Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Gebett der Eltern
Gebett der Eltern wann ein Kind kranck
liegt.

OGnädiger und barmhertziger GOTT und
Vatter! der du dich über uns arme Men-
schen erbarmest, wie sich ein Vatter über seine
Kinder erbarmet: Du weißt, wie nahe es uns zu
Hertzen gehet, daß wir unser liebes Kind so hart
sehen darnieder liegen, dem wir doch nicht helffen
können, als durch dich, den Vatter über alles was
Kinder heißt, beydes im Himmel und auf Erden:
Haben wir gesündiget, daß du uns diß Haus-Creutz
zugeschicket, so vergieb uns gnädiglich unsere Sün-
den, und laß unsere Missethat nicht heimgesucht
werden an unsern Kindern, und erbarme dich in
Gnaden über unser kranckes Kind: Lindere ihm sei-
ne Schmertzen, gieb ihm eine kindliche Gelassen-
heit und Gedult, sein Creutz zu tragen: Gieb dein
göttliches Gedeyen, Krafft und Segen, zu den or-
dentlichen Mitteln, die wir zu seiner Genesung brau-
chen, daß sie wohl anschlagen und gedeyen: Und
wenn es deinem heiligen Rath gemäß, und dein
Göttlicher Wille ist, so mach es gesund, und sey du,
der HErr, sein bester Artzt. Gieb ihm seine verlor-
ne Gesundheit wieder, und erhalte uns diß liebe
Kind zu unserer Freude, daß es mit uns dich den
Vatter in dem Himmel preise, in dem Land der Le-
bedigen: Du hast je gnädiglich verheissen, ruffe
mich an in der Noth, so will ich dich erretten, und
du sollt mich preisen. Ach HERR! unser Betrüb-

niß,
Gebett der Eltern
Gebett der Eltern wann ein Kind kranck
liegt.

OGnädiger und barmhertziger GOTT und
Vatter! der du dich über uns arme Men-
ſchen erbarmeſt, wie ſich ein Vatter über ſeine
Kinder erbarmet: Du weißt, wie nahe es uns zu
Hertzen gehet, daß wir unſer liebes Kind ſo hart
ſehen darnieder liegen, dem wir doch nicht helffen
können, als durch dich, den Vatter über alles was
Kinder heißt, beydes im Himmel und auf Erden:
Haben wir geſündiget, daß du uns diß Haus-Creutz
zugeſchicket, ſo vergieb uns gnädiglich unſere Sün-
den, und laß unſere Miſſethat nicht heimgeſucht
werden an unſern Kindern, und erbarme dich in
Gnaden über unſer kranckes Kind: Lindere ihm ſei-
ne Schmertzen, gieb ihm eine kindliche Gelaſſen-
heit und Gedult, ſein Creutz zu tragen: Gieb dein
göttliches Gedeyen, Krafft und Segen, zu den or-
dentlichen Mitteln, die wir zu ſeiner Geneſung brau-
chen, daß ſie wohl anſchlagen und gedeyen: Und
wenn es deinem heiligen Rath gemäß, und dein
Göttlicher Wille iſt, ſo mach es geſund, und ſey du,
der HErr, ſein beſter Artzt. Gieb ihm ſeine verlor-
ne Geſundheit wieder, und erhalte uns diß liebe
Kind zu unſerer Freude, daß es mit uns dich den
Vatter in dem Himmel preiſe, in dem Land der Le-
bedigen: Du haſt je gnädiglich verheiſſen, ruffe
mich an in der Noth, ſo will ich dich erretten, und
du ſollt mich preiſen. Ach HERR! unſer Betrüb-

