Todes sterbe, du hast ja gesagt: So jemand dein Wort wird halten, der soll den Tod nicht sehen ewiglich. Nun so bekehre du mich HErr nach deinem Wort, daß ich nicht sterbe in meinen Sünden, laß mich bis ans Ende glauben an dein Evangelium. Und gieb also, daß der Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennet, welches ist der andere Tod, an mir keinen Theil finden möge, Amen.
114. Welt, Ade, ich bin dein müde, ich will nach dem Himmel zu, da wird seyn der rechte Friede, und die stoltze Seelen-Ruh. Welt, bey dir ist Krieg und Streit, nichts dann lauter Eitelkeit, in dem Himmel allezeit, Friede, Ruh und Seligkeit.
115. Selig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet, dann, nachdem er bewähret ist, wird er die Crone des Lebens empfahen, welche GOtt verheissen hat denen, die ihn lieben. Jac. 1, 12.
116. Lieber HErr JEsu! hilff, daß ich alle Stund beden- cke, was zu meinem Frieden dienet. Treibe weg von mir, wenn mein Ende kommet, alle böse Feinde aus der Hölle. Tröste meine arme Seele in der letzten Todes-Angst, und wann der Tod die Hütte dieses Leibes wird zerstöhret haben, so bewahre du auch meine Gebeine, bis sie werden auferstehen zum ewigen Leben, Amen.
117. Wann mir gleich die Augen brechen, das Ge- hör mir auch verschwindt, und die Todes-Angst sich findt. Wann die Zung nicht mehr kan sprechen, und der Lebens- Faden bricht, laß ich meinen JEsum nicht.
118. Sey getreu bis in den Tod, so will ich dir die Crone des Lebens geben. Off. Joh. 2, 10.
119. Lieber himmlischer Vatter, jetzt gedencke ich an dich, und sorge für meine Seele. Ach erhalte du mir meinen Ver- stand bis in die letzte Stunde meines Lebens. Und hilff, daß ich mich recht befinnen könne, wann ich werde sterben sollen. Laß mich alsdann noch hören, was man mir sagen wird, gieb auch, daß ich sagen könne, was ich gedencken werde: Und so beschehre mir dann hernach, wann es Zeit ist, ein recht se- liges und vernünfftiges Ende.
120. Die heilige Drey-Einigkeit wohn uns bey, und
laß
Sterbens-Gedancken.
Todes ſterbe, du haſt ja geſagt: So jemand dein Wort wird halten, der ſoll den Tod nicht ſehen ewiglich. Nun ſo bekehre du mich HErr nach deinem Wort, daß ich nicht ſterbe in meinen Sünden, laß mich bis ans Ende glauben an dein Evangelium. Und gieb alſo, daß der Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennet, welches iſt der andere Tod, an mir keinen Theil finden möge, Amen.
114. Welt, Ade, ich bin dein müde, ich will nach dem Himmel zu, da wird ſeyn der rechte Friede, und die ſtoltze Seelen-Ruh. Welt, bey dir iſt Krieg und Streit, nichts dann lauter Eitelkeit, in dem Himmel allezeit, Friede, Ruh und Seligkeit.
115. Selig iſt der Mann, der die Anfechtung erduldet, dann, nachdem er bewähret iſt, wird er die Crone des Lebens empfahen, welche GOtt verheiſſen hat denen, die ihn lieben. Jac. 1, 12.
116. Lieber HErr JEſu! hilff, daß ich alle Stund beden- cke, was zu meinem Frieden dienet. Treibe weg von mir, wenn mein Ende kommet, alle böſe Feinde aus der Hölle. Tröſte meine arme Seele in der letzten Todes-Angſt, und wann der Tod die Hütte dieſes Leibes wird zerſtöhret haben, ſo bewahre du auch meine Gebeine, bis ſie werden auferſtehen zum ewigen Leben, Amen.
117. Wann mir gleich die Augen brechen, das Ge- hör mir auch verſchwindt, und die Todes-Angſt ſich findt. Wann die Zung nicht mehr kan ſprechen, und der Lebens- Faden bricht, laß ich meinen JEſum nicht.
118. Sey getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die Crone des Lebens geben. Off. Joh. 2, 10.
119. Lieber himmliſcher Vatter, jetzt gedencke ich an dich, und ſorge für meine Seele. Ach erhalte du mir meinen Ver- ſtand bis in die letzte Stunde meines Lebens. Und hilff, daß ich mich recht befinnen könne, wann ich werde ſterben ſollen. Laß mich alsdann noch hören, was man mir ſagen wird, gieb auch, daß ich ſagen könne, was ich gedencken werde: Und ſo beſchehre mir dann hernach, wann es Zeit iſt, ein recht ſe- liges und vernünfftiges Ende.
