ich nicht möge Böses thun vor deinen Au- gen: Sondern mich üben so zu leben, daß ichs vor dir, o GOtt! verantworten kön- ne, und allwege gottsförchtig, ehrbar, ver- nünfftig, heilig, treu und redlich, vor dir, meinem GOtt, und auch vor Menschen er- funden werde.
Mit diesem Vorsatz gehe ich nun an mei- ne Arbeit, mache mir leicht, was schwer: Aendere, was gefährlich ist, und übel aus- schlagen könnte: Laß gelingen, was heilsam und gut gemeynet, und deine Ehre zum Zweck hat: Sey du mir freundlich, HErr mein GOtt! und fördere das Werck mei- ner Hände, daß ich nicht vergeblich arbei- te: Laß mich in den Wercken meines Be- ruffs nichts vergessen, was gethan seyn muß: Nichts zur Unzeit thun: Nichts oben- hin und unbedachtsam verrichten: Nichts ohne Noth aufschieben, sondern alles, was mir vor Handen kommt, frisch thun: Laß mich würcken, so lang der Tag meines Le- bens währet, ehe die Nacht des Todes kommt; dann im Grabe, dem wir entge-
gen
Morgen-Gebett
ich nicht möge Böſes thun vor deinen Au- gen: Sondern mich üben ſo zu leben, daß ichs vor dir, o GOtt! verantworten kön- ne, und allwege gottsförchtig, ehrbar, ver- nünfftig, heilig, treu und redlich, vor dir, meinem GOtt, und auch vor Menſchen er- funden werde.
Mit dieſem Vorſatz gehe ich nun an mei- ne Arbeit, mache mir leicht, was ſchwer: Aendere, was gefährlich iſt, und übel aus- ſchlagen könnte: Laß gelingen, was heilſam und gut gemeynet, und deine Ehre zum Zweck hat: Sey du mir freundlich, HErr mein GOtt! und fördere das Werck mei- ner Hände, daß ich nicht vergeblich arbei- te: Laß mich in den Wercken meines Be- ruffs nichts vergeſſen, was gethan ſeyn muß: Nichts zur Unzeit thun: Nichts oben- hin und unbedachtſam verrichten: Nichts ohne Noth aufſchieben, ſondern alles, was mir vor Handen kommt, friſch thun: Laß mich würcken, ſo lang der Tag meines Le- bens währet, ehe die Nacht des Todes kommt; dann im Grabe, dem wir entge-
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Morgen-Gebett
ich nicht möge Böſes thun vor deinen Au-
gen: Sondern mich üben ſo zu leben, daß
ichs vor dir, o GOtt! verantworten kön-
ne, und allwege gottsförchtig, ehrbar, ver-
nünfftig, heilig, treu und redlich, vor dir,
meinem GOtt, und auch vor Menſchen er-
funden werde.
Mit dieſem Vorſatz gehe ich nun an mei-
ne Arbeit, mache mir leicht, was ſchwer:
Aendere, was gefährlich iſt, und übel aus-
ſchlagen könnte: Laß gelingen, was heilſam
und gut gemeynet, und deine Ehre zum
Zweck hat: Sey du mir freundlich, HErr
mein GOtt! und fördere das Werck mei-
ner Hände, daß ich nicht vergeblich arbei-
te: Laß mich in den Wercken meines Be-
ruffs nichts vergeſſen, was gethan ſeyn
muß: Nichts zur Unzeit thun: Nichts oben-
hin und unbedachtſam verrichten: Nichts
ohne Noth aufſchieben, ſondern alles, was
mir vor Handen kommt, friſch thun: Laß
mich würcken, ſo lang der Tag meines Le-
bens währet, ehe die Nacht des Todes
kommt; dann im Grabe, dem wir entge-
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Schmolck, Benjamin: Das Himmlische Vergnügen in Gott, oder vollständiges Gebett-Buch. Neue Aufl. Basel, 1753, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/schmolck_vergnuegen_1753/118>, abgerufen am 27.11.2024.
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