Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753.

Bild:
<< vorherige Seite
Abend-Gebett am Sonnabend.
Luc. 24, 30. Bleib bey uns, HErr! dann es will Abend werden, und der Tag
hat sich geneiget.

HErr, du ewiger und unveränderlicher
GOtt! der du bleibest, wie du bist,
und dessen Jahre kein Ende nehmen: Wir
veränderliche Menschen legen immer einen
Tag nach dem andern zurück, und kommen
unvermerckt immer näher zu der Ewigkeit.
Auch ich hab nun abermal einen Tag, und
mit demselben eine neue Woche wieder zu-
rück gelegt, und bin meiner seligen Verän-
derung so viel näher kommen.

Mit bewegtem Gemüth und erkänntli-
chem Hertzen sag ich deinem Namen Lob,
Ehre, Preis und Danck, vor die viele und
grosse Wohlthaten, die du mir nach Leib
und Seel bewiesen hast: Ich bin zu gering,
HErr! aller Barmhertzigkeit und Treu,
die du an mir bewiesen hast, und kan dir in
Ewigkeit nicht vergelten das Gute, das
du mir hast widerfahren lassen: Du hast
mich in meiner Hütten in Ruhe und Frie-
den wohnen lassen: Du hast Segen gege-

ben,
Abend-Gebett am Sonnabend.
Luc. 24, 30. Bleib bey uns, HErr! dann es will Abend werden, und der Tag
hat ſich geneiget.

HErr, du ewiger und unveränderlicher
GOtt! der du bleibeſt, wie du biſt,
und deſſen Jahre kein Ende nehmen: Wir
veränderliche Menſchen legen immer einen
Tag nach dem andern zurück, und kommen
unvermerckt immer näher zu der Ewigkeit.
Auch ich hab nun abermal einen Tag, und
mit demſelben eine neue Woche wieder zu-
rück gelegt, und bin meiner ſeligen Verän-
derung ſo viel näher kommen.

Mit bewegtem Gemüth und erkänntli-
chem Hertzen ſag ich deinem Namen Lob,
Ehre, Preis und Danck, vor die viele und
groſſe Wohlthaten, die du mir nach Leib
und Seel bewieſen haſt: Ich bin zu gering,
HErr! aller Barmhertzigkeit und Treu,
die du an mir bewieſen haſt, und kan dir in
Ewigkeit nicht vergelten das Gute, das
du mir haſt widerfahren laſſen: Du haſt
mich in meiner Hütten in Ruhe und Frie-
den wohnen laſſen: Du haſt Segen gege-

ben,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0214" n="192"/>
        <div n="2">
          <head>Abend-Gebett am Sonnabend.</head><lb/>
          <cit>
            <quote>Luc. 24, 30. Bleib bey uns, HErr! dann es will Abend werden, und der Tag<lb/>
hat &#x017F;ich geneiget.</quote>
          </cit><lb/>
          <p><hi rendition="#in">H</hi>Err, du ewiger und unveränderlicher<lb/>
GOtt! der du bleibe&#x017F;t, wie du bi&#x017F;t,<lb/>
und de&#x017F;&#x017F;en Jahre kein Ende nehmen: Wir<lb/>
veränderliche Men&#x017F;chen legen immer einen<lb/>
Tag nach dem andern zurück, und kommen<lb/>
unvermerckt immer näher zu der Ewigkeit.<lb/>
Auch ich hab nun abermal einen Tag, und<lb/>
mit dem&#x017F;elben eine neue Woche wieder zu-<lb/>
rück gelegt, und bin meiner &#x017F;eligen Verän-<lb/>
derung &#x017F;o viel näher kommen.</p><lb/>
          <p>Mit bewegtem Gemüth und erkänntli-<lb/>
chem Hertzen &#x017F;ag ich deinem Namen Lob,<lb/>
Ehre, Preis und Danck, vor die viele und<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;e Wohlthaten, die du mir nach Leib<lb/>
und Seel bewie&#x017F;en ha&#x017F;t: Ich bin zu gering,<lb/>
HErr! aller Barmhertzigkeit und Treu,<lb/>
die du an mir bewie&#x017F;en ha&#x017F;t, und kan dir in<lb/>
Ewigkeit nicht vergelten das Gute, das<lb/>
du mir ha&#x017F;t widerfahren la&#x017F;&#x017F;en: Du ha&#x017F;t<lb/>
mich in meiner Hütten in Ruhe und Frie-<lb/>
den wohnen la&#x017F;&#x017F;en: Du ha&#x017F;t Segen gege-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ben,</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[192/0214] Abend-Gebett am Sonnabend. Luc. 24, 30. Bleib bey uns, HErr! dann es will Abend werden, und der Tag hat ſich geneiget. HErr, du ewiger und unveränderlicher GOtt! der du bleibeſt, wie du biſt, und deſſen Jahre kein Ende nehmen: Wir veränderliche Menſchen legen immer einen Tag nach dem andern zurück, und kommen unvermerckt immer näher zu der Ewigkeit. Auch ich hab nun abermal einen Tag, und mit demſelben eine neue Woche wieder zu- rück gelegt, und bin meiner ſeligen Verän- derung ſo viel näher kommen. Mit bewegtem Gemüth und erkänntli- chem Hertzen ſag ich deinem Namen Lob, Ehre, Preis und Danck, vor die viele und groſſe Wohlthaten, die du mir nach Leib und Seel bewieſen haſt: Ich bin zu gering, HErr! aller Barmhertzigkeit und Treu, die du an mir bewieſen haſt, und kan dir in Ewigkeit nicht vergelten das Gute, das du mir haſt widerfahren laſſen: Du haſt mich in meiner Hütten in Ruhe und Frie- den wohnen laſſen: Du haſt Segen gege- ben,

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/214
Zitationshilfe: Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/214>, abgerufen am 22.11.2024.