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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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Gebett
muth nicht kleinmüthig machen, gieb mir bey allem
zeitlichen Segen ein geheiligtes Hertz, daß ich zeit-
liche Güter habe, als hätte ich sie nicht: Auch heilige
Hände, daß ich wohlzuthun und mitzutheilen nicht
vergesse: Mache mich nur reich an Erkänntniß und
Furcht GOttes, reich an Glauben, Liebe, Gedult
und Hoffnung: Mit diesem will ich sicher durch die
Welt gehen, den mir die Welt nicht nehmen kan:
Mit diesem Reichthum will ich durch den finstern
Thal des Todes gehen, bis du mir geben wirst das
schöne Erbtheil droben in dem Himmel, Amen.

Gebett wider unkeusche Gedancken.
Sprüchw. Sal. 23, 17. Dein Hertz folge nicht den Sündern:
Sondern sey stets in der Furcht des HErrn.

OReiner und heiliger GOtt! der du alles unrei-
ne Wesen hassest. Ich beklage und betrübe
mich, daß mein Hertz, welches ein Tempel deines
Geistes seyn soll, noch mit so vielen sündlichen Lüsten
verunreiniget wird, und daß auch selbst der Kampf
wider dieselbe nicht ohne Sünde ist: Vergieb mir,
mein Vatter, wenn ich etwa durch unordentliches
Leben zu Aufsteigung solcher Gedancken Anlaß
gegeben, oder deren ersten Bewegungen nicht gleich
und tapffer genug widerstanden habe. Ach mein
GOtt! verbanne aus meinem Hertzen alle solche
böse Gedancken, daß ich den Tempel deines Geistes
damit nicht beflecke, sondern sie bis in den Abgrund
der Höllen verdamme: Gieb, daß ich mein Fleisch
creutzige sammt seinen bösen Lüsten und Begierden,
und den ersten Funcken bald dämpfe, daß kein Feuer

unrei-

Gebett
muth nicht kleinmüthig machen, gieb mir bey allem
zeitlichen Segen ein geheiligtes Hertz, daß ich zeit-
liche Güter habe, als hätte ich ſie nicht: Auch heilige
Hände, daß ich wohlzuthun und mitzutheilen nicht
vergeſſe: Mache mich nur reich an Erkänntniß und
Furcht GOttes, reich an Glauben, Liebe, Gedult
und Hoffnung: Mit dieſem will ich ſicher durch die
Welt gehen, den mir die Welt nicht nehmen kan:
Mit dieſem Reichthum will ich durch den finſtern
Thal des Todes gehen, bis du mir geben wirſt das
ſchöne Erbtheil droben in dem Himmel, Amen.

Gebett wider unkeuſche Gedancken.
Sprüchw. Sal. 23, 17. Dein Hertz folge nicht den Sündern:
Sondern ſey ſtets in der Furcht des HErrn.

OReiner und heiliger GOtt! der du alles unrei-
ne Weſen haſſeſt. Ich beklage und betrübe
mich, daß mein Hertz, welches ein Tempel deines
Geiſtes ſeyn ſoll, noch mit ſo vielen ſündlichen Lüſten
verunreiniget wird, und daß auch ſelbſt der Kampf
wider dieſelbe nicht ohne Sünde iſt: Vergieb mir,
mein Vatter, wenn ich etwa durch unordentliches
Leben zu Aufſteigung ſolcher Gedancken Anlaß
gegeben, oder deren erſten Bewegungen nicht gleich
und tapffer genug widerſtanden habe. Ach mein
GOtt! verbanne aus meinem Hertzen alle ſolche
böſe Gedancken, daß ich den Tempel deines Geiſtes
damit nicht beflecke, ſondern ſie bis in den Abgrund
der Höllen verdamme: Gieb, daß ich mein Fleiſch
creutzige ſammt ſeinen böſen Lüſten und Begierden,
und den erſten Funcken bald dämpfe, daß kein Feuer

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[442/0464] Gebett muth nicht kleinmüthig machen, gieb mir bey allem zeitlichen Segen ein geheiligtes Hertz, daß ich zeit- liche Güter habe, als hätte ich ſie nicht: Auch heilige Hände, daß ich wohlzuthun und mitzutheilen nicht vergeſſe: Mache mich nur reich an Erkänntniß und Furcht GOttes, reich an Glauben, Liebe, Gedult und Hoffnung: Mit dieſem will ich ſicher durch die Welt gehen, den mir die Welt nicht nehmen kan: Mit dieſem Reichthum will ich durch den finſtern Thal des Todes gehen, bis du mir geben wirſt das ſchöne Erbtheil droben in dem Himmel, Amen. Gebett wider unkeuſche Gedancken. Sprüchw. Sal. 23, 17. Dein Hertz folge nicht den Sündern: Sondern ſey ſtets in der Furcht des HErrn. OReiner und heiliger GOtt! der du alles unrei- ne Weſen haſſeſt. Ich beklage und betrübe mich, daß mein Hertz, welches ein Tempel deines Geiſtes ſeyn ſoll, noch mit ſo vielen ſündlichen Lüſten verunreiniget wird, und daß auch ſelbſt der Kampf wider dieſelbe nicht ohne Sünde iſt: Vergieb mir, mein Vatter, wenn ich etwa durch unordentliches Leben zu Aufſteigung ſolcher Gedancken Anlaß gegeben, oder deren erſten Bewegungen nicht gleich und tapffer genug widerſtanden habe. Ach mein GOtt! verbanne aus meinem Hertzen alle ſolche böſe Gedancken, daß ich den Tempel deines Geiſtes damit nicht beflecke, ſondern ſie bis in den Abgrund der Höllen verdamme: Gieb, daß ich mein Fleiſch creutzige ſammt ſeinen böſen Lüſten und Begierden, und den erſten Funcken bald dämpfe, daß kein Feuer unrei-

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 442. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/464>, abgerufen am 22.11.2024.