schen bekennen, daß wir, wegen unserer uns immer anklebenden und fast schweren Sünden, viel zu ge- ring seynd aller Barmhertzigkeit, und aller Treue, die du an uns, deinen unwürdigen Knechten und Mägden, gethan hast; dann wie weislich und herr- lich hast du doch, o du getreuer Vatter! dieses Wet- ter regieret und gemildert: Es ist ja ohne Schaden abgangen, und wir sind vätterlich von dir erhalten worden? Um Trost war uns sehr bang, du aber hast dich unser hertzlich angenommen, und in der That bezeuget, daß du gerne hilffest. O du leben- dige Quelle der Güte, und Liebhaber des Lebens, gieb mir selber tüchtige Wort auf meine Zunge, und thue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige. Du, o GOtt! warest unser Zuversicht und Stärcke, eine Hülffe in den grossen Nöthen, die uns getroffen haben; wann du uns, unser Leib und Leben, Haus und Hof, Aecker und Weinber- ge nicht mit deiner Gnaden-Hand bedecket hättest, so wären wir wie Adama verderbet, und wie Ze- boim zugerichtet: Daß wir aber nicht gar aus seynd, das haben wir deiner Güte und Barmhertzigkeit zu- zumessen. Darum jauchzet dem HErrn alle Welt, singet, rühmet und lobet; lasset uns mit Dan- cken für sein Angesicht kommen, und mit Psal- men ihm jauchzen. O HERR! behüte uns fer- ner mit allem dem, was wir von deiner milden Hand empfangen haben, und gieb uns von die- sem Tag an deinen Segen, cröne uns mit Gna- den: und lasse uns Gnad und Trost allezeit
wie-
Danck-Gebett nach dem Wetter.
ſchen bekennen, daß wir, wegen unſerer uns immer anklebenden und faſt ſchweren Sünden, viel zu ge- ring ſeynd aller Barmhertzigkeit, und aller Treue, die du an uns, deinen unwürdigen Knechten und Mägden, gethan haſt; dann wie weislich und herr- lich haſt du doch, o du getreuer Vatter! dieſes Wet- ter regieret und gemildert: Es iſt ja ohne Schaden abgangen, und wir ſind vätterlich von dir erhalten worden? Um Troſt war uns ſehr bang, du aber haſt dich unſer hertzlich angenommen, und in der That bezeuget, daß du gerne hilffeſt. O du leben- dige Quelle der Güte, und Liebhaber des Lebens, gieb mir ſelber tüchtige Wort auf meine Zunge, und thue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm verkündige. Du, o GOtt! wareſt unſer Zuverſicht und Stärcke, eine Hülffe in den groſſen Nöthen, die uns getroffen haben; wann du uns, unſer Leib und Leben, Haus und Hof, Aecker und Weinber- ge nicht mit deiner Gnaden-Hand bedecket hätteſt, ſo wären wir wie Adama verderbet, und wie Ze- boim zugerichtet: Daß wir aber nicht gar aus ſeynd, das haben wir deiner Güte und Barmhertzigkeit zu- zumeſſen. Darum jauchzet dem HErrn alle Welt, ſinget, rühmet und lobet; laſſet uns mit Dan- cken für ſein Angeſicht kommen, und mit Pſal- men ihm jauchzen. O HERR! behüte uns fer- ner mit allem dem, was wir von deiner milden Hand empfangen haben, und gieb uns von die- ſem Tag an deinen Segen, cröne uns mit Gna- den: und laſſe uns Gnad und Troſt allezeit
wie-
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Danck-Gebett nach dem Wetter.
ſchen bekennen, daß wir, wegen unſerer uns immer
anklebenden und faſt ſchweren Sünden, viel zu ge-
ring ſeynd aller Barmhertzigkeit, und aller Treue,
die du an uns, deinen unwürdigen Knechten und
Mägden, gethan haſt; dann wie weislich und herr-
lich haſt du doch, o du getreuer Vatter! dieſes Wet-
ter regieret und gemildert: Es iſt ja ohne Schaden
abgangen, und wir ſind vätterlich von dir erhalten
worden? Um Troſt war uns ſehr bang, du aber
haſt dich unſer hertzlich angenommen, und in der
That bezeuget, daß du gerne hilffeſt. O du leben-
dige Quelle der Güte, und Liebhaber des Lebens,
gieb mir ſelber tüchtige Wort auf meine Zunge, und
thue meine Lippen auf, daß mein Mund deinen Ruhm
verkündige. Du, o GOtt! wareſt unſer Zuverſicht
und Stärcke, eine Hülffe in den groſſen Nöthen,
die uns getroffen haben; wann du uns, unſer Leib
und Leben, Haus und Hof, Aecker und Weinber-
ge nicht mit deiner Gnaden-Hand bedecket hätteſt,
ſo wären wir wie Adama verderbet, und wie Ze-
boim zugerichtet: Daß wir aber nicht gar aus ſeynd,
das haben wir deiner Güte und Barmhertzigkeit zu-
zumeſſen. Darum jauchzet dem HErrn alle Welt,
ſinget, rühmet und lobet; laſſet uns mit Dan-
cken für ſein Angeſicht kommen, und mit Pſal-
men ihm jauchzen. O HERR! behüte uns fer-
ner mit allem dem, was wir von deiner milden
Hand empfangen haben, und gieb uns von die-
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 621. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/643>, abgerufen am 02.07.2024.
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