120. Die heilige Drey-Einigkeit wohn uns bey, und
laß
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0710"n="688"/><fwplace="top"type="header">Sterbens-Gedancken.</fw><lb/>
Todes ſterbe, du haſt ja geſagt: So jemand dein Wort wird<lb/>
halten, der ſoll den Tod nicht ſehen ewiglich. Nun ſo bekehre<lb/>
du mich HErr nach deinem Wort, daß ich nicht ſterbe in<lb/>
meinen Sünden, laß mich bis ans Ende glauben an dein<lb/>
Evangelium. Und gieb alſo, daß der Pfuhl, der mit Feuer<lb/>
und Schwefel brennet, welches iſt der andere Tod, an mir<lb/>
keinen Theil finden möge, Amen.</p><lb/><p>114. Welt, Ade, ich bin dein müde, ich will nach dem<lb/>
Himmel zu, da wird ſeyn der rechte Friede, und die ſtoltze<lb/>
Seelen-Ruh. Welt, bey dir iſt Krieg und Streit, nichts<lb/>
dann lauter Eitelkeit, in dem Himmel allezeit, Friede, Ruh<lb/>
und Seligkeit.</p><lb/><p>115. Selig iſt der Mann, der die Anfechtung erduldet,<lb/>
dann, nachdem er bewähret iſt, wird er die Crone des Lebens<lb/>
empfahen, welche GOtt verheiſſen hat denen, die ihn lieben.<lb/>
Jac. 1, 12.</p><lb/><p>116. Lieber HErr JEſu! hilff, daß ich alle Stund beden-<lb/>
cke, was zu meinem Frieden dienet. Treibe weg von mir,<lb/>
wenn mein Ende kommet, alle böſe Feinde aus der Hölle.<lb/>
Tröſte meine arme Seele in der letzten Todes-Angſt, und<lb/>
wann der Tod die Hütte dieſes Leibes wird zerſtöhret haben,<lb/>ſo bewahre du auch meine Gebeine, bis ſie werden auferſtehen<lb/>
zum ewigen Leben, Amen.</p><lb/><p>117. Wann mir gleich die Augen brechen, das Ge-<lb/>
hör mir auch verſchwindt, und die Todes-Angſt ſich findt.<lb/>
Wann die Zung nicht mehr kan ſprechen, und der Lebens-<lb/>
Faden bricht, laß ich meinen JEſum nicht.</p><lb/><p>118. Sey getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die Crone<lb/>
des Lebens geben. Off. Joh. 2, 10.</p><lb/><p>119. Lieber himmliſcher Vatter, jetzt gedencke ich an dich,<lb/>
und ſorge für meine Seele. Ach erhalte du mir meinen Ver-<lb/>ſtand bis in die letzte Stunde meines Lebens. Und hilff, daß<lb/>
ich mich recht befinnen könne, wann ich werde ſterben ſollen.<lb/>
Laß mich alsdann noch hören, was man mir ſagen wird, gieb<lb/>
auch, daß ich ſagen könne, was ich gedencken werde: Und<lb/>ſo beſchehre mir dann hernach, wann es Zeit iſt, ein recht ſe-<lb/>
liges und vernünfftiges Ende.</p><lb/><p>120. Die heilige Drey-Einigkeit wohn uns bey, und<lb/><fwplace="bottom"type="catch">laß</fw><lb/></p></div></div></body></text></TEI>
[688/0710]
Sterbens-Gedancken.
Todes ſterbe, du haſt ja geſagt: So jemand dein Wort wird
halten, der ſoll den Tod nicht ſehen ewiglich. Nun ſo bekehre
du mich HErr nach deinem Wort, daß ich nicht ſterbe in
meinen Sünden, laß mich bis ans Ende glauben an dein
Evangelium. Und gieb alſo, daß der Pfuhl, der mit Feuer
und Schwefel brennet, welches iſt der andere Tod, an mir
keinen Theil finden möge, Amen.
114. Welt, Ade, ich bin dein müde, ich will nach dem
Himmel zu, da wird ſeyn der rechte Friede, und die ſtoltze
Seelen-Ruh. Welt, bey dir iſt Krieg und Streit, nichts
dann lauter Eitelkeit, in dem Himmel allezeit, Friede, Ruh
und Seligkeit.
115. Selig iſt der Mann, der die Anfechtung erduldet,
dann, nachdem er bewähret iſt, wird er die Crone des Lebens
empfahen, welche GOtt verheiſſen hat denen, die ihn lieben.
Jac. 1, 12.
116. Lieber HErr JEſu! hilff, daß ich alle Stund beden-
cke, was zu meinem Frieden dienet. Treibe weg von mir,
wenn mein Ende kommet, alle böſe Feinde aus der Hölle.
Tröſte meine arme Seele in der letzten Todes-Angſt, und
wann der Tod die Hütte dieſes Leibes wird zerſtöhret haben,
ſo bewahre du auch meine Gebeine, bis ſie werden auferſtehen
zum ewigen Leben, Amen.
117. Wann mir gleich die Augen brechen, das Ge-
hör mir auch verſchwindt, und die Todes-Angſt ſich findt.
Wann die Zung nicht mehr kan ſprechen, und der Lebens-
Faden bricht, laß ich meinen JEſum nicht.
118. Sey getreu bis in den Tod, ſo will ich dir die Crone
des Lebens geben. Off. Joh. 2, 10.
119. Lieber himmliſcher Vatter, jetzt gedencke ich an dich,
und ſorge für meine Seele. Ach erhalte du mir meinen Ver-
ſtand bis in die letzte Stunde meines Lebens. Und hilff, daß
ich mich recht befinnen könne, wann ich werde ſterben ſollen.
Laß mich alsdann noch hören, was man mir ſagen wird, gieb
auch, daß ich ſagen könne, was ich gedencken werde: Und
ſo beſchehre mir dann hernach, wann es Zeit iſt, ein recht ſe-
liges und vernünfftiges Ende.
120. Die heilige Drey-Einigkeit wohn uns bey, und
laß
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 688. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/710>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.