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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

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nach eingesammleter Erndte.
Gebett.

DAncket dem HERRN, denn er ist freundlich,
und seine Güte währet ewiglich. Also spre-
che ich, mein GOTT! da ich wiederum die ge-
segnete Erndte-Zeit erlebet habe. O du gnaden-
reicher GOtt! wie groß ist deine Güte, die du an
uns beweisest, du hast das Erdreich gegründet auf
seinen Boden, daß es bleibet immer und ewiglich.
Aber in eben dieses Erdreich hast du deine herrliche
Schätze geleget, dasselbe muß uns die Früchte reich-
lich hervor bringen, die zu unserer Lebens-Erhal-
tung, Nahrung und Gesundheit dienen. Son-
derlich hast du, o liebreicher Vatter! dieses Jahr
gecrönet mit deinem Gut, deine Fußstapffen trief-
fen noch vom Fett, du hast gefeuchtet die Berge
von oben her, du häst das Land voll Früchte ge-
macht, die du schaffest. Du hast lassen Gras
wachsen für das Vieh, und Saat zu Nutz der
Menschen, daß du Brodt aus der Erden bringest.
Ach treuer Vatter! du hast dieses Jahr wiederum
uns, deinen, wiewohl undanckbaren Kindern,
Speise und Tranck geschencket, du hast unsere
Erndte behütet, der Himmel hat die Erde erhöret,
und die Erde hat Korn und Most gebracht, du hast
uns geben Früh-Regen und Spath-Regen zu rech-
ter Zeit, daher haben unsere Felder geblühet, und
haben den von dir, aus ihnen, uns entspringen-
den Segen dargereichet. Unsere Bäume haben
allerley schöne und liebliche Früchte durch deine

Gnade
nach eingeſammleter Erndte.
Gebett.

DAncket dem HERRN, denn er iſt freundlich,
und ſeine Güte währet ewiglich. Alſo ſpre-
che ich, mein GOTT! da ich wiederum die ge-
ſegnete Erndte-Zeit erlebet habe. O du gnaden-
reicher GOtt! wie groß iſt deine Güte, die du an
uns beweiſeſt, du haſt das Erdreich gegründet auf
ſeinen Boden, daß es bleibet immer und ewiglich.
Aber in eben dieſes Erdreich haſt du deine herrliche
Schätze geleget, daſſelbe muß uns die Früchte reich-
lich hervor bringen, die zu unſerer Lebens-Erhal-
tung, Nahrung und Geſundheit dienen. Son-
derlich haſt du, o liebreicher Vatter! dieſes Jahr
gecrönet mit deinem Gut, deine Fußſtapffen trief-
fen noch vom Fett, du haſt gefeuchtet die Berge
von oben her, du häſt das Land voll Früchte ge-
macht, die du ſchaffeſt. Du haſt laſſen Gras
wachſen für das Vieh, und Saat zu Nutz der
Menſchen, daß du Brodt aus der Erden bringeſt.
Ach treuer Vatter! du haſt dieſes Jahr wiederum
uns, deinen, wiewohl undanckbaren Kindern,
Speiſe und Tranck geſchencket, du haſt unſere
Erndte behütet, der Himmel hat die Erde erhöret,
und die Erde hat Korn und Moſt gebracht, du haſt
uns geben Früh-Regen und Spath-Regen zu rech-
ter Zeit, daher haben unſere Felder geblühet, und
haben den von dir, aus ihnen, uns entſpringen-
den Segen dargereichet. Unſere Bäume haben
allerley ſchöne und liebliche Früchte durch deine

Gnade
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[271/0293] nach eingeſammleter Erndte. Gebett. DAncket dem HERRN, denn er iſt freundlich, und ſeine Güte währet ewiglich. Alſo ſpre- che ich, mein GOTT! da ich wiederum die ge- ſegnete Erndte-Zeit erlebet habe. O du gnaden- reicher GOtt! wie groß iſt deine Güte, die du an uns beweiſeſt, du haſt das Erdreich gegründet auf ſeinen Boden, daß es bleibet immer und ewiglich. Aber in eben dieſes Erdreich haſt du deine herrliche Schätze geleget, daſſelbe muß uns die Früchte reich- lich hervor bringen, die zu unſerer Lebens-Erhal- tung, Nahrung und Geſundheit dienen. Son- derlich haſt du, o liebreicher Vatter! dieſes Jahr gecrönet mit deinem Gut, deine Fußſtapffen trief- fen noch vom Fett, du haſt gefeuchtet die Berge von oben her, du häſt das Land voll Früchte ge- macht, die du ſchaffeſt. Du haſt laſſen Gras wachſen für das Vieh, und Saat zu Nutz der Menſchen, daß du Brodt aus der Erden bringeſt. Ach treuer Vatter! du haſt dieſes Jahr wiederum uns, deinen, wiewohl undanckbaren Kindern, Speiſe und Tranck geſchencket, du haſt unſere Erndte behütet, der Himmel hat die Erde erhöret, und die Erde hat Korn und Moſt gebracht, du haſt uns geben Früh-Regen und Spath-Regen zu rech- ter Zeit, daher haben unſere Felder geblühet, und haben den von dir, aus ihnen, uns entſpringen- den Segen dargereichet. Unſere Bäume haben allerley ſchöne und liebliche Früchte durch deine Gnade

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Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/293>, abgerufen am 24.11.2024.