83. Nun HErr JEsu! jetzt lege ich mich in deine heilige Arme hinein, und befehle dir meine von dir erkauffte Seele.
84. In Christi Wunden schlaf ich ein, die machen mich von Sünden rein, ja Christi Blut und Gerechtigkeit ist mei- ne Zier und Ehren-Kleid, damit will ich vor GOtt bestehen, wann ich zum Himmel werd eingehen. Mit Fried und Freud ich fahr dahin, ein GOttes Kind ich allzeit bin, Danck hab, mein Tod, du führest mich, ins ewige Leben wandere ich, mit Christi Blut gereiniget fein, HErr JEsu! stärck den Glau- ben mein.
85. Ich bin die Auferstehung und das Leben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich stirbt, und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr sterben. Joh. 11, 25. 26.
86. HErr JEsu! du bist und bleibest ja mein, nun und in alle Ewigkeit, ach laß dir meine arme von dir so theuer erkauff- te Seele befohlen seyn. Nun vollend ich meinen Lauf, lieb- ster JEsu! nimm mich auf.
87. O heil'ger Geist! mein Tröster heißst, an meinem End dein Trost mir send, verlaß mich nicht, wann mich anficht, des Teufels Gewalt, des Todes Gestalt, o HErr mein Hort! nach deinem Wort, wollst du mir geben, das ewige Leben. Amen.
88. Vatter, ich will, daß wo ich bin, auch die bey mir seyn, die du mir gegeben hast, daß sie meine Herrlichkeit sehen, die du mir gegeben hast. Dann du hast mich geliebet, ehe dann die Welt gegründet war. Joh. 17, 24.
89. O süsser Heyland JEsu Christe? um aller deiner blut- trieffenden Wunden willen, bitte ich dich, hilff doch, daß ich nicht sterben möge, ohne an deinen Tod zu gedencken, oder der Furcht deines Todes theilhafftig zu werden in meinem Ende. Und darum sey du selber die Artzney meiner Seelen, mein Labsal in der letzten Stunde des Todes, und mein Zehr- Pfenning auf dem Wege alles Fleisches.
90. Mein JEsum im Hertzen, den will ich nicht lassen. Ich will ihn im Glauben gantz freudig umfassen. Und wann man mich einmal im Sterben wird fragen: Hast JEsum im Hertzen? Ja, will ich drauf sagen.
91. Der
Sterbens-Gedancken.
83. Nun HErr JEſu! jetzt lege ich mich in deine heilige Arme hinein, und befehle dir meine von dir erkauffte Seele.
84. In Chriſti Wunden ſchlaf ich ein, die machen mich von Sünden rein, ja Chriſti Blut und Gerechtigkeit iſt mei- ne Zier und Ehren-Kleid, damit will ich vor GOtt beſtehen, wann ich zum Himmel werd eingehen. Mit Fried und Freud ich fahr dahin, ein GOttes Kind ich allzeit bin, Danck hab, mein Tod, du führeſt mich, ins ewige Leben wandere ich, mit Chriſti Blut gereiniget fein, HErr JEſu! ſtärck den Glau- ben mein.
85. Ich bin die Auferſtehung und das Leben, wer an mich glaubet, der wird leben, ob er gleich ſtirbt, und wer da lebt und glaubt an mich, der wird nimmermehr ſterben. Joh. 11, 25. 26.
86. HErr JEſu! du biſt und bleibeſt ja mein, nun und in alle Ewigkeit, ach laß dir meine arme von dir ſo theuer erkauff- te Seele befohlen ſeyn. Nun vollend ich meinen Lauf, lieb- ſter JEſu! nimm mich auf.
87. O heil’ger Geiſt! mein Tröſter heißſt, an meinem End dein Troſt mir ſend, verlaß mich nicht, wann mich anficht, des Teufels Gewalt, des Todes Geſtalt, o HErr mein Hort! nach deinem Wort, wollſt du mir geben, das ewige Leben. Amen.
88. Vatter, ich will, daß wo ich bin, auch die bey mir ſeyn, die du mir gegeben haſt, daß ſie meine Herrlichkeit ſehen, die du mir gegeben haſt. Dann du haſt mich geliebet, ehe dann die Welt gegründet war. Joh. 17, 24.
89. O ſüſſer Heyland JEſu Chriſte? um aller deiner blut- trieffenden Wunden willen, bitte ich dich, hilff doch, daß ich nicht ſterben möge, ohne an deinen Tod zu gedencken, oder der Furcht deines Todes theilhafftig zu werden in meinem Ende. Und darum ſey du ſelber die Artzney meiner Seelen, mein Labſal in der letzten Stunde des Todes, und mein Zehr- Pfenning auf dem Wege alles Fleiſches.
90. Mein JEſum im Hertzen, den will ich nicht laſſen. Ich will ihn im Glauben gantz freudig umfaſſen. Und wann man mich einmal im Sterben wird fragen: Haſt JEſum im Hertzen? Ja, will ich drauf ſagen.
