tes Ehren, mit Dancken und Betten hinbringen. Ich dancke dir, o GOtt! vor deine vielfältige Gaaben, die du an diesem Tag mir ertheilet: Auf einen Sonn- tag ist JEsus mein Heyland aus dem Grabe aufer- standen, und der H. Geist über die Apostel ausgegos- sen, darum erinnere ich mich an diesem Tage billich meiner Erlösung, die durch JEsum Christum gesche- hen ist, und der Mittheilung des H. Geistes, wel- cher in der H. Tauffe reichlich über mich ist ausgegos- sen worden. Ich dancke dir vor dein heiliges reines Wort, so du an diesem Tag lässest predigen, zum Un- terricht und Erbauung meiner Seelen. Ich dancke dir vor alle leibliche und geistliche Wohlthaten, die ich Zeit meines Lebens von deiner Vatter-Hand em- pfangen habe, daß du mich von Jugend auf geleitet, geführet, erhalten und sehr viel Gutes an Leib und Seel gethan hast. O wer kan doch deine Wohltha- ten alle nennen, die da unzählich sind. Nicht allein aber soll dieser Tag mein Danck-Tag, sondern auch mein Bett-Tag seyn. Ich bitte dich, mein GOtt und Vatter! laß mich diesen Tag in deiner Furcht hin- bringen, behüte mich vor Verführungen, eitelen Gedancken, bösen Gesellschafften. Ach! daß alle mei- ne Adern Zungen, und meine Bluts-Tropffen Stimmen wären, dich, o Dreyeiniger GOtt, Vat- ter, Sohn und H. Geist! zu loben und zu preisen. Ach! daß keine Stunde vergienge, daran ich nicht dein Lob ausbreitete. Versiegle in meinem Hertzen das gehörte Wort, daß ich fleißig daran gedencke, dar- nach mein Leben und Wandel einrichte, und da ich
nun
Der gläubige Chriſt bringet
tes Ehren, mit Dancken und Betten hinbringen. Ich dancke dir, o GOtt! vor deine vielfältige Gaaben, die du an dieſem Tag mir ertheilet: Auf einen Sonn- tag iſt JEſus mein Heyland aus dem Grabe aufer- ſtanden, und der H. Geiſt über die Apoſtel ausgegoſ- ſen, darum erinnere ich mich an dieſem Tage billich meiner Erlöſung, die durch JEſum Chriſtum geſche- hen iſt, und der Mittheilung des H. Geiſtes, wel- cher in der H. Tauffe reichlich über mich iſt ausgegoſ- ſen worden. Ich dancke dir vor dein heiliges reines Wort, ſo du an dieſem Tag läſſeſt predigen, zum Un- terricht und Erbauung meiner Seelen. Ich dancke dir vor alle leibliche und geiſtliche Wohlthaten, die ich Zeit meines Lebens von deiner Vatter-Hand em- pfangen habe, daß du mich von Jugend auf geleitet, geführet, erhalten und ſehr viel Gutes an Leib und Seel gethan haſt. O wer kan doch deine Wohltha- ten alle nennen, die da unzählich ſind. Nicht allein aber ſoll dieſer Tag mein Danck-Tag, ſondern auch mein Bett-Tag ſeyn. Ich bitte dich, mein GOtt und Vatter! laß mich dieſen Tag in deiner Furcht hin- bringen, behüte mich vor Verführungen, eitelen Gedancken, böſen Geſellſchafften. Ach! daß alle mei- ne Adern Zungen, und meine Bluts-Tropffen Stimmen wären, dich, o Dreyeiniger GOtt, Vat- ter, Sohn und H. Geiſt! zu loben und zu preiſen. Ach! daß keine Stunde vergienge, daran ich nicht dein Lob ausbreitete. Verſiegle in meinem Hertzen das gehörte Wort, daß ich fleißig daran gedencke, dar- nach mein Leben und Wandel einrichte, und da ich
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Der gläubige Chriſt bringet
tes Ehren, mit Dancken und Betten hinbringen. Ich
dancke dir, o GOtt! vor deine vielfältige Gaaben,
die du an dieſem Tag mir ertheilet: Auf einen Sonn-
tag iſt JEſus mein Heyland aus dem Grabe aufer-
ſtanden, und der H. Geiſt über die Apoſtel ausgegoſ-
ſen, darum erinnere ich mich an dieſem Tage billich
meiner Erlöſung, die durch JEſum Chriſtum geſche-
hen iſt, und der Mittheilung des H. Geiſtes, wel-
cher in der H. Tauffe reichlich über mich iſt ausgegoſ-
ſen worden. Ich dancke dir vor dein heiliges reines
Wort, ſo du an dieſem Tag läſſeſt predigen, zum Un-
terricht und Erbauung meiner Seelen. Ich dancke
dir vor alle leibliche und geiſtliche Wohlthaten, die
ich Zeit meines Lebens von deiner Vatter-Hand em-
pfangen habe, daß du mich von Jugend auf geleitet,
geführet, erhalten und ſehr viel Gutes an Leib und
Seel gethan haſt. O wer kan doch deine Wohltha-
ten alle nennen, die da unzählich ſind. Nicht allein aber
ſoll dieſer Tag mein Danck-Tag, ſondern auch mein
Bett-Tag ſeyn. Ich bitte dich, mein GOtt und
Vatter! laß mich dieſen Tag in deiner Furcht hin-
bringen, behüte mich vor Verführungen, eitelen
Gedancken, böſen Geſellſchafften. Ach! daß alle mei-
ne Adern Zungen, und meine Bluts-Tropffen
Stimmen wären, dich, o Dreyeiniger GOtt, Vat-
ter, Sohn und H. Geiſt! zu loben und zu preiſen.
Ach! daß keine Stunde vergienge, daran ich nicht
dein Lob ausbreitete. Verſiegle in meinem Hertzen
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Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/40>, abgerufen am 29.06.2024.
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