niß,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0522" n="500"/>
        <fw place="top" type="header">Gebett der Eltern</fw><lb/>
        <div n="2">
          <head>Gebett der Eltern wann ein Kind kranck<lb/>
liegt.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">O</hi>Gnädiger und barmhertziger <hi rendition="#g">GOTT</hi> und<lb/>
Vatter! der du dich über uns arme Men-<lb/>
&#x017F;chen erbarme&#x017F;t, wie &#x017F;ich ein Vatter über &#x017F;eine<lb/>
Kinder erbarmet: Du weißt, wie nahe es uns zu<lb/>
Hertzen gehet, daß wir un&#x017F;er liebes Kind &#x017F;o hart<lb/>
&#x017F;ehen darnieder liegen, dem wir doch nicht helffen<lb/>
können, als durch dich, den Vatter über alles was<lb/>
Kinder heißt, beydes im Himmel und auf Erden:<lb/>
Haben wir ge&#x017F;ündiget, daß du uns diß Haus-Creutz<lb/>
zuge&#x017F;chicket, &#x017F;o vergieb uns gnädiglich un&#x017F;ere Sün-<lb/>
den, und laß un&#x017F;ere Mi&#x017F;&#x017F;ethat nicht heimge&#x017F;ucht<lb/>
werden an un&#x017F;ern Kindern, und erbarme dich in<lb/>
Gnaden über un&#x017F;er kranckes Kind: Lindere ihm &#x017F;ei-<lb/>
ne Schmertzen, gieb ihm eine kindliche Gela&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
heit und Gedult, &#x017F;ein Creutz zu tragen: Gieb dein<lb/>
göttliches Gedeyen, Krafft und Segen, zu den or-<lb/>
dentlichen Mitteln, die wir zu &#x017F;einer Gene&#x017F;ung brau-<lb/>
chen, daß &#x017F;ie wohl an&#x017F;chlagen und gedeyen: Und<lb/>
wenn es deinem heiligen Rath gemäß, und dein<lb/>
Göttlicher Wille i&#x017F;t, &#x017F;o mach es ge&#x017F;und, und &#x017F;ey du,<lb/>
der HErr, &#x017F;ein be&#x017F;ter Artzt. Gieb ihm &#x017F;eine verlor-<lb/>
ne Ge&#x017F;undheit wieder, und erhalte uns diß liebe<lb/>
Kind zu un&#x017F;erer Freude, daß es mit uns dich den<lb/>
Vatter in dem Himmel prei&#x017F;e, in dem Land der Le-<lb/>
bedigen: Du ha&#x017F;t je gnädiglich verhei&#x017F;&#x017F;en, ruffe<lb/>
mich an in der Noth, &#x017F;o will ich dich erretten, und<lb/>
du &#x017F;ollt mich prei&#x017F;en. Ach HERR! un&#x017F;er Betrüb-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">niß,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[500/0522] Gebett der Eltern Gebett der Eltern wann ein Kind kranck liegt. OGnädiger und barmhertziger GOTT und Vatter! der du dich über uns arme Men- ſchen erbarmeſt, wie ſich ein Vatter über ſeine Kinder erbarmet: Du weißt, wie nahe es uns zu Hertzen gehet, daß wir unſer liebes Kind ſo hart ſehen darnieder liegen, dem wir doch nicht helffen können, als durch dich, den Vatter über alles was Kinder heißt, beydes im Himmel und auf Erden: Haben wir geſündiget, daß du uns diß Haus-Creutz zugeſchicket, ſo vergieb uns gnädiglich unſere Sün- den, und laß unſere Miſſethat nicht heimgeſucht werden an unſern Kindern, und erbarme dich in Gnaden über unſer kranckes Kind: Lindere ihm ſei- ne Schmertzen, gieb ihm eine kindliche Gelaſſen- heit und Gedult, ſein Creutz zu tragen: Gieb dein göttliches Gedeyen, Krafft und Segen, zu den or- dentlichen Mitteln, die wir zu ſeiner Geneſung brau- chen, daß ſie wohl anſchlagen und gedeyen: Und wenn es deinem heiligen Rath gemäß, und dein Göttlicher Wille iſt, ſo mach es geſund, und ſey du, der HErr, ſein beſter Artzt. Gieb ihm ſeine verlor- ne Geſundheit wieder, und erhalte uns diß liebe Kind zu unſerer Freude, daß es mit uns dich den Vatter in dem Himmel preiſe, in dem Land der Le- bedigen: Du haſt je gnädiglich verheiſſen, ruffe mich an in der Noth, ſo will ich dich erretten, und du ſollt mich preiſen. Ach HERR! unſer Betrüb- niß,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/522
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 500. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/522>, abgerufen am 23.07.2024.