trübniß, und die Elenden vergehen vor Seuffzen: Christen-Blut wird vergossen, Kirchen und Schulen werden verwüstet, Städte verheeret und Häuser mit Feuer verbrannt, die Kriegs-Fluth überschwem- met alles: Recht und Gerechtigkeit wird nicht gehandhabet, und ein ungebundenes Leben, Lügen, Fluchen, Morden, Schänden und allerhand Laster nehmen überhand: Ach! sollte doch wohl der Himmel erschüttern, und die Erde erzittern vor den Greueln, womit das Land gedruckt wird. Zwar wir müssen bekennen vor dir, dem Hertzen-Kün- diger, daß wir diese, ja noch schwerere Straf- fen und Gerichte, mit unsern Sünden gar wohl verdienet haben; da wir in unserm Christenthum so lau und träg geworden, und ein gethanes Werck gemacht haben aus deinem Dienst, der uns nicht recht zu Hertzen gangen: Wir haben dein Wort gering geachtet, und nicht gehorchet deinen Dienern, die uns in deinem Namen predig- ten: Wir haben deine Gaben verschwendet, und in Wollust durchgebracht, und den ed-
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Gebett in Kriegs-Zeiten.
trübniß, und die Elenden vergehen vor Seuffzen: Chriſten-Blut wird vergoſſen, Kirchen und Schulen werden verwüſtet, Städte verheeret und Häuſer mit Feuer verbrannt, die Kriegs-Fluth überſchwem- met alles: Recht und Gerechtigkeit wird nicht gehandhabet, und ein ungebundenes Leben, Lügen, Fluchen, Morden, Schänden und allerhand Laſter nehmen überhand: Ach! ſollte doch wohl der Himmel erſchüttern, und die Erde erzittern vor den Greueln, womit das Land gedruckt wird. Zwar wir müſſen bekennen vor dir, dem Hertzen-Kün- diger, daß wir dieſe, ja noch ſchwerere Straf- fen und Gerichte, mit unſern Sünden gar wohl verdienet haben; da wir in unſerm Chriſtenthum ſo lau und träg geworden, und ein gethanes Werck gemacht haben aus deinem Dienſt, der uns nicht recht zu Hertzen gangen: Wir haben dein Wort gering geachtet, und nicht gehorchet deinen Dienern, die uns in deinem Namen predig- ten: Wir haben deine Gaben verſchwendet, und in Wolluſt durchgebracht, und den ed-
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Gebett in Kriegs-Zeiten.
trübniß, und die Elenden vergehen vor
Seuffzen: Chriſten-Blut wird vergoſſen,
Kirchen und Schulen werden verwüſtet,
Städte verheeret und Häuſer mit Feuer
verbrannt, die Kriegs-Fluth überſchwem-
met alles: Recht und Gerechtigkeit wird
nicht gehandhabet, und ein ungebundenes
Leben, Lügen, Fluchen, Morden, Schänden
und allerhand Laſter nehmen überhand: Ach!
ſollte doch wohl der Himmel erſchüttern,
und die Erde erzittern vor den Greueln,
womit das Land gedruckt wird. Zwar wir
müſſen bekennen vor dir, dem Hertzen-Kün-
diger, daß wir dieſe, ja noch ſchwerere Straf-
fen und Gerichte, mit unſern Sünden gar
wohl verdienet haben; da wir in unſerm
Chriſtenthum ſo lau und träg geworden,
und ein gethanes Werck gemacht haben
aus deinem Dienſt, der uns nicht recht zu
Hertzen gangen: Wir haben dein Wort
gering geachtet, und nicht gehorchet deinen
Dienern, die uns in deinem Namen predig-
ten: Wir haben deine Gaben verſchwendet,
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 599. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/621>, abgerufen am 22.11.2024.
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