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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Gebett bey schwerem Gewitter.
von den feurigen Pfeilen, die hie und da über
unser Haupt hinfahren. Unser Gewissen
wacht uns auf, und wir gedencken an unsere
Sünden, womit wir dich, den liebreichsten
GOtt und Vatter, erzürnet haben: Du bist
nicht müde geworden, uns täglich mit
Wohlthaten zu überschütten, und wir sind
nicht müde geworden, dich zu beleydigen,
und die Wohlthaten des Himmels mit schnö-
dem Und anck zu vergelten: Wir haben vor
dir, dem heiligen GOtt, die ehrerbietige
Gedancken nicht gehabt, die wir von deiner
Heiligkeit und Allmacht hätten haben sol-
len: Wir haben uns nicht aufwecken lassen,
aus unserm Sünden-Schlaf, durch den
Donner deines Worts: Deine Gnade und
Langmuth haben wir mißbraucht zur Sün-
de, und deiner vorigen Gerichte gar bald
vergessen: Wir haben im Zorn und Feuer-
Sünden gelebt gegen unsern Nächsten, und
die Sonne gar offt lassen untergehen über
unserm Zorn: Ja auch wohl manchmal
deine donnernde und blitzende Gerichte an-
dern angewünscht, die wir nun selbst alle
Augenblick fürchten müssen.

Ach

Gebett bey ſchwerem Gewitter.
von den feurigen Pfeilen, die hie und da über
unſer Haupt hinfahren. Unſer Gewiſſen
wacht uns auf, und wir gedencken an unſere
Sünden, womit wir dich, den liebreichſten
GOtt und Vatter, erzürnet haben: Du biſt
nicht müde geworden, uns täglich mit
Wohlthaten zu überſchütten, und wir ſind
nicht müde geworden, dich zu beleydigen,
und die Wohlthaten des Himmels mit ſchnö-
dem Und anck zu vergelten: Wir haben vor
dir, dem heiligen GOtt, die ehrerbietige
Gedancken nicht gehabt, die wir von deiner
Heiligkeit und Allmacht hätten haben ſol-
len: Wir haben uns nicht aufwecken laſſen,
aus unſerm Sünden-Schlaf, durch den
Donner deines Worts: Deine Gnade und
Langmuth haben wir mißbraucht zur Sün-
de, und deiner vorigen Gerichte gar bald
vergeſſen: Wir haben im Zorn und Feuer-
Sünden gelebt gegen unſern Nächſten, und
die Sonne gar offt laſſen untergehen über
unſerm Zorn: Ja auch wohl manchmal
deine donnernde und blitzende Gerichte an-
dern angewünſcht, die wir nun ſelbſt alle
Augenblick fürchten müſſen.

Ach
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[610/0632] Gebett bey ſchwerem Gewitter. von den feurigen Pfeilen, die hie und da über unſer Haupt hinfahren. Unſer Gewiſſen wacht uns auf, und wir gedencken an unſere Sünden, womit wir dich, den liebreichſten GOtt und Vatter, erzürnet haben: Du biſt nicht müde geworden, uns täglich mit Wohlthaten zu überſchütten, und wir ſind nicht müde geworden, dich zu beleydigen, und die Wohlthaten des Himmels mit ſchnö- dem Und anck zu vergelten: Wir haben vor dir, dem heiligen GOtt, die ehrerbietige Gedancken nicht gehabt, die wir von deiner Heiligkeit und Allmacht hätten haben ſol- len: Wir haben uns nicht aufwecken laſſen, aus unſerm Sünden-Schlaf, durch den Donner deines Worts: Deine Gnade und Langmuth haben wir mißbraucht zur Sün- de, und deiner vorigen Gerichte gar bald vergeſſen: Wir haben im Zorn und Feuer- Sünden gelebt gegen unſern Nächſten, und die Sonne gar offt laſſen untergehen über unſerm Zorn: Ja auch wohl manchmal deine donnernde und blitzende Gerichte an- dern angewünſcht, die wir nun ſelbſt alle Augenblick fürchten müſſen. Ach

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 610. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/632>, abgerufen am 22.11.2024.