Laß mich aber bey dir im Segen seyn. Die Welt hasset und verfolget arme Wäisen, die keinen Rück- halt in der Welt haben: Sey du aber mein Schutz- HErr, und führe meine Sache gegen alle, die mir unrecht thun. Ich hab keinen Versorger mehr, und weiß nicht, wie ich mich durch die Welt hindurch bringe: Doch, mein GOTT! du bist der allerbeste Berather und Versorger, bey dir ist Rath und That, und du weist Hülffe, wann wir sie schon mit unsern blöden Augen nicht absehen können: Dir will ich vertrauen, und vestiglich glauben, du wirst mich nicht verlassen noch versäumen.
Es können Eltern ihrer Kinder vergessen, aber dein Vatter-Hertz ist so liebreich, daß du nimmer- mehr deiner Kinder vergessen kanst. Mein lieber himmlischer Vatter! mein Hertz hält dir vor dein Wort. Ich bin ein arm verlassener Wäise, hilffst du mir nicht, wie werden mir Menschen helffen; Doch ich weiß, dein gnädiges Vatter-Hertz wird dir brechen: Mein HERR JESU! der du ge- sagt hast, ich will euch nicht Wäisen lassen: Sor- ge vor mich, wann Menschen aufhören vor mich zu sorgen, und reinige mein Hertz mit deinem theuren und kostbaren Blut. GOtt Heil. Geist, wohne in meinem Hertzen, als in deinem Tem- pel. Vertreibe alle sündliche Neigungen, und re- giere mich zu allem Guten: Laß keine Laster-Bil- der in meiner Seelen einwurtzeln, sondern lauter Bildung der Tugend und wahren Gottseligkeit darinn gefunden werden: Laß mich wachsen
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Gebett der Wäiſen.
Laß mich aber bey dir im Segen ſeyn. Die Welt haſſet und verfolget arme Wäiſen, die keinen Rück- halt in der Welt haben: Sey du aber mein Schutz- HErr, und führe meine Sache gegen alle, die mir unrecht thun. Ich hab keinen Verſorger mehr, und weiß nicht, wie ich mich durch die Welt hindurch bringe: Doch, mein GOTT! du biſt der allerbeſte Berather und Verſorger, bey dir iſt Rath und That, und du weiſt Hülffe, wann wir ſie ſchon mit unſern blöden Augen nicht abſehen können: Dir will ich vertrauen, und veſtiglich glauben, du wirſt mich nicht verlaſſen noch verſäumen.
Es können Eltern ihrer Kinder vergeſſen, aber dein Vatter-Hertz iſt ſo liebreich, daß du nimmer- mehr deiner Kinder vergeſſen kanſt. Mein lieber himmliſcher Vatter! mein Hertz hält dir vor dein Wort. Ich bin ein arm verlaſſener Wäiſe, hilffſt du mir nicht, wie werden mir Menſchen helffen; Doch ich weiß, dein gnädiges Vatter-Hertz wird dir brechen: Mein HERR JESU! der du ge- ſagt haſt, ich will euch nicht Wäiſen laſſen: Sor- ge vor mich, wann Menſchen aufhören vor mich zu ſorgen, und reinige mein Hertz mit deinem theuren und koſtbaren Blut. GOtt Heil. Geiſt, wohne in meinem Hertzen, als in deinem Tem- pel. Vertreibe alle ſündliche Neigungen, und re- giere mich zu allem Guten: Laß keine Laſter-Bil- der in meiner Seelen einwurtzeln, ſondern lauter Bildung der Tugend und wahren Gottſeligkeit darinn gefunden werden: Laß mich wachſen
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Gebett der Wäiſen.
Laß mich aber bey dir im Segen ſeyn. Die Welt
haſſet und verfolget arme Wäiſen, die keinen Rück-
halt in der Welt haben: Sey du aber mein Schutz-
HErr, und führe meine Sache gegen alle, die mir
unrecht thun. Ich hab keinen Verſorger mehr,
und weiß nicht, wie ich mich durch die Welt hindurch
bringe: Doch, mein GOTT! du biſt der allerbeſte
Berather und Verſorger, bey dir iſt Rath und
That, und du weiſt Hülffe, wann wir ſie ſchon
mit unſern blöden Augen nicht abſehen können:
Dir will ich vertrauen, und veſtiglich glauben, du
wirſt mich nicht verlaſſen noch verſäumen.
Es können Eltern ihrer Kinder vergeſſen, aber
dein Vatter-Hertz iſt ſo liebreich, daß du nimmer-
mehr deiner Kinder vergeſſen kanſt. Mein lieber
himmliſcher Vatter! mein Hertz hält dir vor dein
Wort. Ich bin ein arm verlaſſener Wäiſe, hilffſt
du mir nicht, wie werden mir Menſchen helffen;
Doch ich weiß, dein gnädiges Vatter-Hertz wird
dir brechen: Mein HERR JESU! der du ge-
ſagt haſt, ich will euch nicht Wäiſen laſſen: Sor-
ge vor mich, wann Menſchen aufhören vor mich
zu ſorgen, und reinige mein Hertz mit deinem
theuren und koſtbaren Blut. GOtt Heil. Geiſt,
wohne in meinem Hertzen, als in deinem Tem-
pel. Vertreibe alle ſündliche Neigungen, und re-
giere mich zu allem Guten: Laß keine Laſter-Bil-
der in meiner Seelen einwurtzeln, ſondern lauter
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 553. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/575>, abgerufen am 27.11.2024.
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