wachen: So wirst du doch nicht schlafen, der du mein Beschützer bist: Ist die Racht schreckhafft, und keines Menschen Freund, so sey du mein Freund und mein Tröster, o Menschen-Hüter! hat sich der Tag von mir geneiget, so neige du dich zu mir mit deiner Gnade: Lieg ich schon im Finstern, so sey du doch, o HErr! mein Licht: Kan meine Seele schon im Schlaf nicht recht würcken, so laß sie doch die Bande des Lei- bes, womit sie verknüpfet ist, nicht zu sünd- lichen Gedancken nöthigen, zu einer Zeit, da ich mich selbst nicht kenne.
Ehe ich mich in meine Schlaf - Kam- mer verschliesse, schließ ich mich ein in dei- ne Vorsorge: Wann ich mich niederlege in mein Bethe, lege ich mich zugleich nie- der unter deine Gnaden-Flügel, und dei- ne Obhut ist mein Panier: Wann ich mein müdes Haupt auf mein Küssen lege, so lege ich mich zugleich in deine Liebes- Arme: Wann meine Augenlieder zu- fallen, so erhöre meinen letzten Racht-
Seuff-
Abend-Gebett
wachen: So wirſt du doch nicht ſchlafen, der du mein Beſchützer biſt: Iſt die Racht ſchreckhafft, und keines Menſchen Freund, ſo ſey du mein Freund und mein Tröſter, o Menſchen-Hüter! hat ſich der Tag von mir geneiget, ſo neige du dich zu mir mit deiner Gnade: Lieg ich ſchon im Finſtern, ſo ſey du doch, o HErr! mein Licht: Kan meine Seele ſchon im Schlaf nicht recht würcken, ſo laß ſie doch die Bande des Lei- bes, womit ſie verknüpfet iſt, nicht zu ſünd- lichen Gedancken nöthigen, zu einer Zeit, da ich mich ſelbſt nicht kenne.
Ehe ich mich in meine Schlaf - Kam- mer verſchlieſſe, ſchließ ich mich ein in dei- ne Vorſorge: Wann ich mich niederlege in mein Bethe, lege ich mich zugleich nie- der unter deine Gnaden-Flügel, und dei- ne Obhut iſt mein Panier: Wann ich mein müdes Haupt auf mein Küſſen lege, ſo lege ich mich zugleich in deine Liebes- Arme: Wann meine Augenlieder zu- fallen, ſo erhöre meinen letzten Racht-
Seuff-
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Abend-Gebett
wachen: So wirſt du doch nicht ſchlafen,
der du mein Beſchützer biſt: Iſt die Racht
ſchreckhafft, und keines Menſchen Freund,
ſo ſey du mein Freund und mein Tröſter,
o Menſchen-Hüter! hat ſich der Tag von
mir geneiget, ſo neige du dich zu mir mit
deiner Gnade: Lieg ich ſchon im Finſtern,
ſo ſey du doch, o HErr! mein Licht: Kan
meine Seele ſchon im Schlaf nicht recht
würcken, ſo laß ſie doch die Bande des Lei-
bes, womit ſie verknüpfet iſt, nicht zu ſünd-
lichen Gedancken nöthigen, zu einer Zeit,
da ich mich ſelbſt nicht kenne.
Ehe ich mich in meine Schlaf - Kam-
mer verſchlieſſe, ſchließ ich mich ein in dei-
ne Vorſorge: Wann ich mich niederlege in
mein Bethe, lege ich mich zugleich nie-
der unter deine Gnaden-Flügel, und dei-
ne Obhut iſt mein Panier: Wann ich
mein müdes Haupt auf mein Küſſen lege,
ſo lege ich mich zugleich in deine Liebes-
Arme: Wann meine Augenlieder zu-
fallen, ſo erhöre meinen letzten Racht-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 196. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/218>, abgerufen am 22.11.2024.
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