Gieb, daß ich von nun an in einem neuen Leben vor dir wandeln, mit neuem Eifer dir dienen, mit neuer Liebe dir anhangen, und hinfüro unzertrennlich bey dir bleiben möge, Amen! Amen.
Sechste Stuffe. Prüffung des Glaubens.
Psalm 51, 19. Entsündige mich mit Ysopen, daß ich rein werde: Wasche mich, daß ich schneeweiß werde.
O Reiner und heiliger GOtt! vor welchem kein Sünder bestehen kan; wann du willt mit ihm rechten, kan er dir auf tausend nicht eins ant- worten. Ich komme nicht auf meine eigene Ge- rechtigkeit, denn die ist wie ein beflecktes Kleid. Ich rühme mich nicht meiner guten Wercke, dann die sind nicht mein, sondern dein eigen, der du in mir würckest, beyde das Wollen und Vollbringen. Es sind Schulden, womit ich nichts verdienen kan; und wann ich es schon aufs beste wollte machen, finde ich doch tausend Gebrechen in meinen besten Verrichtungen. Ich komme dann vielmehr als ein armer Fluch-und Todes-würdiger Sünder, der ich durchaus mangele des Ruhms, den ich haben sollte vor dir, dem lebendigen GOtt! sehe ich auf mein Hertz, so finde ich es gantz matt, mit Sünden be- sudelt und befleckt. Mein Verstand ist so voll Unwissenheit in den Dingen, die ich wissen soll, daß ich wohl Ursach habe, mich zu betrüben über das
elende
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Die wahre Selbſtverläugnung.
Gieb, daß ich von nun an in einem neuen Leben vor dir wandeln, mit neuem Eifer dir dienen, mit neuer Liebe dir anhangen, und hinfüro unzertrennlich bey dir bleiben möge, Amen! Amen.
Sechste Stuffe. Prüffung des Glaubens.
Pſalm 51, 19. Entſündige mich mit Yſopen, daß ich rein werde: Waſche mich, daß ich ſchneeweiß werde.
O Reiner und heiliger GOtt! vor welchem kein Sünder beſtehen kan; wann du willt mit ihm rechten, kan er dir auf tauſend nicht eins ant- worten. Ich komme nicht auf meine eigene Ge- rechtigkeit, denn die iſt wie ein beflecktes Kleid. Ich rühme mich nicht meiner guten Wercke, dann die ſind nicht mein, ſondern dein eigen, der du in mir würckeſt, beyde das Wollen und Vollbringen. Es ſind Schulden, womit ich nichts verdienen kan; und wann ich es ſchon aufs beſte wollte machen, finde ich doch tauſend Gebrechen in meinen beſten Verrichtungen. Ich komme dann vielmehr als ein armer Fluch-und Todes-würdiger Sünder, der ich durchaus mangele des Ruhms, den ich haben ſollte vor dir, dem lebendigen GOtt! ſehe ich auf mein Hertz, ſo finde ich es gantz matt, mit Sünden be- ſudelt und befleckt. Mein Verſtand iſt ſo voll Unwiſſenheit in den Dingen, die ich wiſſen ſoll, daß ich wohl Urſach habe, mich zu betrüben über das
elende
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Die wahre Selbſtverläugnung.
Gieb, daß ich von nun an in einem neuen
Leben vor dir wandeln, mit neuem Eifer
dir dienen, mit neuer Liebe dir anhangen,
und hinfüro unzertrennlich bey dir bleiben
möge, Amen! Amen.
Sechste Stuffe.
Prüffung des Glaubens.
Pſalm 51, 19. Entſündige mich mit Yſopen, daß ich rein werde: Waſche mich,
daß ich ſchneeweiß werde.
O Reiner und heiliger GOtt! vor welchem kein
Sünder beſtehen kan; wann du willt mit
ihm rechten, kan er dir auf tauſend nicht eins ant-
worten. Ich komme nicht auf meine eigene Ge-
rechtigkeit, denn die iſt wie ein beflecktes Kleid. Ich
rühme mich nicht meiner guten Wercke, dann die
ſind nicht mein, ſondern dein eigen, der du in mir
würckeſt, beyde das Wollen und Vollbringen. Es
ſind Schulden, womit ich nichts verdienen kan;
und wann ich es ſchon aufs beſte wollte machen,
finde ich doch tauſend Gebrechen in meinen beſten
Verrichtungen. Ich komme dann vielmehr als ein
armer Fluch-und Todes-würdiger Sünder, der ich
durchaus mangele des Ruhms, den ich haben ſollte
vor dir, dem lebendigen GOtt! ſehe ich auf mein
Hertz, ſo finde ich es gantz matt, mit Sünden be-
ſudelt und befleckt. Mein Verſtand iſt ſo voll
Unwiſſenheit in den Dingen, die ich wiſſen ſoll, daß
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 313. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/335>, abgerufen am 27.11.2024.
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