brechenden finstern Nacht darunter für al- ler Gefahr Leibes und der Seelen gesichert seyn. Meine Seele und Leib, und alles, was deine Gnaden-Hand mir gegeben, be- fehle ich deiner göttlichen Liebe: Wache, o HErr! über mich, daß mich kein Unglück betrübe; laß auch meine Seele zu dir wa- chen, und ihre Lust an dir haben. Däm- pfe den Satan, steure der bösen Welt, und hintertreibe alles, so mir schädlich seyn könn- te, daß ich in deiner Gnaden-Hand ange- zeichnet, in deiner Krafft morgendes Tages wieder aufstehen und dich preisen möge. Und weil du meinem Leben ein Ziel gesetzet, das ich nicht überschreiten kan, aber nicht weiß, wann es herbey nahen dörffte, so laß ja meinen Schlaf diese Racht nicht einen Sün- den- oder Todes-Schlaf seyn: Bewahre mich für einem bösen schnellen Tode; gieb mir aber deine Gnade, daß ich mich darzu stets bereit halte, und am Ende meines Lebens meine Seele mit Vernunfft und im Glauben in deine Hände befehlen kan; so schlafe ich sicher ein, o GOtt! denn du bist
bey
Kurtzes Abend-Gebett
brechenden finſtern Nacht darunter für al- ler Gefahr Leibes und der Seelen geſichert ſeyn. Meine Seele und Leib, und alles, was deine Gnaden-Hand mir gegeben, be- fehle ich deiner göttlichen Liebe: Wache, o HErr! über mich, daß mich kein Unglück betrübe; laß auch meine Seele zu dir wa- chen, und ihre Luſt an dir haben. Däm- pfe den Satan, ſteure der böſen Welt, und hintertreibe alles, ſo mir ſchädlich ſeyn könn- te, daß ich in deiner Gnaden-Hand ange- zeichnet, in deiner Krafft morgendes Tages wieder aufſtehen und dich preiſen möge. Und weil du meinem Leben ein Ziel geſetzet, das ich nicht überſchreiten kan, aber nicht weiß, wann es herbey nahen dörffte, ſo laß ja meinen Schlaf dieſe Racht nicht einen Sün- den- oder Todes-Schlaf ſeyn: Bewahre mich für einem böſen ſchnellen Tode; gieb mir aber deine Gnade, daß ich mich darzu ſtets bereit halte, und am Ende meines Lebens meine Seele mit Vernunfft und im Glauben in deine Hände befehlen kan; ſo ſchlafe ich ſicher ein, o GOtt! denn du biſt
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Kurtzes Abend-Gebett
brechenden finſtern Nacht darunter für al-
ler Gefahr Leibes und der Seelen geſichert
ſeyn. Meine Seele und Leib, und alles,
was deine Gnaden-Hand mir gegeben, be-
fehle ich deiner göttlichen Liebe: Wache, o
HErr! über mich, daß mich kein Unglück
betrübe; laß auch meine Seele zu dir wa-
chen, und ihre Luſt an dir haben. Däm-
pfe den Satan, ſteure der böſen Welt, und
hintertreibe alles, ſo mir ſchädlich ſeyn könn-
te, daß ich in deiner Gnaden-Hand ange-
zeichnet, in deiner Krafft morgendes Tages
wieder aufſtehen und dich preiſen möge.
Und weil du meinem Leben ein Ziel geſetzet,
das ich nicht überſchreiten kan, aber nicht
weiß, wann es herbey nahen dörffte, ſo laß ja
meinen Schlaf dieſe Racht nicht einen Sün-
den- oder Todes-Schlaf ſeyn: Bewahre
mich für einem böſen ſchnellen Tode; gieb
mir aber deine Gnade, daß ich mich darzu
ſtets bereit halte, und am Ende meines
Lebens meine Seele mit Vernunfft und im
Glauben in deine Hände befehlen kan; ſo
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 202. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/224>, abgerufen am 23.11.2024.
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