Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
Sechste Stuffe.
Die Freystadt der göttlichen Barmher-
tzigkeit.
2 B. Mos. 34, 6. HErr, HErr GOtt, barmhertzig, gnädig, gedultig, von gros-
ser Güte und Treu.

HErr! höre mein Wort, mercke auf
meine Rede, vernimm mein Schreyen,
mein König und mein GOtt, dann ich will
vor dir beten. Allmächtiger GOtt und
höchst-barmhertziger Vatter! Es erschallet
nun wiederum in meinen Ohren und Her-
tzen deine Buß - Posaune und Gnaden-
Stimme, die mich zur wahren Bekehrung
aufmuntert. Du hast mir zugeruffen: Keh-
re wieder! kehre wieder, o Sulamith! er-
kenne und bereue deine Missethat, daß du
wider den HErrn deinen GOtt gesündiget
hast, so will ich nicht ewiglich zürnen, sondern
mich in Gnaden wiedrum zu dir wenden. A-
ber ach HErr! weißt du doch selbsten wohl,
wie untüchtig ich bin, von mir selbst, als von
mir selbst, mich zu dir zu bekehren. Sollte
wohl ein Mohr seine Haut, und ein Parder
seine Flecken können wandeln; wie sollte ich
dann aus eignen und natürlichen Kräfften

von
Sechſte Stuffe.
Die Freyſtadt der göttlichen Barmher-
tzigkeit.
2 B. Moſ. 34, 6. HErr, HErr GOtt, barmhertzig, gnädig, gedultig, von groſ-
ſer Güte und Treu.

HErr! höre mein Wort, mercke auf
meine Rede, vernimm mein Schreyen,
mein König und mein GOtt, dann ich will
vor dir beten. Allmächtiger GOtt und
höchſt-barmhertziger Vatter! Es erſchallet
nun wiederum in meinen Ohren und Her-
tzen deine Buß - Poſaune und Gnaden-
Stimme, die mich zur wahren Bekehrung
aufmuntert. Du haſt mir zugeruffen: Keh-
re wieder! kehre wieder, o Sulamith! er-
kenne und bereue deine Miſſethat, daß du
wider den HErrn deinen GOtt geſündiget
haſt, ſo will ich nicht ewiglich zürnen, ſondern
mich in Gnaden wiedrum zu dir wenden. A-
ber ach HErr! weißt du doch ſelbſten wohl,
wie untüchtig ich bin, von mir ſelbſt, als von
mir ſelbſt, mich zu dir zu bekehren. Sollte
wohl ein Mohr ſeine Haut, und ein Parder
ſeine Flecken können wandeln; wie ſollte ich
dann aus eignen und natürlichen Kräfften

von
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0403" n="381"/>
          <div n="3">
            <head>Sech&#x017F;te Stuffe.<lb/>
Die Frey&#x017F;tadt der göttlichen Barmher-<lb/>
tzigkeit.</head><lb/>
            <cit>
              <quote>2 B. Mo&#x017F;. 34, 6. HErr, HErr GOtt, barmhertzig, gnädig, gedultig, von gro&#x017F;-<lb/>
&#x017F;er Güte und Treu.</quote>
            </cit><lb/>
            <p><hi rendition="#in">H</hi>Err! höre mein Wort, mercke auf<lb/>
meine Rede, vernimm mein Schreyen,<lb/>
mein König und mein GOtt, dann ich will<lb/>
vor dir beten. Allmächtiger GOtt und<lb/>
höch&#x017F;t-barmhertziger Vatter! Es er&#x017F;challet<lb/>
nun wiederum in meinen Ohren und Her-<lb/>
tzen deine Buß - Po&#x017F;aune und Gnaden-<lb/>
Stimme, die mich zur wahren Bekehrung<lb/>
aufmuntert. Du ha&#x017F;t mir zugeruffen: Keh-<lb/>
re wieder! kehre wieder, o Sulamith! er-<lb/>
kenne und bereue deine Mi&#x017F;&#x017F;ethat, daß du<lb/>
wider den HErrn deinen GOtt ge&#x017F;ündiget<lb/>
ha&#x017F;t, &#x017F;o will ich nicht ewiglich zürnen, &#x017F;ondern<lb/>
mich in Gnaden wiedrum zu dir wenden. A-<lb/>
ber ach HErr! weißt du doch &#x017F;elb&#x017F;ten wohl,<lb/>
wie untüchtig ich bin, von mir &#x017F;elb&#x017F;t, als von<lb/>
mir &#x017F;elb&#x017F;t, mich zu dir zu bekehren. Sollte<lb/>
wohl ein Mohr &#x017F;eine Haut, und ein Parder<lb/>
&#x017F;eine Flecken können wandeln; wie &#x017F;ollte ich<lb/>
dann aus eignen und natürlichen Kräfften<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">von</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[381/0403] Sechſte Stuffe. Die Freyſtadt der göttlichen Barmher- tzigkeit. 2 B. Moſ. 34, 6. HErr, HErr GOtt, barmhertzig, gnädig, gedultig, von groſ- ſer Güte und Treu. HErr! höre mein Wort, mercke auf meine Rede, vernimm mein Schreyen, mein König und mein GOtt, dann ich will vor dir beten. Allmächtiger GOtt und höchſt-barmhertziger Vatter! Es erſchallet nun wiederum in meinen Ohren und Her- tzen deine Buß - Poſaune und Gnaden- Stimme, die mich zur wahren Bekehrung aufmuntert. Du haſt mir zugeruffen: Keh- re wieder! kehre wieder, o Sulamith! er- kenne und bereue deine Miſſethat, daß du wider den HErrn deinen GOtt geſündiget haſt, ſo will ich nicht ewiglich zürnen, ſondern mich in Gnaden wiedrum zu dir wenden. A- ber ach HErr! weißt du doch ſelbſten wohl, wie untüchtig ich bin, von mir ſelbſt, als von mir ſelbſt, mich zu dir zu bekehren. Sollte wohl ein Mohr ſeine Haut, und ein Parder ſeine Flecken können wandeln; wie ſollte ich dann aus eignen und natürlichen Kräfften von

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/403
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/403>, abgerufen am 02.07.2024.