cket, aber auch wieder davon befreyet, so soll er insonderheit ihm dafür dancken, und sich am Ende des Jahrs, so viel mög- lich, erinnern, was in jeder Woche oder Monat entweder ihm oder den Seinigen Gutes widerfahren sey, auf daß also die letzten Tage des Jahrs, ihm Lob-Bet-Danck-und Buß- Tage werden mögen, dabey er 6) auch GOtt um seine Gna- de in dem neuen Jahre anflehet.
Gebett.
WJe soll ich dem HErrn vergelten alle seine Gü- te und Treue, die er an mir gethan? Der HErr hat Grosses an mir gethan, deß bin ich frölich! O du Dreyeiniger GOtt, Vatter, Sohn und Heil. Geist, also spricht meine in deiner Gnade sich erfreuen- de Seele, da ich nun abermal unter deinem Schutz und Beystand ein Jahr glücklich zurück geleget ha- be. Ach GOTT! wie theuer ist deine Güte, daß Menschen-Kinder unter dem Schatten deiner Flü- gel trauen! sie werden truncken von den reichen Gü- tern deines Hauses; du tränckest sie mit Wollust, als mit einem Strom, denn bey dir ist die lebendi- ge Quelle, und in deinem Licht sehen wir das Licht. Mein GOtt! der Tage im Jahr sind viel, aber deine Wohlthaten noch vielmehr; Stunden und Minu- ten im Jahr kan man zählen, aber deine Wohltha- ten, die du an mir erwiesen, sind unzählich. Ich dan- cke dir, daß du mir dieses Jahr dein heilig Wort hast lassen lauter und rein predigen, und darinn mir den Weg zum Himmel und zu meinem ewigen Heyl anweisen. Ach! versiegle alles, was ich gehöret habe, in meinem Hertzen, und gieb mir deinen heiligen Geist, daß ich mein Leben darnach einrich-
ten
und dancket GOtt am Beſchluß des Jahrs.
cket, aber auch wieder davon befreyet, ſo ſoll er inſonderheit ihm dafür dancken, und ſich am Ende des Jahrs, ſo viel mög- lich, erinnern, was in jeder Woche oder Monat entweder ihm oder den Seinigen Gutes widerfahren ſey, auf daß alſo die letzten Tage des Jahrs, ihm Lob-Bet-Danck-und Buß- Tage werden mögen, dabey er 6) auch GOtt um ſeine Gna- de in dem neuen Jahre anflehet.
Gebett.
WJe ſoll ich dem HErrn vergelten alle ſeine Gü- te und Treue, die er an mir gethan? Der HErr hat Groſſes an mir gethan, deß bin ich frölich! O du Dreyeiniger GOtt, Vatter, Sohn und Heil. Geiſt, alſo ſpricht meine in deiner Gnade ſich erfreuen- de Seele, da ich nun abermal unter deinem Schutz und Beyſtand ein Jahr glücklich zurück geleget ha- be. Ach GOTT! wie theuer iſt deine Güte, daß Menſchen-Kinder unter dem Schatten deiner Flü- gel trauen! ſie werden truncken von den reichen Gü- tern deines Hauſes; du tränckeſt ſie mit Wolluſt, als mit einem Strom, denn bey dir iſt die lebendi- ge Quelle, und in deinem Licht ſehen wir das Licht. Mein GOtt! der Tage im Jahr ſind viel, aber deine Wohlthaten noch vielmehr; Stunden und Minu- ten im Jahr kan man zählen, aber deine Wohltha- ten, die du an mir erwieſen, ſind unzählich. Ich dan- cke dir, daß du mir dieſes Jahr dein heilig Wort haſt laſſen lauter und rein predigen, und darinn mir den Weg zum Himmel und zu meinem ewigen Heyl anweiſen. Ach! verſiegle alles, was ich gehöret habe, in meinem Hertzen, und gieb mir deinen heiligen Geiſt, daß ich mein Leben darnach einrich-
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und dancket GOtt am Beſchluß des Jahrs.
cket, aber auch wieder davon befreyet, ſo ſoll er inſonderheit
ihm dafür dancken, und ſich am Ende des Jahrs, ſo viel mög-
lich, erinnern, was in jeder Woche oder Monat entweder
ihm oder den Seinigen Gutes widerfahren ſey, auf daß alſo
die letzten Tage des Jahrs, ihm Lob-Bet-Danck-und Buß-
Tage werden mögen, dabey er 6) auch GOtt um ſeine Gna-
de in dem neuen Jahre anflehet.
Gebett.
WJe ſoll ich dem HErrn vergelten alle ſeine Gü-
te und Treue, die er an mir gethan? Der
HErr hat Groſſes an mir gethan, deß bin ich frölich!
O du Dreyeiniger GOtt, Vatter, Sohn und Heil.
Geiſt, alſo ſpricht meine in deiner Gnade ſich erfreuen-
de Seele, da ich nun abermal unter deinem Schutz
und Beyſtand ein Jahr glücklich zurück geleget ha-
be. Ach GOTT! wie theuer iſt deine Güte, daß
Menſchen-Kinder unter dem Schatten deiner Flü-
gel trauen! ſie werden truncken von den reichen Gü-
tern deines Hauſes; du tränckeſt ſie mit Wolluſt,
als mit einem Strom, denn bey dir iſt die lebendi-
ge Quelle, und in deinem Licht ſehen wir das Licht.
Mein GOtt! der Tage im Jahr ſind viel, aber deine
Wohlthaten noch vielmehr; Stunden und Minu-
ten im Jahr kan man zählen, aber deine Wohltha-
ten, die du an mir erwieſen, ſind unzählich. Ich dan-
cke dir, daß du mir dieſes Jahr dein heilig Wort haſt
laſſen lauter und rein predigen, und darinn mir den
Weg zum Himmel und zu meinem ewigen Heyl
anweiſen. Ach! verſiegle alles, was ich gehöret
habe, in meinem Hertzen, und gieb mir deinen
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 219. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/241>, abgerufen am 23.11.2024.
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