Apoc. 4, 20. Siehe, ich stehe vor der Thür, und klopffe an: So jemand meine Stimme hören wird, zu dem werde ich eingehen, und das Abendmahl mit ihm hal- ten und er mit mir.
SO willt du dann, theurester Menschen- Freund, JEsu! jetzt in meinem Hertzen ein- kehren, und bey mir deine Wohnung machen! Wer bin ich, HErr! und was ist mein Haus, daß du mich so hoch würdigest? Woher kommt mir die Ehre, daß du, aller Herren HErr! bey deinem Knecht; du Allerheiligster bey mir Unheiligen; du Allerhöchster bey dem Niedrigsten; und du Allmäch- tiger bey mir, dem Ohnmächtigen zu wohnen, Lust hast. Ach HErr! wann ich auf mich sehe, möch- te ich wohl voll Angst und Furcht mit Petro sagen: HErr, gehe von mir, dann ich bin ein sündiger Mensch. Und wie kan ein dürres Heu bestehen, vor einer verzehrenden Glut? Aber, wann ich auf deine Gnade sehe, so ruffe ich dir zu: Komm herein, du Gesegneter des HErrn! dann deine Allmacht ist grösser als meine Ohnmacht; und deine überschweng- liche Gnade grösser, als meine Sünde. O HErr der Herrlichkeit! du gnadenreicher Engel des Bun- des! der du nicht verlässest diejenige, die in Demuth zu deinem Gnaden-Thron kommen. Ich gieng in der dürren Wüste dieser Welt, bekümmert und bela- den mit der schweren Last und Bürde meiner Sün- den: Aber du sahest mich, und nahmest die schwere Sünden-Last von meinen schwachen Menschen- Schultern. Ach wie leicht wurde mein Hertz, da du mich los sprachest von allen meinen Sünden, und
sie
Zutritt zum Gnaden-Thron.
Sechſte Andacht.
Apoc. 4, 20. Siehe, ich ſtehe vor der Thür, und klopffe an: So jemand meine Stimme hören wird, zu dem werde ich eingehen, und das Abendmahl mit ihm hal- ten und er mit mir.
SO willt du dann, theureſter Menſchen- Freund, JEſu! jetzt in meinem Hertzen ein- kehren, und bey mir deine Wohnung machen! Wer bin ich, HErr! und was iſt mein Haus, daß du mich ſo hoch würdigeſt? Woher kommt mir die Ehre, daß du, aller Herren HErr! bey deinem Knecht; du Allerheiligſter bey mir Unheiligen; du Allerhöchſter bey dem Niedrigſten; und du Allmäch- tiger bey mir, dem Ohnmächtigen zu wohnen, Luſt haſt. Ach HErr! wann ich auf mich ſehe, möch- te ich wohl voll Angſt und Furcht mit Petro ſagen: HErr, gehe von mir, dann ich bin ein ſündiger Menſch. Und wie kan ein dürres Heu beſtehen, vor einer verzehrenden Glut? Aber, wann ich auf deine Gnade ſehe, ſo ruffe ich dir zu: Komm herein, du Geſegneter des HErrn! dann deine Allmacht iſt gröſſer als meine Ohnmacht; und deine überſchweng- liche Gnade gröſſer, als meine Sünde. O HErr der Herrlichkeit! du gnadenreicher Engel des Bun- des! der du nicht verläſſeſt diejenige, die in Demuth zu deinem Gnaden-Thron kommen. Ich gieng in der dürren Wüſte dieſer Welt, bekümmert und bela- den mit der ſchweren Laſt und Bürde meiner Sün- den: Aber du ſaheſt mich, und nahmeſt die ſchwere Sünden-Laſt von meinen ſchwachen Menſchen- Schultern. Ach wie leicht wurde mein Hertz, da du mich los ſpracheſt von allen meinen Sünden, und
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Zutritt zum Gnaden-Thron.
Sechſte Andacht.
Apoc. 4, 20. Siehe, ich ſtehe vor der Thür, und klopffe an: So jemand meine
Stimme hören wird, zu dem werde ich eingehen, und das Abendmahl mit ihm hal-
ten und er mit mir.
SO willt du dann, theureſter Menſchen-
Freund, JEſu! jetzt in meinem Hertzen ein-
kehren, und bey mir deine Wohnung machen! Wer
bin ich, HErr! und was iſt mein Haus, daß du
mich ſo hoch würdigeſt? Woher kommt mir die
Ehre, daß du, aller Herren HErr! bey deinem
Knecht; du Allerheiligſter bey mir Unheiligen; du
Allerhöchſter bey dem Niedrigſten; und du Allmäch-
tiger bey mir, dem Ohnmächtigen zu wohnen, Luſt
haſt. Ach HErr! wann ich auf mich ſehe, möch-
te ich wohl voll Angſt und Furcht mit Petro ſagen:
HErr, gehe von mir, dann ich bin ein ſündiger
Menſch. Und wie kan ein dürres Heu beſtehen,
vor einer verzehrenden Glut? Aber, wann ich auf
deine Gnade ſehe, ſo ruffe ich dir zu: Komm herein,
du Geſegneter des HErrn! dann deine Allmacht iſt
gröſſer als meine Ohnmacht; und deine überſchweng-
liche Gnade gröſſer, als meine Sünde. O HErr
der Herrlichkeit! du gnadenreicher Engel des Bun-
des! der du nicht verläſſeſt diejenige, die in Demuth
zu deinem Gnaden-Thron kommen. Ich gieng in
der dürren Wüſte dieſer Welt, bekümmert und bela-
den mit der ſchweren Laſt und Bürde meiner Sün-
den: Aber du ſaheſt mich, und nahmeſt die ſchwere
Sünden-Laſt von meinen ſchwachen Menſchen-
Schultern. Ach wie leicht wurde mein Hertz, da
du mich los ſpracheſt von allen meinen Sünden, und
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 348. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/370>, abgerufen am 25.11.2024.
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