wir
mit dem Schwerdt drein ſchlagen? Da hatte Si-
mon Petrus ein Schwerdt, und zog es aus, und
ſchlug nach des Hohenprieſters Knecht, und hieb
ihm ſein recht Ohr ab. Und der Knecht hieß Mal-
chus. JEſus aber antwortete, und ſprach: Laß
ſie doch ſo ferne machen. Und ſprach zu Petro:
Stecke dein Schwerdt in die Scheide, dann wer
das Schwerdt nimmt, der ſoll durchs Schwerdt
umkommen, oder meyneſt du, daß ich nicht könnte
meinen Vatter bitten, daß er mir zuſchickte mehr
dann zwölff Legion Engel. Soll ich den Kelch nicht
trincken, den mir mein Vatter gegeben hat? Wie
würde aber die Schrifft erfüllet? Es muß alſo ge-
ſchehen. Und er rühret ſein Ohr an, und heilet ihn.
Zu der Stund ſprach JEſus zu den Hohenprie-
ſtern und Hauptleuten des Tempels, und den Aelte-
ſten, die über ihn kommen waren: Ihr ſeyd als zu
einem Mörder, mit Schwerdtern und mit Stangen
ausgangen, mich zu fahen, bin ich doch täglich geſeſ-
ſen bey euch, und habe gelehret im Tempel, und ihr
habt keine Hand an mich gelegt. Aber diß iſt euer
Stund, und die Macht der Finſterniß, auf daß die
Schrifft erfüllet werde. Das iſt aber alles geſche-
hen, auf daß erfüllet würde die Schrifft der Pro-
pheten. Da verlieſſen ihn alle Jünger und flo-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 709. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/731>, abgerufen am 23.11.2024.
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