91. Der
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0706"n="684"/><fwplace="top"type="header">Sterbens-Gedancken.</fw><lb/><p>83. Nun HErr JEſu! jetzt lege ich mich in deine heilige<lb/>
Arme hinein, und befehle dir meine von dir erkauffte<lb/>
Seele.</p><lb/><p>84. In Chriſti Wunden ſchlaf ich ein, die machen mich<lb/>
von Sünden rein, ja Chriſti Blut und Gerechtigkeit iſt mei-<lb/>
ne Zier und Ehren-Kleid, damit will ich vor GOtt beſtehen,<lb/>
wann ich zum Himmel werd eingehen. Mit Fried und Freud<lb/>
ich fahr dahin, ein GOttes Kind ich allzeit bin, Danck hab,<lb/>
mein Tod, du führeſt mich, ins ewige Leben wandere ich, mit<lb/>
Chriſti Blut gereiniget fein, HErr JEſu! ſtärck den Glau-<lb/>
ben mein.</p><lb/><p>85. Ich bin die Auferſtehung und das Leben, wer an mich<lb/>
glaubet, der wird leben, ob er gleich ſtirbt, und wer da lebt und<lb/>
glaubt an mich, der wird nimmermehr ſterben. Joh. 11, 25. 26.</p><lb/><p>86. HErr JEſu! du biſt und bleibeſt ja mein, nun und in<lb/>
alle Ewigkeit, ach laß dir meine arme von dir ſo theuer erkauff-<lb/>
te Seele befohlen ſeyn. Nun vollend ich meinen Lauf, lieb-<lb/>ſter JEſu! nimm mich auf.</p><lb/><p>87. O heil’ger Geiſt! mein Tröſter heißſt, an meinem End<lb/>
dein Troſt mir ſend, verlaß mich nicht, wann mich anficht,<lb/>
des Teufels Gewalt, des Todes Geſtalt, o HErr mein Hort!<lb/>
nach deinem Wort, wollſt du mir geben, das ewige Leben.<lb/>
Amen.</p><lb/><p>88. Vatter, ich will, daß wo ich bin, auch die bey mir ſeyn,<lb/>
die du mir gegeben haſt, daß ſie meine Herrlichkeit ſehen, die<lb/>
du mir gegeben haſt. Dann du haſt mich geliebet, ehe dann<lb/>
die Welt gegründet war. Joh. 17, 24.</p><lb/><p>89. O ſüſſer Heyland JEſu Chriſte? um aller deiner blut-<lb/>
trieffenden Wunden willen, bitte ich dich, hilff doch, daß ich<lb/>
nicht ſterben möge, ohne an deinen Tod zu gedencken, oder<lb/>
der Furcht deines Todes theilhafftig zu werden in meinem<lb/>
Ende. Und darum ſey du ſelber die Artzney meiner Seelen,<lb/>
mein Labſal in der letzten Stunde des Todes, und mein Zehr-<lb/>
Pfenning auf dem Wege alles Fleiſches.</p><lb/><p>90. Mein JEſum im Hertzen, den will ich nicht laſſen.<lb/>
Ich will ihn im Glauben gantz freudig umfaſſen. Und wann<lb/>
man mich einmal im Sterben wird fragen: Haſt JEſum<lb/>
im Hertzen? Ja, will ich drauf ſagen.</p><lb/><fwplace="bottom"type="catch">91. Der</fw><lb/></div></div></body></text></TEI>
[684/0706]
Sterbens-Gedancken.
83. Nun HErr JEſu! jetzt lege ich mich in deine heilige
Arme hinein, und befehle dir meine von dir erkauffte
Seele.
84. In Chriſti Wunden ſchlaf ich ein, die machen mich
von Sünden rein, ja Chriſti Blut und Gerechtigkeit iſt mei-
ne Zier und Ehren-Kleid, damit will ich vor GOtt beſtehen,
wann ich zum Himmel werd eingehen. Mit Fried und Freud
ich fahr dahin, ein GOttes Kind ich allzeit bin, Danck hab,
mein Tod, du führeſt mich, ins ewige Leben wandere ich, mit
Chriſti Blut gereiniget fein, HErr JEſu! ſtärck den Glau-
ben mein.
85. Ich bin die Auferſtehung und das Leben, wer an mich
glaubet, der wird leben, ob er gleich ſtirbt, und wer da lebt und
glaubt an mich, der wird nimmermehr ſterben. Joh. 11, 25. 26.
86. HErr JEſu! du biſt und bleibeſt ja mein, nun und in
alle Ewigkeit, ach laß dir meine arme von dir ſo theuer erkauff-
te Seele befohlen ſeyn. Nun vollend ich meinen Lauf, lieb-
ſter JEſu! nimm mich auf.
87. O heil’ger Geiſt! mein Tröſter heißſt, an meinem End
dein Troſt mir ſend, verlaß mich nicht, wann mich anficht,
des Teufels Gewalt, des Todes Geſtalt, o HErr mein Hort!
nach deinem Wort, wollſt du mir geben, das ewige Leben.
Amen.
88. Vatter, ich will, daß wo ich bin, auch die bey mir ſeyn,
die du mir gegeben haſt, daß ſie meine Herrlichkeit ſehen, die
du mir gegeben haſt. Dann du haſt mich geliebet, ehe dann
die Welt gegründet war. Joh. 17, 24.
89. O ſüſſer Heyland JEſu Chriſte? um aller deiner blut-
trieffenden Wunden willen, bitte ich dich, hilff doch, daß ich
nicht ſterben möge, ohne an deinen Tod zu gedencken, oder
der Furcht deines Todes theilhafftig zu werden in meinem
Ende. Und darum ſey du ſelber die Artzney meiner Seelen,
mein Labſal in der letzten Stunde des Todes, und mein Zehr-
Pfenning auf dem Wege alles Fleiſches.
90. Mein JEſum im Hertzen, den will ich nicht laſſen.
Ich will ihn im Glauben gantz freudig umfaſſen. Und wann
man mich einmal im Sterben wird fragen: Haſt JEſum
im Hertzen? Ja, will ich drauf ſagen.
91. Der
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 684. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/706>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.